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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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wie man nur sein konnte, dass die beiden Lisas Eltern waren. Die Rampe deutete darauf hin, dass sie in diesem Haus wohnten und nicht nur zu Besuch waren. Einigermaßen erleichtert steckte ich das Mobiltelefon weg – ich bekam allmählich einen Krampf im Arm vom langen Halten – und folgte den beiden diskret, nachdem sie sich auf den Weg die Straße hinunter gemacht hatten. Ich wollte nicht, dass sie mich bemerkten, und ich hoffte, dass sie keine Notiz von mir genommen hatten, als sie aus dem Haus gekommen waren. Wenn ich am nächsten Tag bei ihnen läutete, war es wenig hilfreich, wenn sie mich am Vorabend rumhängen gesehen hatten.
    Doch die Frau war ganz mit ihrem Mann beschäftigt und redete in ermutigendem Tonfall auf ihn ein, während sie seinen Rollstuhl vorwärtsschob. Ich konnte nicht hören, ob er antwortete.
    Sie erreichten die Einkaufszeile und bogen nach rechts ab. Ich überquerte die Straße und folgte ihnen auf der anderen Seite und ein Stück weit zurück. Von Zeit zu Zeit blieben sie vor einem Schaufenster stehen und betrachteten die Auslagen. Jedes Mal, wenn das geschah, gab ich auf meiner Straßenseite vor, das Gleiche zu tun. Die Stallards bewegten sich in gemütlichem Tempo voran. Sie schienen es weder eilig zu haben, noch hatten sie ein spezifisches Ziel. Als sie das Ende der Ladenzeile erreichten, gingen sie einfach weiter. Gelegentlich trafen sie jemanden, den sie kannten, und wechselten ein paar Worte. Diese Passanten schienen nicht überrascht, die beiden zu sehen, und mir wurde allmählich bewusst, was ich da beobachtete. Mrs Stallard führte ihren Mann regelmäßig abends spazieren und verschaffte ihm auf diese Weise ein wenig frische Luft, wenn die Bürgersteige sich halbwegs geleert hatten, der Verkehr auf den Straßen nicht mehr so stark war und insgesamt weniger Hindernisse im Weg lagen.
    Ich blieb stehen, wo ich war, von Scham übermannt. Was ging es mich an, welches Recht hatte ich, die beiden so zu belauern? Das waren Menschen, die ihre eigenen und sehr realen Probleme hatten. Dazu kam jetzt noch das Problem der unerwartet zurückgekehrten Tochter in das elterliche Haus – vorausgesetzt, dass Lisa tatsächlich nach Hause geflohen war. Wie kamen ihre Eltern damit zurecht? Wusste Mickey Allerton, dass Mr Stallard im Rollstuhl saß? Ich hasste die Rolle, die mir in dieser hässlichen, peinlichen und verstohlenen Geschichte zugedacht worden war. Dann jedoch riss ich mich zusammen. Ich musste meine Aufgabe professionell angehen und durfte mich nicht von persönlichen Gefühlen leiten lassen. Die Stallards waren noch eine Weile außer Haus, und ich konnte zurückgehen und nachsehen, ob sonst noch jemand dort war. Ich wollte nach Möglichkeit mit Lisa in Kontakt treten, ohne dass ein anderes Mitglied der Familie zugegen war.
    Diesmal ging ich relativ zügig die Straße entlang. Ich läutete an der Tür und wartete. Niemand kam, um zu öffnen. Ich trat ein paar Schritte zurück und betrachtete die Fassade des Hauses. Ich würde noch einmal herkommen müssen. Die Tatsache, dass Lisa jetzt nicht zu Hause war, bedeutete noch lange nicht, dass sie überhaupt nicht hier war.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte ich einen sich bewegenden Vorhang im Erkerfenster des ersten Stocks des Nachbarhauses. Zeit weiterzugehen. Ich wandte mich ab und schlenderte davon. Ich hatte vielleicht ein halbes Dutzend Haustüren passiert, als ich das leise Klicken einer Tür vernahm, die ein Stück weit hinter mir geschlossen wurde. Ich verlangsamte meinen Schritt nicht. Tiere haben gegenüber Menschen den Vorteil, dass sie ihre Ohren bewegen und Geräusche hinter sich viel besser wahrnehmen können. Ich konnte dies nicht, doch ich war auch so ziemlich sicher, hinter mir leise Schritte zu hören. Ich erreichte erneut die Ladenzeile und überquerte die Straße in der Absicht, an der ersten Bushaltestelle stehen zu bleiben und auf einen Bus zu warten, der mich nach Hause bringen würde. Mein Verfolger überquerte ebenfalls die Straße. Er oder sie war nicht geübt darin, das war beruhigend und ärgerlich zugleich. Ich wollte nicht, dass dieser Wichtigtuer zu den Stallards ging und ihnen von meinem Besuch erzählte.
    Ich passierte ein malerisches altes Pub, das sich Drewdrop nannte und zwischen all den modernen Häusern mit Läden im Erdgeschoss und Büros in den Etagen darüber die Zeiten überdauert hatte. Vor dem Pub war eine Bushaltestelle. Ich blieb stehen und wandte mich um.
    Mein Verfolger war ein junger Mann in Jeans

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