Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
Vom Netzwerk:
okay aus.«
    Brian erhob sich, um ihr das Problem darzustellen. »Streck deine Hand aus. Die Länge deiner Finger ist unterschiedlich. Der Zeigefinger ist kleiner als der Mittelfinger, der Ringfinger ist größer als der Zeigefinger, aber kleiner als der Mittelfinger und so weiter. Aber«, er machte eine theatralische Pause, »die Abdrücke aus dem Auto liegen genau in einer Linie.«
    »Und?«
    »Das ist nur der Fall, wenn jemand ein zylinderförmiges Objekt in die Hand nimmt, ein Glas zum Beispiel. Nicht aber, wenn man die Hand auf eine glatte Oberfläche legt.« Marcia rückte mit ihrem Stuhl näher. »Die Linien der Fingerkuppen sind auch zu dick. So sehen sie nur aus, wenn jemand Druck ausübt, um etwas hochzuheben.«
    »Aber es sind doch Birds Abdrücke?«
    Brian nickte. »Es sind Birds Abdrücke, aber ich glaube nicht, dass er sie dort hinterlassen hat. Ich glaube, jemand hat sie ins Auto geschmuggelt.«
    Marcia war noch nicht überzeugt. »Aber wie? Ich dachte, so etwas käme nur in Krimis vor.«
    »Vielleicht sind die Krimis gar nicht so schlecht. Warte, ich zeige es dir.«
    Er ging ans Spülbecken und füllte einen Glasbecher mit Wasser, den er Marcia reichte. »Halt das mal einen Moment!«
    Nach ein paar Sekunden nahm er ihr das Glas wieder weg und ging damit an einen der Arbeitstische. Mit einem Pinsel, an dem Aluminiumpuder haftete, strich er darüber. Als er fertig war, zeigte er Marcia ihre Abdrücke, die der Puder auf der Oberfläche des Gefäßes sichtbar gemacht hatte.
    »Wenn wir jetzt etwas Klebeband nehmen« – er schnitt einen Streifen von der Rolle auf dem Schreibtisch ab und zog ihn fest über Marcias Abdrücke – »und fest darauf drücken, damit es … keine … Blasen gibt, dann sollte ich deine Abdrücke von dem Glas abheben können.« Er zog den Klebestreifen vorsichtig ab. »Da sind sie, deine Fingerabdrücke vom Glas!« Er zeigte sie Marcia. Sie konnte deutlich die Linien und Schleifen ihrer eigenen Fingerkuppen erkennen. »Wenn ich nun diesen Becher nehme«, er nahm einen weiteren Glasbecher von der Arbeitsfläche, »und den Klebestreifen fest darauf abreibe, sollte ich … sie … jawohl, da sind sie!« Mit einer weihevollen Handbewegung zog er den Klebestreifen wieder ab und reichte Marcia das Glas. »Ein Satz Fingerabdrücke von Glas A auf Glas B übertragen. Und sie beweisen, dass du es warst.«
    Marcia betrachtete ihre Fingerabdrücke auf dem Gefäß und war beeindruckt und besorgt zugleich.
    »Wenn du genau hinsiehst, wird dir auffallen, dass deine Abdrücke alle in einer Reihe sind, wie die von Bird. Und um sicherzugehen, dass man die Täuschung nicht bemerkt, entferne ich die Aluminiumrestchen mit meinem kleinen Pinsel.«
    »Bist du sicher? Ich meine, du bist ein Experte, aber kennt ein normaler Killer sich mit solchen Sachen aus?«
    Brian zuckte mit den Schultern. »Das kommt darauf an, ob wir es mit einem normalen Killer zu tun haben. Ich glaube das nicht. Vielleicht hat sich Mister Bird ein paar clevere Feinde gemacht.«
     
    Als Farmer und Adams über den Korridor eilten, rief einer der vielen blau uniformierten Detectives hinter ihnen her. »Entschuldigen Sie, Madam, aber es gibt da ein Problem. Sie werden sofort in der Funkzentrale am Telefon verlangt.«
    Farmer sah Adams an, der nur mit den Schultern zuckte. Sie machte auf dem Absatz kehrt und folgte ihrem Mitarbeiter zurück über den Flur. Er hielt ihr die Tür auf und sie betrat den Raum. Drinnen war es stockdunkel. Farmer strengte ihre Augen an, um etwas zu sehen. Plötzlich wurde das Licht eingeschaltet und ein Dutzend Detectives des Morddezernats begann im Chor For she's a jolly good fellow zu singen. Sie hatten sich kleine Partyhütchen aufgesetzt und jeder hatte bereits eine Dose Bier oder ein Glas Wein in der Hand. Quer über die Wand war ein großes Transparent gespannt, auf dem zu lesen stand: »GUT GEMACHT, CHEF!« Sie warf Tom einen fragenden Blick zu und er lächelte sie an. Sicherlich hatte er davon gewusst. Sie wandte sich stirnrunzelnd an die Gruppe. »Und was ist mit den Verbrechern da draußen? Habt ihr nichts Besseres zu tun, als Partys zu feiern?«
    Unisono antworteten sie: »Nein!«
    Farmer grinste. »Ihr faulen Hunde, gebt mir lieber etwas zu trinken, bevor ich unangenehm werde.«
    Zustimmendes Gejohle und eine Dose Bier wurde ihr in die Hand gedrückt. Jemand schaltete die Musik ein. Adams sah sie an und erhob seine Dose. Sie stieß mit ihm an und beide nahmen einen großen Schluck Bier.
     
    Sam

Weitere Kostenlose Bücher