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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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langen Silberohrring verbunden, der sanft zu schaukeln begann, als das Netz riss. Adams wollte die Spinne nicht umbringen, er hatte für heute genug Tote gesehen. Er setzte das Insekt vorsichtig auf einer Mauer ab und beobachtete noch, wie es in einer Spalte verschwand, bevor er sich wieder umdrehte.
    Detective Superintendent Farmer stieß später als gewohnt zu ihm und war ziemlich schlechter Laune. Sie war am anderen Ende des Bezirks zu Nachforschungen unterwegs gewesen, als man hinter ihr hertelefonierte, und ihr idiotischer Fahrer hatte nicht die Intelligenz besessen, ihr Bescheid zu sagen, bis sie zum Wagen zurückgekehrt war. Um sich selbst zu trösten, beschloss sie, dafür zu sorgen, dass er noch vor Monatsende wieder auf den kalten Straßen von Cambridge patrouillierte. Sie kannte keine Gnade; die war ihr im Laufe ihrer Karriere auch nie gewährt worden.
    Sie meldete sich bei dem Constable am Tor und folgte dem markierten Weg zum Fundort. Auf halbem Weg zu den Ruinen kam ihr Adams entgegen.
    »Wer hat sie gefunden?«, fragte sie, ohne groß Luft zu holen.
    »Ein Typ, der mit seinen Hunden spazieren ging.«
    »Ich glaube, ich mache eine Abteilung für Männer mit Hunden auf, sie scheinen mehr Verbrechen aufzudecken als wir. Wer ist sie?«
    »Frances Purvis.«
    Der Name ließ sie einen Moment lang innehalten und sie spürte, wie Ärger in ihr aufstieg. »Birds Freundin?«
    Adams nickte.
    »Dieser Bastard! Was habe ich Ihnen gesagt? Da werden wir eine Menge unangenehmer Fragen zu beantworten haben. Ich hoffe, die Presse knöpft sich die Leute vor, die für seine Freilassung verantwortlich sind. Ich will ihn überführen, egal, was wir dafür tun müssen und wer es tut; ich will ihn haben.«
    »Ist schon alles veranlasst. Mit etwas Glück haben sie ihn jetzt schon.«
    Farmer ging weiter, ohne noch etwas zu sagen, und Adams folgte ihr. Sie stieg rasch die Treppe hinunter und stand bald in der Kapelle. Sie hatte schon unzählige Tatorte und noch viel mehr Leichen gesehen, aber dieser Anblick schockierte sie dennoch. Vielleicht, vermutete sie, lag es daran, dass sie die Frau gekannt hatte, wenn auch nur flüchtig. Es war ganz anders als sonst. Die meisten Toten, egal, wie schrecklich sie zugerichtet waren, konnte man mit etwas Abstand betrachten und den einzigen wirklichen Kummer hatten die Familie und die Freunde des Toten. Das war normal und jeder in der Truppe lernte, damit umzugehen. Aber die Diskrepanz zwischen dem einst blühenden Leben und dieser nun vor ihr liegenden, übel zugerichteten Leiche von Frances Purvis machte ihr schwer zu schaffen.
    Sie erinnerte sich, wie Frances mit ihrem Vater aufs Revier gekommen war, um sie über Bird und James zu informieren. Alle, einschließlich Farmer selbst, waren von ihrer Schönheit und ihrem Lebenshunger beeindruckt gewesen. Sie war offensichtlich eine Zeit lang von der Bahn abgekommen und hatte sich mit dubiosen Zeitgenossen eingelassen, aber sie war intelligent und hatte einen klaren Bericht darüber abgegeben, was an dem Abend vor James Tod geschehen war. Sie hätte eine gute Zeugin abgegeben, dachte Farmer. Nun lag all das zu ihren Füßen, zerrissen und aufgedunsen wie der Kadaver eines toten Tieres, der auf dem Feld verrottet. Sie beobachtete Polizeiarzt Owen dabei, wie er sich Notizen machte.
    »Wie lange ist sie schon tot?«
    »Ein paar Tage, glaube ich. Sie wurde erwürgt. Aber da müssen Sie auf die Gerichtsmedizinerin warten, um sicher zu sein. Ich will nicht wieder in Schwierigkeiten geraten.«
    Farmer sah Adams an. »Wo ist sie?«
    »Unterwegs.«
    »Das ist sie immer.«
    Farmer war insgeheim froh, dass Sam zu spät kam. Sie empfand ein perverses Vergnügen dabei, selbstgerechte Entrüstung zur Schau zu stellen, wenn es um Sams Unfähigkeit ging, pünktlich am Tatort einzutreffen. Tatsächlich hatte sie eher Angst, dass Sam eines Tages als Erste eintreffen könnte. Aber das war nicht sehr wahrscheinlich. Farmer grinste in sich hinein und widmete ihre Aufmerksamkeit dann wieder der Leiche.
    »Das hier ist ein öffentlicher Park. Warum hat es so lange gedauert, bis sie gefunden wurde?«
    »Er war in den letzten Wochen wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen, einige Mauern des Klosters sind ziemlich baufällig. Der Typ, der sie gefunden hat, hätte nicht einmal hereingedurft. Aber seine Hunde sind ihm weggelaufen und er ist ihnen gefolgt.«
    Owen beendete seine Notizen und packte seine Tasche. »Morgen früh haben Sie meinen Bericht.«
    Farmer nickte und

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