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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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einem Fastfood-Restaurant reichten als Referenz wohl nicht aus. Trotzdem war er der Sache nicht ganz abgeneigt. Da es schon spät wurde, rief Sam ein Taxi für ihn. Doch als er gegangen war, fühlte sie sich plötzlich sehr allein. Dieses Gefühl war neu für sie. Normalerweise zog sie es vor, mit sich allein zu sein, aber jetzt, ohne Rickys jugendlichen Überschwang, wirkte das Cottage kalt und leer. Als sie das Geschirr in die Spülmaschine räumte, klingelte das Telefon. Sie zögerte einen Moment und ließ erst den Anrufbeantworter anspringen, um zu hören, wer sie sprechen wollte. Sie erkannte die Stimme sofort und nahm den Hörer ab.
    »Sorry, Marcia, ich war im Bad.«
    Marcia klang ziemlich aufgeregt und Sam war sofort klar, dass etwas passiert sein musste. »Die Fingerabdrücke in Purvis' Auto, die waren gefälscht!«
    »Was? Bist du sicher … Weiß Farmer … Lassen sie Bird jetzt frei?«
    »Sie überprüfen das natürlich wieder und wieder, bevor sie es der Polizei sagen, aber die Kollegen schienen sehr überzeugt zu sein.«
    Sams Gedanken rasten, als sie sich plötzlich wieder an Richard Owens Verbindung zu den Morden erinnerte. »Diese Faser, von der wir denken, dass sie von Owens Jacke stammte, hast du noch Zugang dazu?«
    »Welche meinst du? Die vom Fundort James oder die vom Fundort Purvis?«
    Sam war irritiert. »Wie, vom Fundort Purvis?«
    »Ich habe noch mehr Fasern an der Schnur um ihren Hals gefunden, dieselben wie die vom Fundort James.«
    Sam war verärgert. »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    »Das habe ich, als du neulich zu mir ins Labor gekommen bist. Ich habe dich gefragt, wie es die Spurensicherung mit ihm aushält.«
    Sam erinnerte sich an diese Bemerkung und jetzt verstand sie erst, worauf Marcia angespielt hatte. »Passten sie zu der Probe von Owens Jacke?«
    »Es war dieselbe Faser, wie wir sie auf Mark James' Leiche gefunden haben, also habe ich einfach angenommen, dass es seine waren. Offensichtlich hatte er wieder einmal keinen Schutzanzug an.«
    »Aber er hatte einen an! Am Fundort von Frances Purvis trug er einen Schutzanzug!«
     
    Sam kam früh bei Owens Haus an. Sie hoffte, ihn noch zu erwischen. Irgendetwas stimmte nicht, Zweifel nagten an ihr. Sie brauchte Fasern von seiner Jacke, um ihren schlimmsten Verdacht zu zerstreuen. Weder das Auto von Richard noch das von Janet stand in der Einfahrt, aber trotzdem klopfte sie kräftig an die Haustür, um sicherzugehen. Sie wartete einen Augenblick, aber nichts regte sich.
    Sie ging hinter das Haus und spähte in die Fenster. Nirgendwo ein Lebenszeichen. Obwohl sie vielleicht nicht an Owens Jacke herankam, wollte sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, sich etwas umzusehen. Sie wusste, sie wäre in Schwierigkeiten, wenn sie erwischt würde, aber dieses Risiko wollte sie eingehen. Sie ging über den ordentlich getrimmten Rasen zum Gewächshaus hinüber. Der Garten war einer der langweiligsten, die sie je gesehen hatte. Er bestand aus einer rechteckigen Rasenfläche, um die herum ein schmaler Streifen Pflanzen verlief. Alles war so angelegt, dass der Besitzer möglichst wenig Arbeit hatte, allerdings aber auch wenig Vergnügen. Das Gewächshaus war, wie der Garten, klein und nicht besonders aufregend. Außer Tomaten gab es da nicht viel. Sie überquerte wieder den Rasen, ging zur Garage und sah durch eines der kleinen Seitenfenster hinein. Sie war nicht sehr groß, aber unter einer dunklen Plane war ein Auto in ihr versteckt.
    Sam merkte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie war bis zu diesem Moment erstaunlich ruhig geblieben, denn sie hatte ja nur einen vagen Verdacht gehabt. Sie ging zur Vorderseite der Garage und rüttelte an beiden Klinken. Aber das Tor war fest verschlossen und es gab keine Möglichkeit, ohne beträchtliche Mühe und unvermeidbaren Schaden hineinzugelangen. Auch die beiden kleinen Seitenfenster waren fest verschlossen, also ging sie auf die rückwärtige Seite, wo es noch eine Tür gab. Ohne große Hoffnung drückte sie die Klinke herunter und die Tür gab tatsächlich nach. Sie klemmte etwas an den Stellen, wo die Feuchtigkeit das Holz hatte aufquellen lassen, klappte dann aber ganz auf, worauf Sam kurzzeitig die Balance verlor. Ein letzter Blick in die Einfahrt und sie holte tief Luft und betrat die Garage. Was immer für ein Auto unter der schweren Plane steckte, es war gewiss sehr lang. Sie ging nach vorn, bückte sich und hob die Plane an. Ein kastanienbrauner Jaguar kam zum Vorschein. Sie

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