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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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unbekümmert. »Unterhalb des Knies.«
    »War es ein Unfall im Club?«, fragte ich entsetzt. Vielleicht hatte Ganesh letzten Endes gar nicht so unrecht gehabt mit seiner Bemerkung!
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Meine Güte, nein! Ich bin am Marble Arch aus dem Bus gefallen. Es war um die Weihnachtszeit, und Sie wissen ja, wie geschäftig diese Gegend um diese Jahreszeit ist. Die Bürgersteige waren übervoll mit Menschen. Polizisten mit Flüstertüten waren im Einsatz, um die Menschenmassen zu lenken. Ich war im Bus und wollte clever sein und abspringen, sobald er langsamer wurde. Doch das ist gar nicht so einfach, wie manch einer denkt. Ich geriet ins Stolpern, und dann erfasste mich ein Taxi. Es war meine eigene Schuld. Das Bein wollte nicht heilen. Am Ende mussten sie es abnehmen, direkt unter dem Knie. Sie gaben mir eine Prothese. Meine Karriere als Tänzerin war natürlich vorbei. Es hätte trübe ausgesehen für mich, doch dann starb eine Tante von mir und hinterließ mir dieses Haus hier in Oxford. Ich hatte die Idee, ein Hotel garni zu eröffnen. Ich war weit über dreißig, und wenn man in den Clubs arbeitet, muss man auf sein Aussehen und seine Figur achten. Mickey erwies sich als sehr großzügig. Er gab mir Geld, damit ich mich über Wasser halten konnte, während ich das Hotel ans Laufen brachte. Er ist ein guter Kerl, Mickey, wenn man fair zu ihm ist.«
    Ich fragte nicht, was aus Leuten wurde, die nicht »fair« zu Mickey waren. Es war unübersehbar, dass Beryl Mickey Allerton für einen halben Heiligen hielt. Ich musste aufpassen, was ich in ihrer Gegenwart sagte. Sie war eine nette Frau, aber sie war auch eine direkte Verbindung zum Silver Circle in London. Ich konnte mir vorstellen, dass entweder Mickey jeden Tag bei ihr anrief, um sich über meine Fortschritte zu erkundigen, oder dass sie den Befehl erhalten hatte, ihm regelmäßig Meldung zu erstatten. Ich musste ihr klarmachen, dass ich mein Bestes gab, Mickeys Auftrag auszuführen. Aber vielleicht war Beryl, die Allerton nicht nur kannte, sondern auch für ihn gearbeitet hatte, gerade deswegen im Stande, mir einen Anhaltspunkt zu liefern, warum Lisa Stallard nach Oxford zurückgeflüchtet war – falls sie in der Tat hierhergekommen war. Es würde mir meinen Auftrag um einiges erleichtern, wenn ich herausfand, warum sie geflohen war, ohne ihren Boss zu informieren.
    »Sie haben also gerne im Club gearbeitet?«, erkundigte ich mich beiläufig. »Hat Sie die verrauchte Luft nicht gestört? Oder einige der windigeren Gäste?«
    Sie runzelte die Stirn, während sie den Tee ausschenkte. »Mickey hat stets sehr peinlich darauf geachtet, unerwünschte Gäste nicht in den Club zu lassen. Er hat ein sehr hochklassiges Etablissement. Er sucht sich seine Tänzerinnen umsichtig aus, nichts Geschmackloses, wenn Sie verstehen. Nehmen wir nur als Beispiel gestern, als er mich anrief und sagte, dass Sie kommen würden. Er erzählte mir, ein Mädchen wäre vergangene Woche zum Vortanzen vorbeigekommen, und wie sich herausstellte, war es ein exotischer Tanz mit einer ziemlich großen Schlange. Mickey empfand es als vulgär und sagte ihr, dass sie nicht für ihn arbeiten könnte. Die anderen Mädchen waren sehr erleichtert darüber. Niemand mag eine Riesenschlange in seiner Umkleide, oder? Keine so große wie diese Schlange jedenfalls. Ein Python war es, hat Mickey erzählt. Selbst der Türsteher bekam es mit der Angst zu tun, als sie mit diesem Biest in den Club kam!« Beryl kicherte. »Nein, der Silver Circle Club war ein angenehmer Ort zum Arbeiten, ganz ehrlich.«
    »Also gibt es nichts, das ein Mädchen stören könnte, wenn es diese Art von Arbeit macht?«
    »Absolut nicht, meine Liebe!«, sagte Beryl aufrichtig schockiert. »Ich würde das längst nicht über alle Clubs sagen. Einige sind wirklich ziemlich heruntergekommene Schuppen. Aber Mickey hat immer auf Klasse geachtet, so viel steht fest.«
    Ich fragte mich, wie viel Klasse Mickey seinem Laden wohl geben wollte. Doch wenn das die Wahrheit war, und Beryl schien es ehrlich zu meinen und nicht nur aus Dankbarkeit gegenüber ihrem ehemaligen Arbeitgeber so zu reden, dann gab es wirklich keinen erkennbaren Grund, warum Lisa Stallard so plötzlich weggelaufen war. Es sei denn, sie war in etwas anderes verwickelt. Das unbehagliche Gefühl von Unruhe kehrte zurück und breitete sich in meinem Magen aus.
    Um es zu vertreiben, zog ich Onkel Haris Karte hervor und faltete sie auf dem Tisch

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