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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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erzittern. Die Gestalt taumelte zurück, dann wieder nach vorn und aus dem Schneetreiben heraus.
    Es war Alex Titov, der junge Sibirer, mit dem Yurov seinen Schreibtisch teilte. Er starrte Yurov aus weit aufgerissenen Augen an, und sein Mund bewegte sich lautlos. Das Projektil steckte vorn in seiner Brust, direkt über dem Solarplexus. Während Yurov in hilflosem Entsetzen zusah, zündete die pneumatische Ladung und trieb die Granate durch den Brustpanzer. Yurov hörte Knochen bersten, und dann durchschnitt Titovs Schrei das Heulen des Windes im Kontrollraum. Ein Blutschwall quoll aus seinem Mund, und er starrte verzweifelt zu seinem Freund und Kollegen. In diesem Moment explodierte die Granate, zerfetzte Titov und bedeckte Yurov von oben bis unten mit Knochensplittern, Gewebe und Blut. Yurov starrte mit leerem Blick auf die Stelle, wo sein Freund gerade eben noch gestanden hatte. Als Sekunden später ein Vampir aus dem Schneesturm herabstieß und ihm die Kehle herausriss, war es beinahe ein Akt der Gnade.
    Achtunddreißig Männer starben im Kontrollraum – in weniger als drei Minuten.
    Die Vampire schlugen mit schwindelerregender Geschwindigkeit zu, schossen aus dem wirbelnden Schnee hervor, bissen, krallten und rissen, und die Männer des Schutzregiments und die Besatzung des Kontrollraums starben Seite an Seite. Vom Schnee geblendet und von der eisigen Kälte betäubt, hatten sie nicht den Hauch einer Chance. Valeris Gefolge metzelte sie nieder, wo sie standen oder knieten. Zwei Soldaten rannten hinaus in den Korridor und schafften es, in einen Lift zu steigen. Sie überlebten den Angriff zusammengekauert im Kasino auf der zweiten Ebene zusammen mit den Wissenschaftlern und Ärzten und dem allgemeinen Personal, das die Basis Tag für Tag am Laufen hielt.
    Nachdem der Kontrollraum gesäubert war, trat der alte Vampir auf den gefrorenen Grund hinaus und wuchtete die Luftschleusenluke zurück an ihren Platz. Sie passte zwar nicht mehr genau, dafür war sie zu verbeult und verbogen, doch zumindest hielt sie das schlimmste Wetter draußen. Der Schnee sank zu Boden, häufte sich auf Schreibtischen und Stühlen und bedeckte die Leichen der gefallenen Soldaten und Operateure. Wo er in Lachen aus Blut fiel, färbte er sich rot. Die Horde von Vampiren, die meisten von ihnen blutverschmiert und mit leuchtend roten Augen, versammelte sich schweigend hinter Valeri und folgte ihm tiefer ins Innere der Basis.
    General Petrov lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür zum Tresorraum 31, hob seinen Daybreaker und zielte damit auf die Lifttüren. Das Funkgerät an seinem Gürtel erwachte in periodischen Abständen zum Leben, und aus dem kleinen Lautsprecher drangen Schreie voller Schmerz und Gewalt. Petrov bemühte sich nach Kräften, die Geräusche zu ignorieren und sich allein auf die Lifttüren am Ende des Korridors zu konzentrieren. Schließlich verstummte das Funkgerät, und er zog ein verschlüsseltes Satellitentelefon aus dem Gürtel. Er tippte eine Nachricht ein, acht kurze Worte, und schickte sie ab. Dann schob er das Telefon zurück und wartete darauf, dass sie kamen.
    Obwohl er es erwartet hatte, glitten die Türen so lautlos auseinander, dass es ihn völlig überraschte. Entscheidende Millisekunden verstrichen, bevor er in den engen Raum des Lifts zielte und den Abzug des Daybreakers betätigte. Ein Vampir kam brüllend hervorgesprungen und wurde in die Schulter getroffen. Einen Moment später explodierte er und bespritzte Wände, Decke und Boden mit roter Flüssigkeit. Zwei weitere Vampire turnten über das Blut ihres Kameraden hinweg und teilten sein Schicksal, bevor ein vierter Schuss danebenging, von der Wand abprallte und harmlos an der Decke haften blieb. Mit seinem fünften Schuss erwischte Petrov ein Vampirmädchen an der Stirn. Als die Ladung explodierte, blieben von ihr nur noch die Beinstümpfe von den Knien bis zu den Füßen übrig. Petrov kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit und feuerte seinen letzten Schuss ab. Für einen flüchtigen Augenblick tauchte der grauhaarige Kopf von Valeri Rusmanov inmitten all des Rauchs auf, doch er war bereits wieder verschwunden, bevor die letzte Runde den Lauf des Granatwerfers verlassen hatte. Stattdessen traf sie eine Vampirfrau in die Brust, die noch die Zeit fand, einen beschwörenden Blick in den Lift zu werfen, bevor die Explosion sie vernichtete. Petrov warf die leer geschossene Waffe zu Boden, riss seine alte AK-47 von der Schulter und richtete die

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