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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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Lackspuren vom beschädigten Heck des Wagens abkratzte. Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. »Gut, dass Sie auch schon kommen.«
    Adams schwieg und sparte sich jede Entschuldigung. Farmer wandte sich wieder dem Beamten zu, der die Spuren sicherte und die kleinen roten Lacksplitter untersuchte, die er in eine Plastiktüte hatte rieseln lassen.
    »Ist es auch mit Sicherheit der richtige Wagen, Bert?«
    Der Beamte hob sein großes, rundes Gesicht und sah Farmer an. »Der Wagen ist auf Malcolm Purvis zugelassen, der, wie ich vermute, der Vater des toten Mädchens ist. Armes Schwein. Und wir haben das hier gefunden.« Er hielt einen langen Silberohrring hoch, der genauso aussah wie der, den Farmer an Frances' Ohr hatte baumeln sehen.
    »Sonst noch etwas?«
    »Ein paar Lackspuren. Aber nicht so viele, wie ich gehofft hatte. Unser Killer stellt sich nicht dumm an, er macht hinterher sauber.«
    »Also haben wir nicht mal Lackreste als Beweismittel?«, warf Adams ein.
    »Ach, da bin ich nicht so sicher«, sagte Bert mit einem selbstgefälligen Grinsen. »Er war nicht so schlau, wie er gedacht hat. Er hat die Stelle vergessen, an der der Zusammenstoß eigentlich passiert ist. Ich habe ein paar gute Proben auf der Straße und auf dem Seitenstreifen gefunden, die sollten für einen Vergleich genügen.«
    Adams trat an das Auto heran und betrachtete es genau. »Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass er es verbrennen wollte?«
    Bert schaute ihn an. »Nein, wenn er es verbrannt hätte, wäre ich ja nicht hier. Warum?«
    »Wenn es derselbe Mörder ist, frage ich mich, warum er das Auto nicht verbrannt hat. Bis jetzt war er sehr vorsichtig. Er hat James' Auto auch ausbrennen lassen.«
    Bert sah sinnierend auf den Wagen. »Die werden alle irgendwann unvorsichtig und dann kriegen wir sie.«
    Adams nickte und ging zurück zu seinen Kollegen. Farmer folgte den Beamten der Spurensicherung zurück auf die Straße. »Wann können wir die Ergebnisse haben?«
    »Rufen Sie morgen Nachmittag an, bis dahin sollten wir soweit sein.«
    Farmer war damit nicht zufrieden. »Warum heißt es bei euch immer morgen, warum könnt ihr das nicht sofort erledigen?«
    »Fragen Sie mich das morgen«, sagte Bert und kicherte, als er wegging.
    Farmer ließ einen strengen Blick über ihre Kollegen gleiten, die sich selbstverständlich jedes Anzeichen von Amüsiertheit verkniffen.
     
    Sam war endlich einmal pünktlich in der Leichenhalle angekommen. Sie wollte die Akte zum Fall Mark James noch einmal genau durchsehen, bevor sie mit der Obduktion von Frances' Leiche begann. Sie war sich bereits sicher, dass es sich um denselben Mörder handelte und dass er entweder irgendeine Art Spiel trieb oder wirklich ein religiöser Fanatiker war. Sam wollte auf jedes Detail achten.
    Sie hängte ihren Mantel an den Haken an der Tür und durchquerte den Raum. Ein kleiner brauner Umschlag lag auf ihrem Schreibtisch. Darauf stand mit blauer Tinte ihr Name geschrieben. Sie öffnete ihn und zog einen Zettel und ein Stück Efeuranke heraus. Sie las: »Normalerweise schenke ich einer Dame Blumen, aber ich habe das hier in Birds Büro gefunden, als wir ihn festgenommen haben, und dachte mir, dass es Sie interessiert. Tom.«
    Sie lächelte. Er hatte ihr wirklich die Efeuprobe beschafft! Sie war sich nicht sicher gewesen, ob er es tun würde, und hatte überlegt, ob sie mit ihm etwas zu weit gegangen war. Aber dem war offensichtlich nicht so, wie sie erfreut feststellte. Sam legte die kurze Efeuranke auf ihre Kladde und nahm ein Vergrößerungsglas. Poetica, sie hatte Recht gehabt. Sie war jetzt überzeugt, dass Bird nichts mit diesen Morden zu tun hatte. Wenn Bird der Mörder gewesen wäre und seine Taten mit dem Okkulten hätte in Verbindung bringen wollen, hätte er genau gewusst, welche Efeuart zu verwenden war; er hätte sie sich sogar leicht beschaffen können. Aber es würde trotzdem sehr schwer sein, Farmer von seiner Unschuld zu überzeugen. Sie brauchte noch mehr Beweise.
     
    Malcolm Purvis wurde an der Seite des Inspectors, der ihn sacht am Arm hielt, in die Leichenhalle geführt. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und er sah alt und zerfurcht aus. Beim Hineingehen hoffte er inständig, dass sich alles nur als ein schrecklicher Irrtum herausstellte und die Tote gar nicht Frances war. Zum ersten Mal, seit er seine Frau verloren hatte, betete er. Betete, dass es nicht Frances wäre, sondern ein anderes Mädchen, egal, welches. Der Egoismus seiner Gedanken

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