Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
Patienten durch den Korridor schoben. »Aber je nachdem, wie du dich verhältst, hat er eine gute Überlebenschance.«
»Wie ich mich verhalte?«
»Natürlich.« Sie erreichten die Tür, und Tahiri drehte sich um, um ihn anzusehen. »Es tut mir leid - hattest du vielleicht den Eindruck, ich hätte dich hierhergebracht, weil ich zu nett bin, um eine Sith zu sein?«
Am liebsten hätte Ben sie mit einem Machtwurf gegen die nächstbeste Wand geschleudert, wäre er nicht ziemlich sicher gewesen, dass sie seinen Angriff abgeblockt und die beiden Wachmänner ihn mit ihren Schockstäben bewusstlos geschlagen hätten. Stattdessen sagte er: »Du lernst tatsächlich dazu.«
Tahiri lächelte und legte ihren Daumen auf das Sicherheitsfeld an der Wand. Die Türen öffneten sich zischend und gaben den Blick auf ein kleines Vier-Einheiten-Zimmer frei. Drei der Betten waren leer, und die heruntergelassenen Sicherheitsscheiben bildeten einen durchsichtigen Vorhang, der sich lediglich am Fußende öffnete. Das vierte Bett war komplett umschlossen; darin schlief ein halbnackter Mann mit aschfahlem Gesicht, den Ben kaum als Lon Shevu erkannte. Die Blasterwunden auf seinem Oberkörper sahen halb verheilt aus, aber seine Arme und Finger waren mit frischen Blutergüssen, Brandstellen und anderen Foltermalen übersät.
Ben war so entsetzt, dass er auf halbem Wege durch das Zimmer stehen blieb und sagte: »Dazu hattet ihr keinen Anlass. Shevu weiß nicht das Geringste über unsere Operationen.«
Tahiri zuckte mit den Schultern, schloss die Tür hinter ihnen und verriegelte sie. »Gründlich zu sein, macht sich immer bezahlt. Verräter gibt es überall.« Sie ging auf den Sanitätsdroiden zu, der an Shevus Bett Wache stand, dann blieb sie stehen und drehte sich wieder zu Ben um. »Natürlich weiß das niemand besser als du.«
Ben riss seinen Blick von Shevu los. »Am Ende verraten wir alle irgendetwas,Tahiri. Was zählt, ist, welchen Dingen man treu bleibt.«
Tahiris Daumen bewegte sich auf die Elektroschockknöpfe der Fernbedienung zu - dann runzelte sie die Stirn und hielt inne: vermutlich vernahm sie Caedus' Stimme in ihrem Kopf, der sie ermahnte, die Herrin über ihre Gefühle zu sein, nicht ihre Sklavin. Sie drehte sich ohne ein Wort um und ging zu dem Sanitätsdroiden hinüber, der Shevus Lebenszeichen überwachte.
»Wie geht es dem Gefangenen?«, fragte sie.
»Der Gefangene Neun-Null-Drei-Zwei-Be-Te gesundet planmäßig«, berichtete der Droide. »Morgen früh sollte er bereit sein, das Verhör fortzusetzen - vorausgesetzt, seine Elektrolytwerte stabilisieren sich.«
»Ich fürchte, wir müssen das ein wenig vorziehen.« Tahiri warf Ben einen Blick zu und fügte hinzu: »Es gab einige Entwicklungen, die ein etwas aggressiveres Vorgehen erfordern.«
»Das kann ich nicht genehmigen«, entgegnete der Droide. »Im Hinblick darauf, dass seine Elektrolytwerte nach wie vor massiv von der Norm abweichen, würde eine erhebliche physische Belastung dieser Art wahrscheinlich zu einem Herzinfarkt führen.«
»Du meinst, sein Herz würde versagen?« Tahiri wandte sich an Ben. »Was denkst du, Ben? Müssen wir einen Herzinfarkt riskieren?«
»Das würde auch nichts nützen.« Ben sah sich im Raum um, suchte nach irgendetwas, das er dazu verwenden konnte, um Tahiri außer Gefecht zu setzen, bevor sie weitermachte, aber für gewöhnlich lagen auf Gefängniskrankenstationen keine Gegenstände herum, die man nach Wachen schleudern konnte. Er entdeckte bloß eine große Schwingklappe, die mit BIOABFALLENTSORGUNG beschriftet war, und selbst die musste man zunächst einmal aus den Angeln reißen. »Ich werde dir nicht sagen, wo unser Stützpunkt ist.«
Tahiri seufzte. »Ich hatte befürchtet, dass du das sagst.« Sie warf den Wachen hinter ihm einen Blick zu, und Bens Rücken begann vor drohender Gefahr zu kribbeln. »Es scheint, als müssten wir das hier auf die harte Tour ...«
Ben wirbelte bereits herum, um sich zu verteidigen, und das letzte Wort machen hörte er schon nicht mehr. Sein Körper explodierte einfach in einem einzigen gewaltigen Muskelkrampf, als beide Wachen ihre Betäubungsgewehre abfeuerten und Tahiri seine Schockschellen aktivierte, und er spürte, wie er in ein weißes, elektrisches Feuer stürzte.
Als Ben schließlich zu fallen aufhörte, stellte er fest, dass er in einen schweren Schwebesessel gekettet war - in einen von denen, mit denen die Droiden-Pfleger die schwerer Versehrten durch die Gänge schoben. Shevu lag
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