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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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Pläne für ihren eigenen Garten einzugliedern. Er war sinnvoll angelegt und verfügte über eine solche Vielfalt von Pflanzen, die nur ein Garten von einer gewissen Größe verkraften konnte. Wie immer hatte das Gartengespräch eine entspannende, ja fast einschläfernde Wirkung auf ihre strapazierten Nerven. Als sie vor dem Haus angekommen waren, warf Sam einen Blick auf das Auto, das neben ihrem parkte. Es war ein in die Jahre gekommener Ford Escort, der mit Sicherheit schon bessere Zeiten gesehen hatte. Shaw bemerkte ihr Interesse. »Ist zwar schon ein altes Wrack, aber er fährt mich von A nach B und die Reparaturen sind billig.«
    »Ein zweifarbiges Auto!«
    Shaw sah sich verblüfft die dunkelblaue Lackierung seines Wagens an.
    »Blau und Rost«, erklärte Sam.
    Ihm gefiel dieser Witz und er lachte herzlich.
    »Aber finden Sie nicht, dass es gar nicht zu einem Mann wie Ihnen passt? Ich hatte den Eindruck, Sie wären eher der Klassiker-Typ.«
    »Das war ich auch, aber ich musste den Wagen verkaufen, er war viel zu teuer im Unterhalt.«
    »War es der, neben dem sie auf dem Foto stehen?«
    »Auf dem Foto? Ja, genau!«
    Sam bohrte weiter: »Ich kenne mich leider nicht so gut mit Autos aus. Was für eine Marke war es? Es hatte eine tolle Farbe.«
    »Ein Jaguar Mark II, in Kastanienbraun-Metallic.«
    Sam merkte, wie ihr Mund plötzlich trocken wurde, als der Adrenalinstoß kam. Diesmal war es keine Angst, sondern Aufregung.
    »Ich habe ihn seinerzeit einem Bauern abgekauft. Die Karosserie war noch in Ordnung, aber der Motor war hin. Ich habe über ein Jahr mit der Instandsetzung verbracht. Ach, aber das war es auch wert.« Stolz und Zärtlichkeit lagen in seiner Stimme. Sam versuchte ihre Aufregung zu verbergen. Es musste ja nicht dasselbe Auto sein, es dürften Hunderte in dieser Farbe produziert worden sein, aber es war doch ein außergewöhnlicher Zufall.
    »Wem haben Sie es verkauft?«
    »Irgendjemandem aus der Gegend, vor etwa sechs Monaten. Ich vermisse zwar das Auto, nicht aber die laufenden Kosten dafür.«
    Sam gab sich Mühe, möglichst beiläufig zu fragen. »Können Sie sich an seinen Namen erinnern?«
    »Hm, nicht so auf Anhieb, tut mir Leid. Ein Mann mittleren Alters, graues Haar, er wusste viel über den Wagen. Ich war sicher, er würde in gute Hände kommen.«
    »Können Sie sich erinnern, wo er wohnt?«
    »Irgendwo in Cambridge … Warten Sie mal, wenn Sie es wissen wollen, ich habe immer noch die Quittung, ich bin ein bisschen sentimental veranlagt.«
    Er ging ins Haus und Sam und Peggy folgten ihm. Im Wohnzimmer rumorte er in der Schublade einer alten Anrichte. Nach einer Weile zog er triumphierend ein kleines Papier heraus. »Hier ist sie. Ich wusste doch, dass ich sie in die Schublade gesteckt habe. Der gute Simon Clarke hat ihn mir vermittelt, ich musste nicht einmal eine Anzeige aufgeben.«
    Sam platzte fast vor Spannung. Der Stress schlug sich auf ihre Stimme. »Wie heißt er?«, quiekte sie.
    Er faltete das Papier langsam auseinander. Wenn Sam es nicht besser gewusst hätte, hätte sie schwören können, er täte es mit Absicht, um die Spannung zu erhöhen. »Ja, hier steht es: Doktor Richard Owen, Owl Coats Farm, Swanham, Cambridge.«
     
    Brian Wattons Stimme hatte so dringlich geklungen, dass Marcia alles stehen und liegen ließ und sofort reagierte. Sie wusste nicht genau, warum er sie rief, sie hatte mit Fingerabdrücken nie etwas zu tun. Sie vermutete, er hatte von ihrem Interesse an dem Fall Wind bekommen und wollte ihr nun jede neue Information, die er entdeckte, sofort zukommen lassen. Sie eilte den Korridor zu Brians Labor hinunter und ging hinein. Brian war der Bär unter den Männern: über einsneunzig groß, ein sprichwörtlicher Klotz mit schwarzem Vollbart und dicker Brille, Biertrinker selbstverständlich. Marcia mochte ihn sehr. Er gehörte zur seltenen Gattung glücklicher Ehemänner und sie fühlte sich in seiner Gegenwart sehr wohl. Obwohl er sich schon seit Ewigkeiten mit Fingerspuren beschäftigte, war er immer noch ein Enthusiast.
    Er schob sie auf einen Stuhl, bevor er den kleinen Diaprojektor einschaltete, der weiter hinten im Raum aufgebaut war. Das Bild von vier dicht nebeneinander liegenden Fingerabdrücken wurde auf die Leinwand geworfen.
    »Zuerst war ich nicht sicher, aber je länger ich die Abdrücke studierte, desto überzeugter war ich, dass etwas nicht stimmt.«
    Marcia sah sich die Abdrücke genau an, konnte aber keine Fehler finden. »Für mich sehen sie

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