Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder
Polizeibeamtin gegangen ist, kommen Sie nach unten in meine Wohnung. Sie können mein Telefon benutzen.« Sie starrte mich nachdenklich an und setzte sich auf den Sessel, den Pereira frei gemacht hatte, das falsche Bein unbeholfen vor sich ausgestreckt. Mir wurde bewusst, wie schwierig es für sie gewesen sein musste, mir den Imbiss aufs Zimmer zu bringen, und ich fühlte mich verlegen und dankbar zugleich.
»Hören Sie, meine Liebe«, sagte Beryl. »Ich will mich nicht in Ihre oder Mickeys Angelegenheiten einmischen. Ich möchte nur eines wissen. Der Anruf, den Sie machen wollen – hat es etwas damit zu tun, dass Sie diesen Toten im Wasser gefunden haben?«
»Ja«, gestand ich.
»Wird es Mickey aufregen?«
»Ja«, räumte ich ein.
»Ich verstehe.« Sie biss sich auf die Unterlippe, und auf ihren oberen Zähnen erschienen Spuren von rotem Lippenstift. »Nun, meine Liebe, in diesem Fall hätte ich einen Vorschlag. Bevor Sie Mickey anrufen, sollten Sie sich vielleicht auf ein Wort mit Mr Filigrew unterhalten.«
»Ach du Gütiger …«, stöhnte ich und ließ mich in mein Kissen fallen. »Er ist Mickeys Schatten, habe ich recht? Er soll mich im Auge behalten! Ich dachte, er wäre ein schmieriger Handelsvertreter mit einer Frau in jeder Stadt, die er bereist.«
»Tatsächlich?«, fragte Beryl und sah mich sehr altmodisch an. »Meinen Sie allen Ernstes, ich würde diese Typen nicht durchschauen, sobald sie auf meiner Schwelle auftauchen?«
»Jemand hätte es mir sagen müssen!«, stieß ich wütend hervor. »Entweder Sie oder Filigrew oder wie sein Name auch immer lauten mag. Was ist er? Eine Art Anwalt vielleicht?«
»Ein richtiger obendrein«, sagte Beryl ernst.
»Hah! Also hat Mickey von Anfang an vermutet, dass ich Schwierigkeiten mit dem Gesetz bekommen könnte? Und falls ja, wieso?«
»Kein Grund zur Besorgnis, meine Liebe«, sagte sie beschwichtigend. »Mickey hat nur vorsorglich gehandelt, das ist alles. Mr Filigrew ist hier für den Fall, dass Sie Schwierigkeiten bekommen.«
»Ja, sicher. Nun, Sie können ihm sagen, dass ich jede Menge Schwierigkeiten habe.« Ich nahm meine Teetasse und trank einen Schluck. »Und sagen Sie ihm auch, ich will nicht, dass er Mickey Allerton anruft, bevor ich mit ihm geredet habe.«
»Sie können Mr Filigrew vertrauen, meine Liebe«, versicherte Beryl mir, bevor sie sich erhob und ging.
Ich betrachtete dies als die erste unverhohlene Lüge, die sie mir erzählt hatte, wenngleich sie selbst das vielleicht nicht wusste. Ich durfte Mr Filigrew schon allein deshalb nicht vertrauen, weil ich ihn nicht bezahlte. Außerdem glaubte ich nicht, dass seine Anwesenheit in Oxford bedeutete, dass er mir helfen würde, sollte ich in Schwierigkeiten geraten. Er war hier für den Fall, dass Lisa Probleme hatte.
Ich stockte mit halb erhobener Teetasse. »Warum sollte Lisa irgendwelche Probleme haben, die einen schmierigen Anwalt erfordern?«, fragte ich laut in mein leeres Zimmer hinein. »Oder hat Mickey vielleicht Angst, dass sie Anschuldigungen erhebt, die ihm schaden könnten?« War Filigrew hier, um Lisa Schweigegeld zu bezahlen, falls es nötig wurde? Wie viele mysteriöse Ingredienzien waren denn noch in dieses Gebräu gemischt?
Als Pereira endlich gegangen war, kamen Tom und Maryann die Treppe hinauf und trampelten an meinem Zimmer vorbei. Sie stritten immer noch. Ich wartete, bis alles ruhig war, dann schlüpfte ich auf den Gang und ging nach unten zu Beryls Souterrainwohnung.
»Ah, da sind Sie ja, meine Liebe«, begrüßte sie mich im Plauderton, als sie mir die Tür am Fuß der Treppe geöffnet hatte – als wäre ich zu einem netten Plausch vorbeigekommen. »Kommen Sie herein. Spencer, du wirst dich benehmen, hörst du?«
Spencer hüpfte auf seine übliche wahnsinnige Art durch den Raum und sprang an mir hoch. Ich kraulte ihn hinter den Ohren und dachte erneut an Bonnie. Ich stieß einen Seufzer aus. Was auch immer geschah, ich musste Lisa dazu bringen, den verdammten Anruf bei Allerton zu machen, und dann konnten die beiden ihre Differenzen ohne mein weiteres Zutun klären. Ich konnte wieder nach Hause und meinen Hund zurückholen. Das war alles, was für mich zählte. Sollte sich die Polizei um die Geschichte mit Ivo im Fluss kümmern. Das war ihr Job.
Beryls Wohnung war im gleichen Stil eingerichtet wie mein Zimmer oben. Alles voller Rüschen und hübscher Schnörkel und Ornamente und Fotografien von Beryl in ihren besten Tagen einschließlich einem Bild, auf dem
Weitere Kostenlose Bücher