Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
Vom Netzwerk:
Ihres.«
    Sam drehte den Hahn des Gartenschlauchs auf und wässerte den Busch. »Warum denn das?«
    »Sie ist der erste weibliche Detective Superintendent in der Truppe und es gibt eine Menge Leute, die es gerne sähen, wenn sie diesen Fall nicht knackt. Manche haben sogar schon die Gelegenheit genutzt, an ihrem Stuhl zu sägen. Sie macht so einen robusten Eindruck, aber in Wirklichkeit hat sie große Angst zu versagen.«
    Sam stellte das Wasser ab und sah ihn an. »Haben wir das nicht alle?«
    Plötzlich war sie froh, dass er da war. Sie schaute ihm direkt ins Gesicht und fragte sich, ob er sie genauso unterstützen würde, wie er Farmer unterstützte. Sie fing an, etwas eifersüchtig auf seine Beziehung zu seiner Chefin zu werden. Als sie bemerkte, dass sie ihn schon viel zu lange angestarrt hatte, wandte sie sich abrupt ab, um ihre Verlegenheit zu verbergen, und begann, das Loch wieder mit Erde aufzufüllen. Adams war etwas verblüfft. Einen Moment lang hatte er geglaubt, eine gewisse Wärme bei ihr zu verspüren. Aber da musste er sich wohl getäuscht haben und es war klar, dass er sich eine Abfuhr einhandeln würde, wenn er sich jetzt an sie heranmachte. Sie war mit Sicherheit keine leichte Beute. Er überlegte, was er noch sagen konnte, weil er die Begegnung nicht mit einem Missklang beenden wollte.
    »Brauchen Sie noch mehr Hilfe in Ihrem Dschungel?«
    »Nein, vielen Dank, ich bin schon fast fertig.« Sie seufzte und ihr Gesicht hellte sich etwas auf. Am Klang seiner Stimme erkannte sie, dass er betreten war. Und eigentlich wollte sie ihn gar nicht so schnell wieder loswerden.
    »Wenn Sie mir wirklich helfen wollen, dann machen Sie doch schon mal Tee.«
    »Für zwei?«
    Sam nickte und Adams verschwand in der Küche.
     
    Malcolm Purvis hatte überall gesucht, bei ihren alten Freunden, in Birds Club, bei ihm zu Hause. Es gab weder eine Spur von Frances noch von Bird. Er vertraute zwar der Polizei, aber die Beamten kannten sie nicht so gut wie er und er glaubte, er hätte bessere Chancen, sie zu finden. Er hatte sogar mit der Leiterin des Elternkurses gesprochen, die ihm bestätigt hatte, dass Frances zum Kurs erschienen war und sich guter Dinge verabschiedet hatte. Sie hatte versprochen, nächste Woche auf alle Fälle ihren Vater mitzubringen. Er stellte den Wagen in der Garage ab, schloss das Tor und ging ins Haus. Er trat an den Kinderwagen heran, schaukelte ihn sacht und spürte, wie Angst und Verzweiflung in ihm aufstiegen. Das Klingeln an der Tür ließ ihn erleichtert aufatmen. Er hastete zur Tür und riss sie weit auf. Er hoffte, in das zerknirschte Gesicht seiner Tochter blicken zu können und faule Ausreden zu hören zu bekommen, aber eigentlich war ihm ganz egal, wo sie gewesen war. Sie wäre wieder in Sicherheit und allein darauf kam es an.
    Polizisten haben diese gewisse Art, einem alles zu erzählen, ohne dabei den Mund aufzumachen. Er hatte bei Gericht viel über ihr Mienenspiel gelernt und rühmte sich, ihre Gedanken lesen zu können, egal, wie ausdruckslos oder uninteressiert sie sich auch gaben. Also wusste er, was sie ihm zu sagen hatten, noch bevor sie das Wort ergriffen, und er musste gegen die Versuchung ankämpfen, ihnen einfach die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Wenn er es nicht hörte, war es auch nicht wahr.
    »Mister Purvis?«
    »Ja.«
    »Können wir vielleicht einen Moment hereinkommen, Sir?«
    Er bewegte sich nicht und versperrte ihnen den Weg. »Sie ist tot, oder?«
    Dem Inspector war nicht wohl in seiner Haut und der jungen Polizeibeamtin an seiner Seite schien es ebenso zu gehen. »Können wir hereinkommen, Sir?«
    Malcolm Purvis warf seinen Kopf in den Nacken und starrte in den dunklen Himmel. Der Schrei, den er ausstieß, kam aus tiefster Seele, seine gesamte Energie schoss durch seinen geöffneten Mund hinaus. Die junge, unerfahrene Polizistin wich erschreckt zurück. Der Inspector jedoch war mit solchen Reaktionen vertraut. Er legte Malcolm die Arme um die Schultern und hielt ihn fest wie ein Vater sein krankes Kind.
     
    Sam hatte sich auf die kleine Holzbank niedergelassen, die sie ganz hinten im Garten aufgestellt hatte, um den Blick auf das offene Land genießen zu können. Neben ihr saß Tom Adams und nippte an seinem heißen Tee. Sam deutete auf ihre Tasse.
    »Guter Tee.«
    »Das macht die jahrelange Übung. Wissen Sie, ein oder zwei Dinge lernt man schon bei der Polizei.«
    Sam lächelte, ihr gefiel sein Sinn für Humor. »Ich bin froh, das zu hören.«
    Auch über

Weitere Kostenlose Bücher