Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
um gleichzeitig zu parieren und den Pfeilwerfer am Handgelenk auf das Gesicht seines Angreifers zu richten.
»Feuer!«, befahl er.
Ein leichter Luftzug kitzelte Caedus' Unterarm, als der Werfer seine Pfeile abschoss, aber Luke wirbelte bereits aus dem Weg. Die Geschosse zischten als schwarze Blitze harmlos an ihm vorüber und verschwanden: dann schwang sich Luke in die Reihe, in der Caedus lag, und brachte sich für den Gnadenstoß über dessen Kopf in Position.
Es blieb keine Zeit, aufzuspringen oder einen Machtblitz zu entfesseln, und der Winkel war gleichermaßen ungünstig zum Blocken und Parieren. Caedus einzige Hoffnung lag zu seinen Füßen, und er packte diese Hoffnung mit der Macht. Er benutzte sie dazu, den toten Mandalorianer über sich zu ziehen, um den Leichnam dann kopfüber gegen Luke zu schleudern.
Die beiden Körper kollidierten mit dem scharfen Krachen von auf Knochen prallendem Metall. Als Caedus im nächsten Augenblick nicht starb, wurde ihm klar, dass er seinen Onkel endlich in die Defensive gedrängt hatte. Er rollte sich auf ein Knie und hielt sein aktiviertes Lichtschwert zwischen sie.
Luke lag unter dem großen Mandalorianer begraben. Blut sickerte aus seinem Kopf, und ein regloser Arm ragte unter der Seite der Leiche hervor. Allem Anschein nach war Luke Skywalker tot -oder zumindest bewusstlos.
Caedus' Herz hämmerte wild, nicht aus Furcht, sondern vor Aufregung. Seine jüngsten Visionen waren vom Gesicht seines Onkels erfüllt gewesen - von Luke Skywalker, der ihn hier auf Nickel Eins attackierte; von Luke, der mit einem von Fetts Bes'uliike auf ihn feuerte; von Luke, der auf Caedus' Thron saß, um das Neue Imperium für sich selbst zu beanspruchen. Hatte er - Lord Caedus -diesen Visionen zu guter Letzt ein Ende bereitet? Hatte er zu guter Letzt die Möglichkeit ausgeschlossen, dass diese Zukünfte zur Zukunft wurden'?
So begierig er auch darauf war, sich Luke vom Hals zu schaffen. war Caedus doch auch argwöhnisch. Sein Onkel hatte in einem neuen Kampfstil gekämpft, in einem Stil, den er seine Schüler an der Jedi-Akademie niemals gelehrt hatte - in einem Stil, den er noch niemals gegen jemanden eingesetzt hatte, der danach noch davon hätte berichten können - zumindest nicht, soweit Caedus wusste. Dieser Stil war im Wesentlichen altmodisch, brutal und ruchlos, dazu gedacht. Schaden zu verursachen, ohne selbst welchen zu erleiden - und das ohne große Finesse.
Was bedeutete, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt war, um den Stil zu wechseln und einen unvorsichtigen Gegner in die Falle zu locken, indem man sich tot stellte. Mithilfe der Macht nagelte Caedus Luke weiterhin unter dem Mandalorianer auf dem Boden fest und wich zwanzig Schritte zur Leiche eines gefallenen Sturmtrupplers zurück, dann schaltete er sein Lichtschwert aus und klemmte es unter den verwundeten Arm. Als Luke sich immer noch nicht rührte, zog er eine Splittergranate vom Gürtel des Soldaten. Er machte den Sprengsatz scharf und ließ die Granate sodann auf seinen Onkel und den toten Mandalorianer zusegeln.
Trotz des Klingeins in den Ohren und des Nebels im Kopf, trotz ihres gewaltig pochenden Schädels und des stechenden Schmerzes, den sie auf der Stirn fühlte, war Jaina noch nie so von der Macht erfüllt gewesen wie in diesem Moment. Sie konnte sie in jeder einzelnen Zelle ihres Körpers fühlen, wie sie wie Feuer in ihr herumwirbelte und mit jedem Moment heftiger brannte. Sie hatte sich noch niemals zuvor so stark, so schnell oder so lebendig gefühlt. Sie konnte mit der Faust eine Durastahlwand durchschlagen oder einen Blasterschuss zwischen ihren Fingern fangen. Trotz des roten Schleiers aus Blut, der aus dem Riss strömte, wo Vatoks Helm ihr die Stirn aufgerissen hatte, nahm sie alles um sich herum wahr.
Einschließlich dieser Granate, die auf sie zusegelte.
Also streckte Jaina ihre Machtsinne aus und schickte sie wieder zu ihrem Bruder zurück. Eine Sekunde später ließ der Druck des Gewichts, das auf ihr lastete, nach, weil Caedus nun seine Aufmerksamkeit der Granate zuwandte. Sie schickte sich an. den Körper ihres Freundes mit einem Machtstoß von sich zu befördern -dann erinnerte sie sich daran, wie ihr Bruder ihre Attacken vorhergesehen hatte. Deshalb packte sie stattdessen das Beskad. das von Vatoks Taille hing, und schickte seinen Leichnam dann in hohem Bogen der Granate hinterher.
Der Eisensäbel war kaum aus der Scheide geglitten, als auch schon die Hammerfaust einer Granatendetonation das
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