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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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auseinander.
    »Wo haben Sie denn diese Karte her?«, fragte Beryl erstaunt. »Die gehört in ein Museum! Ich könnte Ihnen eine neuere leihen. Außerdem sind in Ihrem Zimmer Prospekte und Flugblätter, touristisches Zeug und so. Bestimmt finden Sie in dem einen oder anderen einen Plan vom Stadtzentrum.«
    »Ich interessiere mich für diese Gegend hier«, sagte ich und deutete auf das Viertel, in dem die Stallards meines Wissens lebten. »Was können Sie mir über diesen Teil der Stadt erzählen?«
    »Sehr hübsch«, sagte Beryl. »Eine teure Gegend. Die Häuser dort kosten ein Heidengeld. Ich würde mein Hotel sofort dorthin verlegen, wenn ich es mir leisten könnte.«
    »Ich suche jemanden, der vermutlich in diesem Viertel wohnt. Ich habe von Mickey eine Adresse bekommen. Ich dachte, ich fahre gleich heute Abend noch hin und sehe mich ein wenig um. Gibt es einen Bus, der in diese Gegend fährt?«
    Sie sagte, das wäre kein Problem, und erklärte mir den Weg zur Haltestelle, von wo eine Linie quer durch die Stadt bis zu meinem Ziel führe. Sie wollte wissen, ob ich erst nach zehn Uhr zurück wäre, weil sie mir für diesen Fall einen Schlüssel mitgeben würde.
    »Ich gehe nämlich früh schlafen«, erklärte sie. »Ich muss früh aufstehen, weil ich das Frühstück für die Gäste vorbereiten muss.«
    Ich erwiderte, dass ich hoffte, weit früher als erst um zehn Uhr zurück zu sein, doch ich würde vielleicht trotzdem gerne einen Schlüssel mitnehmen, nur für den Fall. Es war eine lange Busfahrt von der Iffley Road quer durch die Stadt in das Viertel, in dem die Stallards wohnten und das Summertown hieß.
    Beryl erklärte mir, woher der Name kam. »Die Gegend wurde in einer Zeit bebaut, als in Oxford noch regelmäßig das Fieber ausbrach, wenn es länger heiß war. Hatte wohl irgendwas mit schlechter Kanalisation zu tun. Wer konnte, zog in eine gesündere Gegend um, bis es wieder kühl wurde. Daher der Name ›Summertown‹, verstehen Sie? Es war das Viertel, in das die Menschen im Sommer zogen. Das Leben war ziemlich riskant in den alten Zeiten, wie?«, schloss sie.
    Ich hätte darauf hinweisen können, dass das Leben heutzutage noch riskant genug war, auch wenn wir nicht mehr Gefahr liefen, vom Fieber geschüttelt zu werden, wenn Myriaden von Insekten aus ihrem Winterschlaf kamen.
    Nachdem sowohl Pereira als auch Beryl sich alle Mühe gegeben hatten, mein Interesse an der Geschichte der Stadt und ihren Sehenswürdigkeiten zu wecken, hätte ich während der Busfahrt wohl mehr Interesse auf die vorbeigleitende Szenerie verwenden sollen, doch meine Gedanken waren bei der vor mir liegenden Aufgabe. Der Bus setzte mich vor einer Ladenzeile ab, doch die meisten Geschäfte hatten bereits geschlossen. Es war die Art von Gegend, wo man alles kaufen konnte, allerdings nicht so günstig wie in der Camden High Street. Es war eine bessere Gegend – selbst bbc Oxford hatte hier ein Büro.
    Eines beruhigte mich jedenfalls sofort. Ich hatte mir Sorgen gemacht, dass ich als offensichtliche Fremde in einem großen Wohngebiet mit einem Stadtplan in der Hand – noch dazu als jemand, der bereits die ungewünschte Aufmerksamkeit der Behörden auf sich gelenkt hatte – zu viel Interesse erwecken könnte. Doch von dem Augenblick an, als ich aus dem Bus sprang – vorsichtig, nach Beryls trauriger Geschichte –, sah ich, dass ich nach Belieben umherwandern konnte und niemand mich eines zweiten Blickes würdigen würde. Eine ganze Menge anderer Leute waren auf den Straßen unterwegs, darunter viele jüngere. Sie alle hatten gemeinsam, dass sie völlig mit sich selbst beschäftigt waren. Nicht wenige Häuser sahen aus, als würden sie von mehreren Parteien bewohnt. Diese Gegend – wahrscheinlich die gesamte Stadt –, vermutete ich, war bewohnt von einer sich ständig ändernden Menge junger Menschen, die entweder wegen der Universität hergekommen waren oder aus anderen Gründen. Eine Sache, die mir bereits während der Busfahrt aufgefallen war, war die große Anzahl von Sprachenschulen hier in North Oxford. Ich war an mehreren größeren Gruppen exotisch aussehender junger Leute vorbeigekommen. Sie kamen vermutlich – zusammen mit den übrigen Touristen – dann nach Oxford, wenn die Studenten in die langen Sommerferien fuhren. Sie bewirkten jedenfalls, dass die Bevölkerung noch bunter zusammengewürfelt war, als dies ohnehin schon der Fall gewesen wäre. Alles zusammen konnte nur von Vorteil für mich sein.
    Das änderte sich

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