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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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automatische Waffe auf den Lift.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, als hätte er den Vampiren die Laune verdorben, doch dann schwärmten sie erneut aus dem Lift, und Petrov wusste, dass er verloren war. Es waren zu viele, viel zu viele. Sie krochen an den Wänden und an der Decke entlang und sprangen in langen Sätzen auf ihn zu, Aufregung und Gier und sadistische Vorfreude in den Gesichtern. Er betätigte den Abzug seiner AK-47, und bald war der Gang von beißendem blauen Rauch erfüllt. Die schweren Geschosse rissen Gliedmaßen ab und durchbohrten Köpfe und Leiber, und trotzdem drängten die Vampire weiter. Petrov schrie, obwohl er sich über dem ratternden Stakkato der Kalaschnikow selbst nicht hören konnte. Er feuerte und feuerte, bis die letzte Patrone verschossen war und der Verschluss offen blieb.
    General Yuri Petrov lag auf dem Boden.
    Etwas Nasses tropfte an seinem Rücken hinunter und sammelte sich am Rand seines Gürtels, und durch das linke Auge sah er nur noch Rot. Mit distanzierter Neugier wurde ihm bewusst, dass er weder seine Arme noch seine Beine spürte. Er empfand auch keinen Schmerz, was ihn überraschte, weil er jeden Moment sterben würde. Daran hatte er nicht den geringsten Zweifel.
    Rings um ihn herum standen schweigend die Vampire. Er versuchte den Kopf zu heben und sie anzusehen, musste aber erkennen, dass er auch dazu außerstande war. Valeri trat von der Tür zum Tresorraum 31 zurück, wo er das neben ihr in die Wand eingelassene hexadezimale Eingabefeld untersucht hatte, ging vor dem geschlagenen Offizier in die Hocke und lächelte.
    Petrov zwang sich, das Lächeln zu erwidern, und stellte fest, dass er noch reden konnte. »Es … ist … zwecklos«, sagte er mit pfeifendem Atem. »Ich … werde dir den … Code niemals geben.«
    Valeris Lächeln wurde breiter, und ein letzter klarer Gedanke durchzuckte das erlöschende Bewusstsein des Generals.
    Wir wurden verraten.
    Petrovs Lächeln verblasste, als Valeri sich erhob. Er sah, wie der Vampir in dem schwarzen Mantel zur Tür des Tresorraums trat und einen Code in die Tasten des Panels tippte. Ein lang gezogenes Piepsen erklang, gefolgt von einer Serie metallisch klickender Geräusche, als sich die Schlösser eines nach dem anderen entriegelten und die Tür sich zischend öffnete. Für eine Sekunde hatte Petrov einen ungehinderten Blick in das Innere des Gewölbes, und seine sterbenden Augen sahen etwas, das vor ihm nur eine Handvoll Menschen je erblickt hatte.
    Das Tresorgewölbe enthielt nur zwei Dinge. In der Mitte des Raums stand ein Stahlwürfel mit einer Kantenlänge von einem Meter, und auf dem Würfel ruhte ein transparentes Kunststoffrohr mit dicken schwarzen Metalldeckeln an jedem Ende. Das Rohr war zu drei Vierteln mit einem grauen Pulver gefüllt und mit einem Etikett versehen, das Petrov nicht entziffern konnte.
    Dann betrat Valeri Rusmanov das Gewölbe und blockierte Petrovs Sicht.
    Während der Vampir über die Schwelle schritt, gab er seinen Begleitern über die Schulter ein Zeichen, und unter wütendem Knurren und Fauchen stürzten sich die Vampire auf Petrov.
    Er hatte noch genügend Zeit zu schreien. Ein Mal.

38
    Liebe brennt
    Zum zweiten Mal innerhalb von weniger als acht Stunden schrillte der allgemeine Alarm durch die Basis von Schwarzlicht. Agenten, die sich keine vierzig Minuten zuvor auf den tieferen Ebenen in ihre Kojen geworfen hatten, wurden aus dem Schlaf gerissen und schlüpften fluchend und schimpfend wieder in ihre Monturen.
    Admiral Seward stand im Haupthangar und dirigierte die schlaftrunkenen Männer und Frauen. Draußen auf der Start- und Landebahn warteten zwei EC725-Helikopter mit hell erleuchteten offenen Passagierluken. Bodenpersonal war damit beschäftigt, die Maschinen zu betanken.
    »Wo ist der Jet?«, brüllte Seward. »Verdammt, wir wären in nur vierzig Minuten dort!«
    »Cal Holmwood hat die Mina II vor drei Tagen mit nach Nevada genommen, Sir«, informierte ein vorbeieilender Agent den Admiral. »Er ist bei einem Training mit den Yankees.«
    Seward fluchte herzhaft, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die lange Schlange von Agenten, die sich hinter ihm bildete. Er wandte sich an Paul Turner, der die Mobilisierung beaufsichtigte.
    »Sie, ich und die ersten achtzehn Männer steigen in die erste Maschine«, befahl er. »Waffen- und Gerätecheck und dann an Bord. Ich will in fünf Minuten in der Luft sein.«
    »Verstanden, Sir«, antwortete Turner. Er lief zu den wartenden

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