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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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kam früher nach Hause, als sie erwartet hatte. Sie steckte schon wieder in einem riesigen Dilemma und wusste weder ein noch aus. Wenn sie jetzt zu Farmer ging, müsste sie Owen des Mordes beschuldigen und Farmer erklären, warum sie sich immer noch in den Fall einmischte, obwohl man sie gewarnt hatte, sich auf ihr Labor zu beschränken. Es musste noch einen anderen Weg geben, der Wahrheit Geltung zu verschaffen. Sie tauchte aus ihren Grübeleien auf, als sie vier Jugendliche bemerkte – alle um die achtzehn –, die den Weg zur Hauptstraße herunterkamen. Sie waren ziemlich schmutzig und sahen erschöpft aus. Wahrscheinlich waren es Gelegenheitsarbeiter, auf dem Heimweg von der Farm, die eine Viertelmeile entfernt lag. Sie stellte ihren Wagen in der Einfahrt ab und ging nach hinten in den Garten, um zu sehen, wie Ricky zurechtkam. Da stand zwar der Spaten an den Schuppen gelehnt, aber von ihrem missratenen Neffen war nichts zu sehen. Sie ging bis ans hintere Ende des Gartens, um nachzuschauen, ob er sich vielleicht auf eine schnelle Zigarette in die Sträucher verdrückt hatte. Als sie zu dem Gemüsebeet kam, entdeckte sie begeistert, dass es nicht nur bereits gejätet und umgegraben war, auch der Kompost war schon darauf verteilt. Sie war total beeindruckt.
    Plötzlich drang Rickys Stimme an ihr Ohr. »Der Tee ist fertig, willst du auch einen?«
    Sie sah zum Haus zurück. Ihr Neffe winkte ihr grinsend aus der Hintertür zu. Sie winkte zurück, nahm den Spaten, rieb ihn auf dem Rasen sauber und brachte ihn zurück in den Schuppen, wo sie ihn neben die anderen Geräte an die Wand hängte. Dabei bemerkte sie, dass es in dem Verschlag irgendwie seltsam roch, als hätte jemand darin geraucht. Der Schuldige war offensichtlich Ricky und obwohl sie etwas dagegen hatte, dass er rauchte, wollte sie unter den gegebenen Umständen darüber hinwegsehen. Sie nahm einen leeren Topf von einem der Regale. Er war voller Zigarettenkippen, dreißig oder vierzig mochten es sein. Wenn Ricky nicht ein wahnsinniger Kettenraucher geworden war, hatte er den Tag nicht allein verbracht. Auf einmal kapierte sie, wo die vier Jungen, die sie auf dem Weg gesehen hatte, hergekommen waren und grinste in sich hinein. Sie nahm den Topf mit und leerte den Inhalt in die Mülltonne neben dem Haus, bevor sie ihre Schuhe auszog und die Küche betrat.
    Es roch nach Curry. Das war zwar nicht gerade eins ihrer Lieblingsgerichte, aber weil Ricky es gemacht hatte, wollte sie nicht unhöflich sein. Sie ging zum Herd hinüber, an dem Ricky stand und mit dem Holzlöffel in einem Topf rührte. Sam gab ihm einen Kuss auf die Wange und schnüffelte. »Curry, wie schön! Das esse ich sehr gern. Ich bin überrascht, dass du nach der ganzen Gartenarbeit überhaupt noch Energie hast.«
    »Wenn man einmal dran ist und sich Mühe gibt, kann man überraschend viel schaffen.«
    Sam nickte in gespieltem Einverständnis. »Du rauchst immer noch?«
    Ricky sah sie verlegen an. »Nur mal ab und zu.«
    »Das ist aber sehr bescheiden formuliert. In dem Topf waren mindestens dreißig Kippen.«
    Ricky schwieg.
    »Wie hast du sie denn dazu gekriegt, dir zu helfen?«
    Ricky beschloss, weiter den Unschuldigen zu spielen. »Wen?«
    »Deine vier Freunde, die mir auf dem Weg entgegengekommen sind.«
    »Ach die, die sind nur so vorbeigekommen.«
    »Was für ein Glück, nicht wahr?«
    Ricky stieß ein kurzes falsches Lachen aus. »Ja, wirklich.«
    »Also haben sie es aus Freundschaft getan?«
    Ricky merkte, dass es keinen Zweck hatte, weiter zu schwindeln. »Okay, sie waren es mir schuldig. Sie waren mit mir zusammen, als das Auto beschädigt wurde, und ich habe sie nicht verpfiffen. Das war ihr Dankeschön. Sorry.«
    Sam wollte gar nicht allzu sehr von seinen Leistungen ablenken, besonders weil er ja etwas für sie getan hatte. »Sehr geschäftstüchtig, ich bin beeindruckt. Du wirst es einmal sehr weit bringen, mein Junge.« Sie klopfte ihm auf die Schulter. »Bravo.«
    Ricky lächelte sie an und rührte mit neuer Kraft in dem Topf.
    Zu Sams großer Überraschung war das Essen gar nicht so übel und sie genoss die Gesellschaft ihres Neffen, der fast ununterbrochen redete, während er das Curry servierte. Sam öffnete eine Flasche Rotwein und hörte Ricky zu, der über seine Zukunftspläne sprach. Er wusste immer noch nicht, was er wollte. Sam schlug ihm vor, Koch zu werden, musste aber zugeben, dass seine kulinarischen Fähigkeiten eher beschränkt waren. Curry und sein früherer Job in

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