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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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offen stehenden Hangartore. Der Neuankömmling war genauso schwarz gekleidet wie die anderen, doch ohne das tiefrote Visier. Jamie konnte graues Haar erkennen, das von der Stirn des Mannes nach hinten gekämmt war. Sein Blick streifte den Jungen, und auf seinem Gesicht zeigte sich Überraschung.
    Er wandte sich an einen seiner Soldaten, sagte etwas und kam geradewegs auf Jamie zu. »Victor!«, rief er zornig.
    Frankenstein drehte sich um und stieß einen unterdrückten Fluch aus. Dann sah er Jamie an, und sein Blick wurde wieder klar – als hätte er völlig vergessen, dass er einen Teenager am Schlafittchen hielt. Er fluchte erneut, diesmal laut.
    Er ist nicht wütend auf mich. Es ist etwas anderes. Er hat Angst.
    Frankenstein ließ Jamie los und befahl ihm, sich ordentlich hinzustellen. Widerwillig gehorchte er.
    »Victor«, sagte der alte Mann, als er bei ihnen ankam. »Können Sie mir erklären, was ein Zivilist im geheimsten Gebäude des gesamten Landes zu suchen hat? Noch dazu ein Jugendlicher? Ich hoffe für Sie, dass Sie eine gute Erklärung dafür haben, sonst Gnade Ihnen Gott.«
    Frankenstein stand kerzengerade da. »Admiral Seward, Sir«, sagte er weit oben über ihren Köpfen. »Dieser Junge hier ist Jamie Carpenter. Ich habe ihn aus seinem Haus geholt, gerade als Alexandru Rusmanov ihm die Kehle herausreißen wollte, Sir. Seine Mutter ist verschwunden. Und ich wusste nicht, wohin mit ihm, Sir.«
    Nach der Nennung von Jamies Namen schien Seward nichts mehr von dem gehört zu haben, was Frankenstein gesagt hatte. Er starrte den Jungen mit einem Ausdruck vollkommener Überraschung an. »Jamie Carpenter?«, fragte er. »Du bist Jamie Carpenter ?«
    »Ja«, antwortete Jamie. Mittlerweile wunderte ihn gar nichts mehr, und als Frankenstein ihn anblaffte, gefälligst »Sir!« zu sagen, gehorchte er ohne jeden Einwand. »Ja, Sir.«
    Admiral Seward riss sich sichtlich zusammen und fand seine Fassung wieder. »Unter normalen Umständen würde ich jetzt sagen, dass es mir ein Vergnügen ist, Sie kennenzulernen, Jamie. Doch heute ist keine normale Nacht, noch war es ein normaler Tag nach allem, was mir zu Ohren gekommen ist. Und Sie …« Er brach ab und begann von vorn. »Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten, Jamie Carpenter, in meinem Quartier, sobald diese Geschichte hier vorbei ist. Victor, würden Sie ihn bitte begleiten?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Frankenstein noch, dann landete der Helikopter draußen vor dem Hangar, und die Dinge überschlugen sich.
    Noch bevor die Rotoren zum Stillstand gekommen waren, glitt eine Luke an der Seite des Helikopters auf, und eine schwarz gekleidete Gestalt sprang heraus und winkte die Ärzte herbei. Während weiße Kittel durch den Hangar flogen, griff der Soldat hinauf in den Bauch des Helikopters und half einem Mann in einem ABC-Schutzanzug beim Aussteigen. Die Haube des Anzugs war entfernt worden und ein Ärmel war aufgerissen. Durch das Loch schimmerte Blut, widerlich hellrot im gelblich-weißen Licht des Hubschraubers. Der Soldat warf sich den gesunden Arm des Verwundeten über die Schulter, bevor er ihn halb ziehend, halb tragend zu den herbeieilenden Ärzten brachte.
    Admiral Seward trat ihm entgegen. Seine Stimme übertönte das nun rasch verebbende Geräusch des Helikopters. »Was ist passiert?«, wollte er wissen.
    »Sir, sein Puls ist schwach, die Leukozyten sind im Keller, Sir.«
    Während der Soldat seinen Bericht ablieferte, trafen neben ihm die Wissenschaftler in ihren Schutzanzügen mit einer Rolltrage ein. Sie hoben den Verwundeten von der Schulter des Soldaten und legten ihn behutsam auf die Trage.
    Admiral Seward wandte sich um und sah den Wissenschaftlern hinterher, die die Trage im Laufschritt zu einer schweren, mit gelben Warndreiecken markierten Metalltür schoben. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Helikopter, aus dem jetzt weitere Passagiere stiegen.
    Ein zweiter Soldat und eine Frau in einem Schutzanzug sprangen heraus und zogen eine mit Plastik bedeckte Trage hervor, klappten die Räder herunter und rollten sie in Richtung Hangartor. Jamie sah, dass die Trage nicht leer war. Eine dunkle Gestalt lag unter der Plane. Sie schien stark zu bluten.
    »Treten Sie beiseite!«, brüllte der Admiral, als sich der Soldat und die Frau mit der Trage den gaffenden Männern und Frauen im Hangar näherten. »Lassen Sie sie durch, Herrgott noch mal!«
    Er stapfte vor der Trage her und führte den kleinen Trupp direkt an Jamie vorbei zu

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