Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
etwas, das Jaina nicht verstand - aber vielleicht lag das bloß daran, dass ihr Kopf so dröhnte. Der Schmerz brachte langsam ihre Gedanken durcheinander.
Irgendwie zwang Caedus sich wieder auf die Beine. Das hätte mächtig Eindruck gemacht - wenn es nicht so verkrifft beängstigend gewesen wäre.
»Wo ist Luke?«, wollte er wissen.
»Direkt hinter mir«, sagte Jaina und erhob sich ebenfalls. Die Anstrengung ließ Wogen der Qual durch ihre Lunge schießen, und ihr wurde klar, dass zu der Brandwunde auf der Brust auch ein paar gebrochene Rippen kamen. Sie blinzelte in seine Richtung, versuchte, ihn im Blick zu behalten, damit sie ihn töten konnte. »Komm hier rüber, und ich zeig's dir.«
Das wiederum ließ Caedus Blick zu ihr zurückschnellen, und Jaina erkannte, dass sie sich womöglich ein bisschen zu weit aus dem
Fenster gelehnt hatte. Sie hatte immer noch beide Arme, aber der Umstand, dass ihr Bruder überhaupt noch auf den Beinen war, bewies, um wie vieles größer als ihre eigenen seine Machtkräfte waren. Sie warf das Beskad beiseite und ließ den Energieblaster eines toten Sturmtrupplers in ihre Hand fliegen.
Dann spürte Jaina, dass jemand sie von der Vorkammer aus beobachtete, in die die Moffs geflohen waren. Sie schaute auf und entdeckte zwei graue Schemen, die sich in den Durchgängen in Schussposition fallen ließen. Sie deckte die beiden Truppler mit einem Hagel an Blasterschüssen ein, um sich selbst Feuerschutz zu geben, ehe sie mit einem Machtsalto hoch zur ruinierten Projektionskammer in Deckung sprang. Sie landete rückwärts, sodass sie ihren Feind weiterhin im Auge behielt und sich in einer Position befand, in der sie sich verteidigen konnte.
Jainas Stiefel hatten noch nicht einmal den Boden berührt, als die Sturmtruppler bereits das Feuer eröffneten. Sie ließ den Energieblaster fallen und benutzte das Lichtschwert, um ihre Schüsse abzuwehren und sie in schrägem Winkel in Richtung ihres Bruders zu schicken. Falls sie dafür sorgte, dass er nicht zur Ruhe kam. war er vielleicht nicht in der Lage, sie erneut mit einem Machtblitz zu attackieren. Sein Lichtschwert erwachte zum Leben, und er wirbelte es als blutrotes Schild vor sich herum.
Dann spürte Jaina eine abrupte Schwächung, als ihre Machtenergien auf ein gewöhnliches Maß zurückfielen. Mit einem Mal fühlte sie sich kalt, erschöpft und schmerzerfüllt und brachte kaum die Kraft auf, ihr Lichtschwert zu halten, das vor und zurückschnellte und Blasterschüsse beiseiteschlug. Sie wich tiefer in die Projektionskammer zurück und stolperte über Trümmer, die sie normalerweise gespürt hätte, ohne einen bewussten Gedanken daran zu verschwenden. Als sie die zerstörte Kontrolltafel erreichte, konnte sie endlich vollends dahinter in Deckung gehen.
Caedus' Stimme drang aus dem Forum empor, noch immer tief, dröhnend und kräftig. »Nicht sie! Skywalker ist der Gefährliche.«
Skywalker?
Fing Jaina jetzt auch an. Dinge zu hören, die gar nicht da waren? Oder bildete Caedus sie sich nur ein?
Das Blasterfeuer entfernte sich von der Projektionskammer und wurde unregelmäßiger. Jaina steckte den Kopf nach oben und spähte über die verkohlte Kontrolltafel durch das, was vom Sichtfenster der Projektionistin noch übrig war.
Ihr Bruder humpelte auf den Vorraum zu, und nun sah er endlich selbst ein bisschen schwach und mitgenommen aus. Seine gesunde Hand hielt noch immer den Stumpf des abgetrennten Arms. Seine gelben Augen allerdings waren groß vor Furcht und seine Stirn vor Wut gerunzelt, und er starrte in die hintere Ecke der Kammer, die Jaina aus ihrem Blickwinkel nicht sehen konnte.
»Da, ihr Narren!«, brüllte er. »Erschießt ihn!«
Die beiden Sturmtruppler schienen die Ecke einen Moment lang zu beobachten, bevor sie gehorsam wieder das Feuer eröffneten. Sofort prallten Energieladungen als Querschläger von den Rückenlehnen der Sitze ab, aber ob sie von einem Lichtschwert abgewehrt oder einfach von den Wänden zurückgeworfen wurden, ließ sich unmöglich erkennen.
Abgesehen davon hatte Jaina nicht die Kraft, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie sackte nach hinten, lehnte sich gegen die Kontrolltafel und öffnete sich vollkommen der Macht, um sie von allen Seiten in ihren erschöpften, zerschlagenen Körper fließen zu lassen. Irgendwo draußen im Forum setzte das gedämpfte Tschump von Türsprengladungen ein, als sich der Rest der Elitegarde den Weg aufs Schlachtfeld bahnte. Sie wusste, dass sich die Chancen, ihre
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