Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
Vom Netzwerk:
den langen schwarzen Gartenschlauch durch das Gras bis zu dem Loch. Sie ließ das Wasser hineinlaufen und sah Farmer wieder an. »Es scheint, als hätten Sie schon genug, seien es nun Indizien oder nicht. Ich glaube nicht, dass ich noch etwas beizusteuern habe.«
    Nachdem der Boden ausreichend gewässert war, drehte sie den Hahn zu und befreite die Pflanze aus ihrem Topf. Adams ließ sich ungefragt an ihrer Seite nieder und half ihr dabei, den festen Wurzelballen vom Topf zu lösen und ihn in das Loch zu senken. Schlammiges Wasser spritzte auf.
    Farmer wurde angesichts dieses Schauspiels ungeduldig, blieb aber hartnäckig. »Außer dem Windspiel, das wegen seiner leichten Zugänglichkeit nicht von großem Wert ist, haben wir keinen Beweis. Und wir konnten Bird auch mit keinem der anderen gerichtsmedizinischen Beweise in Verbindung bringen.«
    Sam sah Farmer fragend an, die sogleich fortfuhr: »Also hofften wir, Sie hätten vielleicht noch etwas gefunden.«
    Sam wusste nicht, was sie von ihr wollte. »Und was zum Beispiel?«
    »Irgendetwas. Etwas, das Bird direkt mit dem Tatort in Verbindung bringt.«
    »Marcia Evans hat an der Leiche einige Fasern entdeckt, vielleicht sehen Sie sich die einmal an.«
    Adams schaltete sich ein: »Die haben wir schon überprüft. Wir sind ziemlich sicher, dass das Pferdehaar von James' Autositz stammte. Und Doktor Owen schickte uns ein Muster von seinem Jackett. Es ist dieselbe Faser wie auf der Leiche. Also war die auch nicht sehr hilfreich.«
    Sam zog missbilligend die Augenbrauen hoch.
    »Man hat schon mit ihm gesprochen. Er wird sich demnächst an die Vorschriften halten«, sagte Farmer schnippisch. Sam wollte ihr nicht so recht glauben, ließ Farmer aber weiterreden. »Sind Sie sicher, dass da sonst nichts war? Etwas, das uns auf die richtige Spur bringt, wenn wir es vielleicht neu interpretieren?«
    Die Sonne ging schon hinter dem Dach des Cottages unter. Sam verteilte die letzten Schaufeln Erde um die Pflanze und trat den Boden gut fest, während Farmer noch einmal ansetzte.
    »Wenn wir nicht schnell etwas finden, geht er uns durch die Lappen. Sind Sie sicher, dass Sie … rein gar nichts gefunden haben?«
    Sam wusste nicht genau, ob es der Klang ihrer Stimme oder ihr Gesichtsausdruck war, aber woran immer es auch lag, sie durchschaute plötzlich Farmers Absicht. Sam verstand genau, was sie von ihr wollte, und sie ärgerte sich darüber.
    »Ich kann nichts finden, was nicht da ist«, entgegnete sie.
    »Vielleicht haben Sie es beim ersten Mal übersehen und gerade erst entdeckt. Verstehen Sie mich?«
    Sam war mit ihrer Arbeit fertig und sah Farmer fest in die Augen. »Ich verstehe Sie sehr gut. Sie haben meinen Bericht und da steht alles drin. Ich habe nichts übersehen.«
    Farmers Gesicht wurde rot vor Ärger. Adams intervenierte schnell, um die Spannung aufzulösen.
    »Soll ich die anderen Pflanzen auch noch holen?«
    Sam löste ihren Blick von Farmer und sah ihn an. »Nein, das mache ich morgen früh. Für heute reicht es mir.«
    Sie betrachtete Adams Hose, die mit Schlamm bespritzt war. »Tut mir Leid wegen Ihrer Hose.«
    Adams sah an sich hinunter und versuchte verärgert, die schlimmsten Spritzer wegzuwischen. »Scheiße!«
    Sam warf ihm einen Blick über die Schulter zu, während sie schon aufs Haus zuging. »Genau.«
    Sie öffnete die Hintertür und ging in die Küche. Sie machte die Tür hinter sich zu, verschloss sie mit einem deutlichen Klick und ließ die beiden Detectives draußen im düsteren Garten stehen.
     
    Es war vom ersten Moment an klar gewesen, was der Rest der Gruppe dachte, als sie hereinkamen. Ein älterer Mann mit einem jungen hübschen Mädchen am Arm – ein klarer Fall von Midlifecrisis. Sie war jung genug, um seine Tochter zu sein, was sie ja tatsächlich auch war. Malcolm Purvis setzte sich verlegen mit Frances in die letzte Reihe. Das Ganze war ihm peinlich und er freute sich auf den Moment, wenn er alles würde aufklären können. Die Dozentin, eine kleine, pummelige Hebamme mit einem runden, freundlichen Gesicht, begrüßte sie und bat dann die Anwesenden, sich reihum vorzustellen. Jedes Pärchen sagte seine Namen, wie weit die Schwangerschaft war und ein paar Sätze zum familiären Hintergrund. Als Malcolm an der Reihe war, drehten sich alle um und sahen ihn missbilligend an. Ihr unbegründeter Verdacht verärgerte ihn und er war fast versucht, ihnen zu erzählen, dass Frances tatsächlich seine Freundin und das Baby von ihm sei. Aber unter den

Weitere Kostenlose Bücher