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Denn niemand hört dein Rufen

Denn niemand hört dein Rufen

Titel: Denn niemand hört dein Rufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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nur eine minimale Reaktion erwartet wurde. »Belle, wie würdest du dich denn in diesem Augenblick entscheiden, wenn du Geschworene wärst?«
    Belle blickte nachdenklich und bekümmert drein und schüttelte den Kopf. »Na ja … Es ist so schwierig … Es ist alles so traurig. Ich meine, was soll denn aus Katie werden? Aber Sal, wenn ich Geschworene wäre, ich weiß nicht, auch wenn es mir furchtbar schwerfallen würde, aber ich würde auf schuldig entscheiden. Am Freitag habe ich wirklich gedacht, dass Gregg endlich eine sinnvolle Erklärung geliefert hat für diese ganzen Sachen, die selbst für jemanden, der überhaupt nichts davon versteht, so verdächtig ausgesehen haben. Diese quietschende Schublade hat mir Sorgen gemacht, aber andererseits sieht doch jeder, dass dieser Jimmy Easton der geborene Lügner ist. Aber eben, als ich diese Ausschnitte aus dem Gerichtssaal gesehen habe, hatte ich das Gefühl, ich sehe einen Menschen, der gerade eine Beichte ablegt. Du weißt schon, was ich meine – nicht beichten in dem Sinne, dass man zugibt, etwas getan zu haben, auf das man nicht besonders stolz ist, sondern beichten, indem man erklärt, wie es dazu kommen konnte, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Jimmy Easton, dachte Sal.
    Belle schaute ihm ins Gesicht, und er hoffte, dass ihm die Sorge nicht anzusehen war, die der Name bei ihm auslöste. Er hatte Belle nichts von Rudy Slings Anruf am Nachmittag erzählt. Vor fast drei Jahren hatten seine Leute den Umzug seiner alten Freunde Rudy und Reeney aus ihrer Wohnung in der East Tenth Street nach Yonkers gemacht.

    »Hey, Sal, hast du vielleicht zufällig diese Sendung Vor Gericht mit diesem Promi-Agenten gesehen, der seine Frau in New Jersey erschossen hat?«, hatte Rudy gefragt.
    »Ich hör da nie richtig hin, aber Belle lässt sich keine Folge entgehen. Und hinterher muss ich mir dann immer alles erzählen lassen.«
    »Dieser Jimmy Easton war einer von deinen Leuten, die vor drei Jahren unseren Umzug nach Yonkers gemacht haben.«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern. Er hat manchmal bei uns ausgeholfen, wenn wir sehr viel zu tun hatten«, antwortete Sal vorsichtig.
    »Ich erzähle dir das, weil Reeney heute Morgen da etwas erwähnt hat. Sie hat mich daran erinnert, dass du uns bei unserem Umzug gesagt hast, wir könnten die Schubladen der Kommode einfach mit Klebeband sichern, dann bräuchten wir nicht die ganzen Sachen auszuräumen.«
    »Stimmt. Das habe ich euch gesagt.«
    »Ich will auf Folgendes hinaus: Als dieser Easton die Klebebänder von den Schubladen der Schlafzimmermöbel entfernt hat, wurde er von Reeney dabei erwischt, wie er sie durchsucht hat. Es hat zwar nichts gefehlt, aber sie hat immer geglaubt, dass er auf etwas Wertvolles aus war, das er mitgehen lassen könnte. Deshalb konnten wir uns beide an seinen Namen erinnern. Du warst an diesem Tag ja nicht dabei. Kannst du dich erinnern, dass ich dich angerufen und dir gesagt habe, du solltest besser ein Auge auf ihn haben?«
    »Rudy, ich habe ihn nie wieder angeheuert. Was soll das Ganze?«
    »Gar nichts. Ich meine, es ist nur irgendwie interessant, dass ein Typ, der mal für dich gearbeitet hat, jetzt in den
Schlagzeilen steht, weil er vor Gericht behauptet, dass Aldrich ihn für den Mord an seiner Frau bezahlt hat. Reeney hat sich gefragt, ob er vielleicht mal irgendwas für dich in die Wohnung von diesem Aldrich geliefert hat. Dabei hat er vielleicht die Schublade aufgemacht, und deshalb hat er gewusst, dass sie quietscht.«
    Easton ist aber einer der vielen Typen, die ich schwarz beschäftigt habe, dachte Sal nervös. »Rudy«, sagte er, »ich hab dir einen hübschen Aufschub bei diesem Umzug gewährt, stimmt’s?«
    »Keine Frage, Sal, du warst ein echter Kumpel. Du hast unseren Umzug ohne einen Dollar Anzahlung gemacht und zwei Monate gewartet, bis wir dich bezahlt haben.«
    »Und ich habe nie etwas in die Park Avenue geliefert, wo dieser Aldrich wohnt«, knurrte Sal ärgerlich. »Und du würdest mir einen Gefallen tun, wenn du niemandem etwas über diesen Easton erzählst. Ich sag’s dir ganz offen, ich hab ihn schwarz beschäftigt. Ich könnte Schwierigkeiten kriegen.«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, antwortete Rudy. »Du bist mein Kumpel. Ich glaub sowieso, dass da nichts dran ist. Ich hab nur gedacht, das wär die Chance, ein Held zu werden und vielleicht eine Belohnung zu kassieren, falls du denen sagen könntest, dass Easton etwas in Aldrichs Wohnung geliefert hat. Und du weißt ja,

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