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Denn mein ist deine Seele: Psychothriller (German Edition)

Denn mein ist deine Seele: Psychothriller (German Edition)

Titel: Denn mein ist deine Seele: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Lippman
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Montrose. Sein Sprung zum Wall Street Journal war mit der Geburt der Kinder zusammengefallen, aber sie waren in Montrose geblieben, wenn auch ohne die wilden Partys, für die sie berühmt gewesen waren, Partys mit harmlosen Trinkgelagen, bei denen sich erstaunliche Pärchen zusammenfanden. Mindestens drei Ehen in ihrem Bekanntenkreis hatten sich auf diesen Partys angebahnt, und zwei waren zerbrochen. Es war, als hätte Peter mit seinem ernsthaften, spießigen Job – ganz zu schweigen von Frau und zwei Kindern – beweisen müssen, dass er noch jung, noch flexibel genug für einen Neuanfang war.
    London hatte das geändert. Schon ein paar Monate nach ihrer Ankunft waren aus ihnen richtige Erwachsene geworden. Eliza war nicht sicher, ob es an Peters Stelle als Büroleiter oder an der Stadt selbst gelegen hatte. Vielleicht resultierte ihre neu gewonnene Reife aus der enormen Entfernung zu allem und allen, die sie kannten. Wieder in Amerika angekommen fühlte sie sich alt, beinahe hausbacken. Dabei hatte ihre Mutter ihr erstes Kind erst mit sechsunddreißig bekommen und besaß noch mit weit über siebzig jugendliche Energie. Vielleicht war es ihre altmodische Rollenverteilung – Vollzeitmutter, Vollzeitversorger –, die sie ausbremste, die ihnen das Gefühl gab, alt und nicht mehr auf dem Laufenden zu sein.
    »Es klingt bestimmt komisch, aber ich habe Walter irgendwie vergessen. Das heißt, ich habe vergessen, dass er hingerichtet werden sollte. Er hat nie geglaubt, dass er so sterben würde.«
    Peter setzte sich zurecht, verlagerte ihr Gewicht und schob ihren Arm zur Seite, der auf seiner Hemdbrust einen feuchten Streifen hinterließ. »Das stand aber nicht in dem Brief.«
    »Damals. In dem Sommer, als ich fünfzehn war. Wahrscheinlich hat er geglaubt, es würde mit einem Kugelhagel in Zeitlupe enden, wie im Kino. Und nicht mit einer Verkehrskontrolle an der Grenze zu Maryland.«
    Peter drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. Seine Haut war warm, aber das war sie immer. Selbst wenn er still dasaß, verströmte er Energie.
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    »Ich liebe dich auch.«
    »Du weißt gar nicht, was Liebe ist.«
    Das war ein Scherz, ein eingespielter Dialog zwischen ihnen, so alt und eingeschliffen, dass sich Eliza nicht erinnern konnte, wie er entstanden war, nur dass er ihr ein Gefühl der Sicherheit verlieh.
    »Wie eklig«, sagte Iso von der Tür aus. »Doch nicht vor allen Leuten.« Eliza fragte sich, wie lange Iso dort schon gestanden und was sie gehört hatte. Konnte sie sich daraus etwas zusammenreimen? Der Sommer, als ich fünfzehn war, Kugelhagel, allgemeine Verkehrskontrolle.
    »Was brauchst du, Schätzchen?«, fragte Eliza.
    Iso verzog das Gesicht. Vielleicht wegen des »Schätzchens«, vielleicht störte sie auch der bloße Klang von Elizas Stimme. »Ich wollte dich daran erinnern, dass du mein Spurs-Trikot wäschst, falls du es vergessen hast. Ich will es morgen anziehen.«
    »Habe ich. Ich habe es gewaschen, meine ich, nicht vergessen. Aber das Trikot ist für das nasskalte England gemacht, Iso, nicht für Montgomery County bei dreißig Grad im Schatten. Kannst du nicht ein T-Shirt anziehen wie die anderen Kinder?«
    »Nein. Hast du auch meine Socken gewaschen? Heute Morgen musste ich mir ein Paar aus dem Wäschekorb kramen.«
    »Ja, die Socken auch.«
    »Weißt du was, Isobel«, warf Peter ein, »wenn du mit einem iPod umgehen kannst und dem Fernseher und dem Computer und dem Festplattenrekorder, könntest du wahrscheinlich auch lernen, wie man die Waschmaschine bedient.«
    Iso sah ihn an, als hätte er Portugiesisch gesprochen. Sie fand Peter nicht so nervtötend wie Eliza, aber sie ließ sich von ihm nichts sagen. Ohne eine Antwort stolzierte sie davon.
    »Ich will nicht, dass sie etwas davon wissen«, sagte Eliza. »Noch nicht. Das ist mir am wichtigsten. Albie ist gerade erst diese schrecklichen Alpträume losgeworden, und Iso ist sensibler, als sie tut.«
    »Das ist deine Entscheidung«, antwortete Peter. »Aber damit läufst du Gefahr, dass ihnen jemand anders davon erzählt. Vor allem, wenn die Hinrichtung näher rückt.«
    »Wer denn? Du nicht, meine Eltern auch nicht. Und Vonnie ist manchmal unberechenbar, aber nicht einmal sie würde das gegen unseren Wunsch tun.«
    Peter zuckte unverbindlich die Schultern. Er war zu höflich, um offen zu sagen, dass er seiner Schwägerin beinahe jede Art von schlechtem Benehmen zutraute. Es war komisch, dass Peter und Vonnie nach so vielen Jahren immer

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