Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
Vom Netzwerk:
Sie kratzen an zu vielen empfindlichen Egos. Wenn Sie Farmer zu heftig angehen, wird sie reagieren und dann sitzen wir beide in der Scheiße.«
    Sam nickte. »Okay.«
    Adams lächelte sie an. Er freute sich, dass sie Vernunft annahm. »Noch einen Drink?«
    Sam sah auf ihre Uhr. Wenn sie jetzt nicht ging, würde es schon dunkel sein, bis sie in Little Dorking ankam.
    »Tut mir Leid, Tom, aber ich muss zurück ins Krankenhaus. Ich habe noch viel vor heute Nachmittag.«
    Adams war enttäuscht, sie konnte es in seinen Augen ablesen. Er war wirklich ein sehr attraktiver Mann. Sie trat an ihn heran, küsste ihn sanft auf die Lippen und flüsterte: »Du musst mir keinen Gefallen tun, du brauchst nur zu fragen.«
    Sie drehte sich um, nahm ihre Handtasche vom Tisch und drängte sich durch die Bar zum Ausgang. Adams blieb verwirrt und frustriert zurück.

8
    Er tobte durch das Haus. Es war ganz eindeutig ein großer Fehler gewesen. Nicht im ursprünglichen Plan vorgesehen, nicht geheiligt. Solche Dinge brauchten ihre Zeit. Das wusste er doch und er hatte noch nie geschlampt. Der Versuch, Doktor Ryan umzubringen, war übereilt gewesen und deshalb fehlgeschlagen. Jetzt war sie alarmiert, sie war sich der drohenden Gefahr sicherlich bewusst und folglich auf der Hut. Das verkomplizierte die Situation und drohte all die vorangegangene harte Arbeit zunichte zu machen. Er musste geduldig sein. Enttäuschung wallte in ihm auf und er musste das Äußerste an Selbstbeherrschung aufbringen, um bei klarem Verstand zu bleiben. Er hielt sich an der Schreibtischkante fest und zwang sich zur Ruhe. Samantha musste zwar umgebracht werden, aber er musste warten, er musste auf den ursprünglichen Plan zurückgreifen.
    Weil Bird nicht mehr frei herumlief, musste er die Strategie aber ein wenig ändern. Die Simulation ritueller Tötungen war ein nützlicher Trick gewesen und seiner Sache sehr dienlich. Zwei waren schon tot und einer würde hinter Gittern sitzen, bis er ein sehr alter Mann war. Birds Freilassung hatte ihn unvorbereitet getroffen, ihm aber die Gelegenheit gegeben, noch einmal auf dieselbe Weise Vergeltung zu üben. Birds Verhalten war sogar sehr hilfreich gewesen, weil es perfekt ins Muster passte und seine letztendliche Vernichtung vorantrieb. Es war alles wunderbar einfach gewesen. Das Glück war auf seiner Seite, wenn das eine angemessene Beschreibung Seiner göttlichen Intervention war.
    Er musste neue Methoden finden, um die verbleibenden Opfer zu bestrafen. Ganz früh hatte er bereits beschlossen, nicht zweimal dieselbe Methode anzuwenden. Bei Mark und Frances war es angebracht gewesen und hatte ja auch gut funktioniert, aber nun war es Zeit für eine Änderung. Er nahm Malcolm Purvis' Akte, öffnete sie und las die Notizen durch, in denen er skizziert hatte, auf welche Weise Malcolm seiner gerechten Strafe zugeführt werden sollte. Der Plan war gut und man würde keine Schlüssel zur Identität der Beteiligten finden.
     
    Es war eine sehr schwierige Entscheidung für ihn, aber es gab keinen Grund, länger an all dem festzuhalten. Diesmal war sie nicht nur für eine Zeit lang weggegangen, sie war nicht verreist oder bei Freunden. Sie war tot und sie würde nie mehr nach Hause zurückkommen. Ihm blieben seine Erinnerungen und die Filme, die er hütete wie einen Schatz, aber das war alles, was ihm noch geblieben war. Er hatte den ganzen Abend damit verbracht, all ihre Kleider, das Spielzeug und den Kleinkram in Kisten zu verpacken. Sie hätte es so gewollt. Er lud sie in seinen Wagen und machte sich auf den Weg zu einem Laden, der Secondhandware zugunsten der Krebsforschung verkaufte. Die Requisiten eines ganzen jungen Lebens passten in nur fünf Kartons und zwei Tragetaschen. Er hatte ein paar Sachen behalten, dumme, sentimentale Kleinigkeiten, die sie geliebt hatte und von denen er sich nicht trennen konnte. Ihren Teddy Barney zum Beispiel, sein erstes Geschenk gleich nach ihrer Geburt. Und das schwarze Kleid, das sie zur Beerdigung ihrer Mutter getragen hatte, als sie sich gegenseitig Liebe und Unterstützung gaben. Er schüttelte gramerfüllt den Kopf. Er hatte nach ihrem Tod so viel Besuch bekommen. Von Leuten, von denen er vollkommen vergessen hatte, dass sie existierten. Freunde aus ihrer Vergangenheit, alte Schulkameraden, Exfreunde, die er jahrelang nicht gesehen hatte, sogar Leute aus dem Elternkurs, den sie besucht hatten. Sie waren ihm alle willkommen gewesen; sie halfen ihm dabei, die Erinnerung an sie zu bewahren,

Weitere Kostenlose Bücher