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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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Toms Gesicht glitt ein Lächeln, doch dann wurde er plötzlich ernst. »Ich muss mit Ihnen über Ricky reden.«
    »Sie wollen ihn doch wohl nicht wegen dieses Zigarettenautomaten einsperren!«
    »Nein, da hatten wir eine Abmachung getroffen, aber er ist verhaftet worden.«
    Sam war schockiert. »Weshalb?«
    »Sachbeschädigung. Er war betrunken und hat die Motorhaube irgendeines Unglückswurms als Trampolin missbraucht.«
    Sam blieb die Luft weg. »Sind Sie sicher, dass es wirklich Ricky war?«
    Adams wand sich verlegen. »Ich habe ihn dabei gesehen, tut mir Leid.«
    Sam starrte über die noch in der Dunkelheit liegenden Felder. »Das muss Ihnen doch nicht Leid tun, er hat es schließlich getan. So ein Idiot!«
    »Er ist noch so jung und er war ziemlich betrunken.«
    »Das ist keine Entschuldigung. Nur Gott allein weiß, was Wyn dazu sagen wird, wenn sie es erfährt. Sie hat ohnehin schon genug um die Ohren. Er muss doch nicht ins Gefängnis oder so?«
    »Das glaube ich nicht. Ich habe mit dem Beamten gesprochen, der ihn festgenommen hat, er ist ein alter Kumpel von mir. Ich denke, ich kann das schon hinbiegen. Aber es kommt darauf an, ob wir den Eigentümer des Autos davon abhalten können, Anzeige zu erstatten. Wahrscheinlich unternimmt er nichts, wenn er den Schaden bezahlt bekommt.«
    »Na prima! Ricky ist arbeitslos und Wyn kommt gerade so über die Runden. Wie viel ist es?«
    Adams griff in seine Jackentasche, zog einen Kostenvoranschlag heraus und reichte ihn ihr.
    »So viel! Was war das für ein Auto, ein Rolls-Royce?« Sie las das Schreiben noch einmal durch. »Er ist kein schlechter Junge, wissen Sie, er hat nur eine schlechte Phase. Wenn ich das bezahle, kommt der kleine Idiot dann nicht vor Gericht?«
    »Ich kann das nicht versprechen … Aber ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Danke Tom, ich weiß das sehr zu schätzen.«
    Adams hatte sich für sie sehr weit aus dem Fenster gelehnt und es war eine Erleichterung für sie, dass ihr jemand ein Stück Verantwortung für die Familie abnahm. Er lächelte sie an und für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Diesmal sah Sam nicht weg. Adams kam ganz langsam mit seinem Gesicht näher, um ihr Zeit zu geben, wegzuschauen oder sich zurückzuziehen, falls sie nicht interessiert war. Sie bewegte sich nicht. Aber es sollte dennoch nicht Adams' Glückstag sein, denn bevor sich ihre Lippen berührten, knackte plötzlich sein Funkgerät zwischen ihnen.
    »Zentrale an Detective Inspector Adams, over.«
    Adams hielt inne, sah sie einen Augenblick lang an und antwortete dann. »Detective Inspector Adams an Zentrale, over.«
    »Superintendent Farmer lässt Sie grüßen, Sir. Sie möchte sich mit Ihnen an der B 784 treffen, drei Meilen vor Fereham. Sie haben den Wagen des toten Mädchens gefunden.«
    »Bin in zwanzig Minuten da, over.«
    Er steckte das Funkgerät wieder in die Tasche. »Ich muss gehen.«
    Sam nickte verständnisvoll, war aber dennoch enttäuscht.
    »Ach so, übrigens, haben Sie Ihre Meinung immer noch nicht geändert?«
    Sam schaute ihn irritiert an.
    »Dass Bird unschuldig ist.«
    »Ich war ziemlich wütend. Ich bin nicht ganz sicher, aber da gibt es noch ein paar Ungereimtheiten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Die Efeuranke um Frances' Handgelenk, es ist die falsche Sorte. Diese hat nichts mit Okkultismus zu tun.«
    »Es gab eine Efeupflanze in Birds Büro.«
    »Könnte ich davon eine Probe bekommen? Das würde einige Fragen beantworten.«
    »Wenn ich das tue, muss es aber unter uns bleiben. Ich habe keine Lust, wieder mit einer komischen Mütze auf dem Kopf und dem Schlagstock am Gürtel durch die Gegend zu laufen.«
    Die Sonne lugte endlich über den weit entfernten Horizont und erhellte die Wiesen und Felder hinter dem Garten. Adams genoss den Ausblick. »Das wird ein toller Sonnenaufgang.«
    »Die Sonnenuntergänge sind auch nicht schlecht«, sagte Sam schelmisch.
    Sie lächelten sich in wortlosem Einverständnis an.
    »Na so was«, dachte Adams, »die eisige Jungfrau taut ja langsam richtig auf!«
     
    Adams traf früher am Fundort des Wagens ein, als er erwartet hatte. Die Straßen waren noch ganz leer gewesen. Alles erstrahlte schon im hellen Licht von sechs Scheinwerfern und das Summen des Generators lag in der Luft. Am Straßenrand wartete ein großer Abschleppwagen und zwei Polizisten bereiteten den Wagen vor, damit er aus dem Feld gezogen werden konnte. Adams entdeckte Farmer, die gerade einen Beamten der Spurensicherung dabei beobachtete, wie er

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