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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Flammen auf, purpurrotes Feuer brach aus ihrer Haut, doch sie zuckte nicht einmal mit der Wimper. Sie zog ihn durch die Barriere, wirbelte ihn herum und küsste ihn, während das Geräusch brennender Haut in seinen Ohren knisterte und der Gestank seine Nase überflutete.
    Er erwiderte ihren Kuss. Seine Hände wühlten sich in ihr Haar. Er spürte die Hitze ihres brennenden Arms durch seine Montur hindurch, doch es fühlte sich an, als käme sie aus tausend Meilen Entfernung, wie von einer anderen Welt. Er ergab sich diesem Kuss vollkommen. Ihre Lippen waren kühl und weich, ihre Hände lagen auf seiner Taille, und er zitterte am ganzen Leib.
    Und dann war es vorbei, genauso schnell, wie es begonnen hatte.
    Sie löste sich von ihm, und er öffnete die Augen. Ihr Gesicht war nur Millimeter von seinem entfernt. Er spürte die Wärme ihres Atems auf seinem Mund und sah das komplizierte gelbe Muster, das sich durch das dunkle Braun ihrer Augen zog.
    Sie starrten einander an, als wären sie die einzigen lebenden Menschen auf der Welt.
    Dann überzog Schmerz ihr Gesicht. Sie fiel zu Boden, umklammerte ihren Arm und schlug auf die Flammen ein, die immer noch von ihm aufstiegen, bis nur noch grauer Rauch übrig war, der zur Zellendecke aufstieg. Der Gestank war beinahe unerträglich. Jamie kniete neben ihr nieder. Der Rauch verzog sich, und sein Magen rebellierte.
    Sie hielt den verletzten Arm, von dem sich die verbrannte Haut in großen schwarzen Stücken abschälte, im Schoß. Unter der Haut kamen Muskeln zum Vorschein, die zu dunklen zähen Strängen verschmort waren, und darunter schimmerte das Weiß ihrer Knochen. Er wandte den Blick ab aus Angst, sich übergeben zu müssen.
    »Keine Sorge«, ächzte sie. »Es wächst wieder nach. Ich brauche nur Blut.«
    Ohne zu überlegen zerrte Jamie den Kragen seiner Jacke herunter und bot ihr die unverletzte Seite seines Halses an. Sie lachte auf, trotz der schlimmen Schmerzen in ihrem Arm.
    »Das ist lieb von dir«, sagte sie stöhnend. »Aber ich glaube nicht, dass wir schon so weit sind.«
    Jamie errötete, dann rannte er den Gang hinunter zum Büro des Wärters.
    Sie hätte mich jederzeit durch die Barriere hindurch angreifen und verletzen können, wenn Sie gewollt hätte. Jederzeit.
    »Ich brauche Blut«, sagte er zu dem Wärter. Der Mann sah auf und öffnete den Mund, um genauer nachzufragen, doch Jamie war nicht in der Stimmung zu diskutieren. »Sofort«, sagte er. »Auf Anweisung von Admiral Seward. Fragen Sie bei ihm nach, wenn Sie wollen. Allerdings glaube ich nicht, dass er über die Störung besonders erfreut sein wird.«
    Der Wärter hinter der Trennscheibe starrte Jamie mit offenem Mund an. Dann seufzte er und rollte mit seinem Bürosessel zu einem in die Wand eingelassenen Kühlschrank. Kalte Luft strömte in den Raum, als der Mann die Tür öffnete, hineingriff und zwei Ein-Liter-Beutel Blut der Gruppe Null negativ herausnahm. Er rollte mit dem Stuhl über den gefliesten Boden zurück, und die kleinen Räder klapperten über die Fugen. Vor Jamie stoppte er und schob die Blutkonserven durch den Schlitz in der Trennscheibe. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, kehrte er an seinen Schreibtisch zurück.
    Jamie packte die Beutel und rannte den Korridor hinunter zu Larissas Zelle. Sie war unterdessen auf ihr Bett gekrochen und hielt den verletzten Arm an die Brust gedrückt. Als er auftauchte, lächelte sie ihn an, doch ihr Blick war schmerzerfüllt.
    Jamie durchquerte ohne Zögern die Barriere und trat zu ihr. Er reichte ihr die beiden Beutel und setzte sich zu ihr auf das Bett, während sie den ersten mit ihrer gesunden Hand festhielt und mit den Zähnen aufriss.
    »Guck weg«, sagte sie zu ihm.
    »Keine Chance«, entgegnete er.
    Sie wartete nicht ab, ob er seine Meinung vielleicht doch noch änderte, sondern hob den Beutel an den Mund und saugte den Inhalt heraus. Ihre Augen wurden rot, als das Blut durch ihre Kehle lief, und sie schluckte gierig mit in den Nacken gelegtem Kopf. Jamie hörte ein zischendes Geräusch und sah erstaunt auf ihren Arm hinunter.
    Die verkohlte, schwarze Haut kochte und schlug Blasen, als wäre sie in Säure getränkt worden. Er beobachtete, wie das Fleisch heller wurde, von Schwarz zu einem dunklen Rot zu einem hellen Rot und schließlich zum gleichen blass rosigen Ton wie ihre übrige Haut. Muskelfasern und Hautschichten regenerierten sich, verbanden sich mit dem verbliebenen Fleisch und füllten die Löcher auf, die die Flammen

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