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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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stirbt?«
    Das wollte Sam nicht auf sich sitzen lassen. »Machen Sie mich nicht für Ihre Schlamperei verantwortlich. Sie haben Bird ohne den geringsten Beweis verhaftet und von mir erwartet, dass ich das für Sie gerade biege. Tja, aber so arbeite ich nicht. Versuchen Sie lieber einmal, Ihre Arbeit ordentlich zu machen, vielleicht wäre dann dieses arme kleine Mädchen noch am Leben!«
    Sam stapfte wütend weiter, blieb aber nach ein paar Schritten wieder stehen und drehte sich noch einmal zu Farmer um. »Und übrigens, Bird war es nicht! Da liegen Sie falsch.«
    Für einen Moment war Farmer sprachlos und dachte daran, hinter der schnell entschwindenden Gerichtsmedizinerin herzurennen, überlegte es sich dann jedoch anders. Sie wollte lieber nach der Obduktion mit ihr reden, wenn sich die Gemüter etwas abgekühlt hatten. Sie war sicher, dass Bird der Schuldige war, aber Sam schien genauso überzeugt vom Gegenteil zu sein. Ein Gefühl von Beunruhigung keimte in ihr auf, aber sie riss sich zusammen und verbot sich jedes Anzeichen von Schwäche.
     
    Sam hatte nur vierzig Minuten für den Heimweg gebraucht. Sie sah auf ihre Uhr und seufzte. Schon bald würde die Sonne aufgehen. Durch die Stille in ihrem Cottage drang ein Piepen. Sie ging zum Anrufbeantworter und hörte ihn ab. Marcia hatte eine Nachricht hinterlassen.
    »Ich habe eine ziemlich interessante Entdeckung im Zusammenhang mit diesem Efeuknoten gemacht. Ruf mich an, wenn du wieder da bist. Oh, und danke für den schönen Abend. Ich habe mich hervorragend amüsiert.«
    Es gab keine weiteren Nachrichten und das Band schaltete sich ab. Sam griff instinktiv zum Hörer, hielt aber inne, als sie sich der frühen Stunde bewusst wurde. Sie nahm sich vor, Marcia später am Morgen anzurufen. Es lohnte sich nicht, ins Bett zu gehen. Sam wusste, dass sie sowieso nicht schlafen konnte, ihr Gehirn lief auf Hochtouren und wog Dutzende Theorien gegeneinander ab. Sie zog sich schnell um und stieg in ihre Gummistiefel, bevor sie zum Schuppen hinter dem Haus ging. Der ideale Zeitpunkt schien gekommen zu sein, die Pflanzen endlich in die Erde zu setzen, die sie vor ein paar Tagen gekauft hatte. Sie schaltete das Sicherheitslicht ein, das den ganzen Garten erhellte, holte die Schaufel und fing an, ein großes Loch unweit der Grenze zur benachbarten Wiese zu graben. Nur hier in ihrem Garten konnte sie sich wirklich entspannen. Hier fühlte sie sich im Einklang mit sich selbst, konnte sich von überflüssigen Gedanken befreien und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Das Graben war anstrengend, aber sie arbeitete mit großem Elan, während sie über die beiden Morde nachdachte. Ihr wurde bewusst, dass sie nicht nur auf Farmer wütend war, sie hinterfragte auch sich selbst und ihre eigenen Fähigkeiten. Was, wenn Bird doch der Mörder war? Vielleicht hatte Farmer Recht, obwohl die Beweise eher schwach waren, Indizien in der Hauptsache. Aber sie war ja schließlich keine Polizistin, sondern lediglich Pathologin. Vielleicht war sie diesmal übers Ziel hinausgeschossen? Hatte sie etwas übersehen? Vielleicht hätte sie mehr aus den Beweisstücken machen können und es wäre tatsächlich möglich gewesen, den Mörder, Bird oder wen auch immer zu identifizieren. Dann könnte das Mädchen noch leben. Frustriert und wütend rammte sie den Spaten in den Boden, brach die Erde auf und schaufelte sie auf die Seite. Schließlich war das Loch groß genug und sie machte sich daran, den vorgesehenen Busch über den Rasen zu seinem neuen Standort zu schleppen. Plötzlich durchbrach eine Stimme die kalte Nachtluft.
    »Brauchen Sie Hilfe?«
    Sam fuhr herum und sah in das grinsende Gesicht von Tom Adams. Sie war müde und schlecht gelaunt und wollte weder Tom noch irgendeinen anderen Polizisten sehen. Sie versuchte, ihm das zu verdeutlichen.
    »Sie und Farmer, Sie sind ein richtiges Comedy-Duo, was? Den Witzemacher habe ich ja schon kennen gelernt, dann sind Sie wohl der Stichwortgeber!«
    Adams lächelte nur über diese Beschimpfung, da hatte er schon viel Schlimmeres zu hören bekommen.
    »Unterbrechen Sie mich, wenn Sie den schon kennen, aber haben Sie schon die Geschichte vom Superintendent gehört, der es in einem Monat mit zwei Mordfällen zu tun hatte und dessen Hauptverdächtiger frei wie ein … Vogel herumläuft?«
    Sam zeigte sich wenig beeindruckt. »Das ist Ihr Problem.«
    Sie kamen mit dem Busch bei dem Loch an und ließen den Wurzelballen hineinfallen.
    »Ich dachte, es wäre auch

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