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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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in der Armee waren.«
    »Beim Territorialheer. Ich war Feldgeistlicher in einem örtlichen Fallschirmbataillon.«
    »Ein eigenartiger Job für einen Mann Gottes!«
    »Ich war dem Sanitärkorps angeschlossen, erste Hilfe und solche Sachen.«
    »Dann glauben Sie also nicht, dass Sie jemanden töten könnten?«
    »Das sollte so sein, aber wer weiß das schon. Ich glaube, das hängt von den Umständen ab.« Er reichte Sam ihre Tasse und wechselte das Thema: »Was wollen Sie also über den armen alten Charlie wissen?«
    »So viel, wie Sie mir erzählen können.« Sie nippte an ihrem Tee. »Wahrscheinlich bin ich ja auf der falschen Fährte, aber es gibt gewisse Übereinstimmungen zwischen dem Tod von Charlie und einem Mord, mit dem ich in Cambridge zu tun habe.«
    »Dem Mord an Mark James?«
    »Ja, genau.«
    »Darüber habe ich gelesen. Eine schreckliche Sache, er war so jung. Sind sie dem Killer schon auf den Fersen?«
    »Nein, nicht wirklich, die Polizei hat einen Verdächtigen, aber ich bin nicht sicher, dass er es war.«
    »Gibt es Beweise?«
    »Ein paar Wollflusen, aber das ist auch schon alles.«
    Reverend Shaw lehnte sich zurück und fragte interessiert weiter. »Was sind das für Flusen?«
    »Eine Sorte stammt von einem wollenen Kleidungsstück, das andere ist Pferdehaar.«
    »Pferdehaar, wie merkwürdig!«
    Sam fühlte sich angesichts seiner Fragen nicht ganz wohl in ihrer Haut. Sie hatte mehr erzählt, als sie eigentlich durfte. »Beide wurden als Beweisstücke ausgeschlossen. Sie scheinen sich sehr für den Fall zu interessieren?«
    »Ich bin ein kleiner Agatha-Christie-Fan. Ich finde Verbrechen faszinierend und ich habe hier draußen nicht viel Gelegenheit, mit jemandem über so etwas zu sprechen. Der Fall Ironsmith war der einzige interessante Fall, der sich in diesem Dorf seit dreihundert Jahren zugetragen hat.«
    Sam lenkte das Gespräch zum Thema zurück. »Simon sagte mir, Sie seien ein wahrer Experte in dieser Sache.«
    »Ich weiß ein bisschen was darüber, viel davon ist allerdings Dorfklatsch. Sie wissen ja, wie das in so kleinen Orten ist. Chief Inspector Romer hätte Ihnen helfen können.«
    »Wo kann ich ihn finden?«
    »Auf dem Friedhof nebenan, leider. Da kommen Sie ein paar Jahre zu spät.«
    »Was ist passiert?«
    »Keine Fremdeinwirkung, der arme Mann hatte Krebs. Ich habe seine Beerdigung abgehalten, das war meine erste Amtshandlung hier in diesem Dorf. Dieser alte Mordfall wurde zu seiner Obsession, sogar über seinen Tod hinaus. Er hat darauf bestanden, hier auf dem Friedhof beerdigt zu werden, als eine Art ständige Warnung an den Täter. Das hat damals ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Und all das nur, weil er den Fall nicht lösen konnte.«
    »Erzählen Sie mir von Charlie!«
    »Wussten Sie, dass er ein Schwarzer war? Ich glaube, er und sein Bruder waren die ersten Schwarzen hier in der Gegend. Heute sind es immer noch nicht viel mehr. Jedenfalls hatten viele Leute Angst vor ihm.«
    »Weil er schwarz war?«, fragte Sam dazwischen.
    »Zum Teil, glaube ich, aber sie dachten auch, er sei ein Warlock, ein Hexer. Viele seltsame Dinge sind mit ihm in Verbindung gebracht worden, es gab einen Haufen Geschichten, die sich um ihn rankten.«
    Sam wurde immer neugieriger. »Was für Geschichten?«
    »Also, das Merkwürdigste habe ich hier.« Er nahm ein schweres, ledergebundenes Buch von dem Tischchen neben seinem Sessel. » Volksbrauchtum und Aberglaube in den Fenlands von Reverend Clive Moulton, einem meiner Vorgänger. Er war der Erste, der über die Legende vom schwarzen Hund geschrieben hat. Hat Simon Ihnen nicht davon erzählt?«
    Sam schüttelte den Kopf und nahm noch einen Schluck Tee, bevor er kalt wurde.
    »Das Hotel im Dorf ist danach benannt.« Sam fiel das unheimliche Schild wieder ein. Shaw fuhr fort: »Im Jahre 1910 entdeckte ein Pflüger, der auf dem Feld arbeitete, einen großen schwarzen Hund. Er erblickte ihn achtmal hintereinander in der Dämmerung. Der Junge, der immer allein gewesen war, wenn er das riesige Tier gesehen hatte, erzählte den anderen Bauern von seinem Erlebnis, aber natürlich lachten sie ihn nur aus und zogen ihn damit auf. Am nächsten Abend wurde der Junge jedoch wieder heimgesucht, aber diesmal verwandelte sich der Hund in eine kopflose Frau, anstatt wieder zu verschwinden. Diese Erscheinung fuhr ihm dann auf haarsträubende Weise durch den Körper, worauf er in Ohnmacht fiel. Noch am selben Abend kam der Bruder des Jungen ums Leben, indem er unter die Räder

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