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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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werde ich seinen Vorschlag akzeptieren, doch mit welchem Gefühl hängt von der Frage ab, die ich Ihnen allen zu stellen gedenke.«
    Der Professor stellte seinen Cognacschwenker auf einen kleinen Tisch neben seinem Platz. Seit seiner Rückkehr von Whitehall drehten sich seine Gedanken unablässig um die Möglichkeiten, die Gladstones Angebot eröffnete, und er hatte Arthurs Angebot dankbar angenommen, den Barschrank seines verstorbenen Vaters ein wenig früher als gewöhnlich zu öffnen.
    »Gentlemen«, begann er. »Wir haben mehr von der Finsternis gesehen, die diese Welt bewohnt, als die meisten anderen Menschen, mehr als jeder einigermaßen gesunde Mensch ertragen hätte. Ich wage zu behaupten, dass wir in den Bergen Transsylvaniens gute Arbeit geleistet haben und dass wir alle stolz sein dürfen auf unsere Leistung. Und wenn einer von Ihnen sein Engagement für die Sache an dieser Stelle beenden möchte, dann verspreche ich ihm, dass er weder in meinen Augen noch in denen eines anderen an Achtung verlieren wird. Jeder von uns hat mehr als nur seine Pflicht erfüllt, und ein friedliches Leben, unbefleckt von Blut und Schreien, ist nichts, was man so leicht aufs Spiel setzt.«
    Er hielt inne und blickte seine Freunde reihum an.
    »Ein Teil von mir denkt, noch mehr von Ihnen zu verlangen wäre eine Grausamkeit, die keiner von Ihnen verdient hat. Doch genau das ist es, was ich zu tun im Begriff stehe. Weil ich überzeugt bin, dass eine Seuche unsere Nation heimsuchen wird, alle Nationen dieser Welt, und dass Harold Norris nur ein Vorgeschmack davon war. Noch an diesem Morgen haben Sie alle gesagt, dass Sie dies ebenfalls glauben, doch ich bitte Sie jetzt zu überlegen, wie fest dieser Glaube ist, und zwar aus einem sehr einfachen Grund: Wenn wir recht haben, dann sind wir die einzigen Männer im Land, die eine Ahnung davon haben, was der Welt bevorsteht. Ich für meinen Teil kann nicht einfach tatenlos zusehen, wie unschuldiges Blut vergossen wird, wie unschuldige Seelen für die Ewigkeit vergiftet werden, in dem sicheren Wissen, dass ich auch nur eine einzige davon hätte retten können. Wir haben geschworen, wachsam zu sein und uns dem Grafen erneut entgegenzustellen, sollte er jemals auf diese Welt zurückkehren. Das ist nicht geschehen, und ich bezweifle, dass es jemals geschehen wird. Doch das Böse in ihm hat überlebt und ist auf freiem Fuß.«
    Mit zitternder Hand griff Van Helsing nach seinem Schwenker und leerte ihn.
    »Ich werde morgen das Angebot des Premierministers annehmen. Doch als ich ihn um Bedenkzeit bat, habe ich ihm auch gesagt, dass es eine Reihe von Männern gibt, denen es zustünde, sich an diesem Unterfangen zu beteiligen, und dass ich über diesen Punkt nicht verhandeln würde. Also bitte ich Sie nun um Ihre Hilfe, so wie Sie mich einst gebeten haben. Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr Bedenkzeit geben, doch es ist …«
    »Ich nehme an«, unterbrach ihn Jonathan Harker. Sein Gesicht war blass, doch um seine Lippen spielte ein entschlossenes Lächeln. »Ich brauche keine Bedenkzeit.«
    »Genauso wenig wie ich«, pflichtete Dr. Seward ihm bei. Er steckte sich eine neue Zigarette an, sodass sein attraktives Gesicht in Qualm gehüllt wurde.
    »Ich ebenfalls nicht«, sagte Arthur Holmwood mit Nachdruck. Er hatte seine Zigarre und sein Glas abgestellt und sah Van Helsing in die Augen. »Nicht eine einzige Minute.«
    Ich danke euch. Ich danke euch von Herzen, meine Freunde.
    »Bitte nehmen Sie sich trotzdem die Zeit, Arthur«, sagte Van Helsing. »Sie alle. Weil es kein Zurück geben wird, sobald wir uns erst auf diese Reise begeben haben. Sie werden mit niemandem außerhalb dieses Zimmers über die Existenz unserer Organisation reden können. Nicht einmal mit Mina, Jonathan. Sind Sie dazu bereit?«
    Harker wankte für eine Sekunde, doch dann nickte er.
    »Sie alle?«, fragte Van Helsing.
    Seward und Holmwood bekundeten einstimmig, dass auch sie dazu bereit seien.
    »Nun, in diesem Fall sehe ich keinen Grund, den Premierminister länger warten zu lassen. Ich werde ihm unsere Antwort augenblicklich zukommen lassen.«

11
    Der Morgen danach
    Jamie erwachte kurz nach Anbruch der Morgendämmerung.
    Er hob den benebelten Kopf und sah einen kleinen Plastikschlauch, der in seinen Unterarm führte. Er konnte sich nicht erinnern, wann er den Tropf erhalten hatte – tatsächlich erinnerte er sich nur höchst undeutlich, wie der vorangegangene Tag zu Ende gegangen war, nachdem ihn das Mädchen im

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