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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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weit. Die riesigen Hangartore, die nach draußen aufs Vorfeld führten, waren geschlossen, und die Halle lag verlassen. Jamie durchquerte den Hangar. Dabei war er sich der leisen quietschenden Geräusche, die seine Turnschuhe verursachten, nur allzu schmerzlich bewusst.
    Er erreichte eine kleine Tür auf der rechten Seite der riesigen Tore und probierte die Klinke aus. Die Tür war unverschlossen, und er trat hinaus in die kühle Morgenluft.
    Jamie Carpenter rannte über das weite Vorfeld des Hangars und dann über das Gras auf die lange Start- und Landebahn zu, die durch das Zentrum der riesigen runden Basis verlief. Mit rudernden Armen, das Bild seiner Mutter vor Augen, das Herz schwer vor Kummer und Sorge, sprintete er über den Asphalt.
    Er bog rechts ab, lief zwischen zwei langen Wellblechbaracken hindurch, die diese Seite der Landebahn säumten, und von dort weiter über das Gras in Richtung des hohen Drahtzauns und des roten Gewirrs aus Laserstrahlen dahinter. Über ihm wölbte sich die riesige Projektion des Blätterdachs, die wie eine gemalte Wolke am klaren Himmel schwebte.
    Als er sich dem Zaun näherte, sah er etwas Seltsames. Vielleicht fünfzig Meter vor dem Zaun hatte jemand mitten im Rasen ein rundes Rosenbeet angelegt. Es betrug etwa zwanzig Meter im Durchmesser und schien an diesem Ort völlig fehl am Platz.
    Eine hüfthohe Ziegelmauer fasste das Beet ein, mit einem schmalen, der Basis zugewandten Eingang. Im Innern weitete sich ein Pfad aus Holzplanken zu einer halbkreisförmigen Fläche an der Rückseite, zu beiden Seiten flankiert von Rosen in jeder nur erdenklichen Farbe: rot, weiß, gelb, rosa, selbst eine purpurfarbene Rose, die so dunkel war, dass sie schwarz erschien.
    Jamie verlangsamte seinen Lauf und betrat den kleinen Garten durch die Lücke in der Umfassungsmauer. Er war überwältigt vom Duft der Rosen. Die verschiedenen Aromen der zahlreichen Arten vermischten sich zu einem berauschenden, durchdringenden Geruch von solcher Intensität, dass es ihm den Atem verschlug. Betört von der merkwürdig inkongruenten Schönheit des Gartens wanderte er über den Bohlenweg. Im hinteren Teil war eine kleine bronzene Plakette in die Wand eingelassen. Er ging in die Hocke und las die in einer einfachen, eleganten Schrift eingravierten Worte:
    im gedenken an
john und george harker ,
die starben , wie sie lebten :
gemeinsam
    Jamie setzte sich neben die Plakette, lehnte den Rücken an die Wand und schloss die Augen. Eine ganze Weile saß er so da, mit dem Duft der Rosen in der Luft, und fühlte sich einsamer als jemals zuvor in seinem Leben. Er fragte sich, wo seine Mutter war, fragte sich, ob sie überhaupt noch lebte.
    Einige Zeit später, er konnte nicht sagen, wie lange, hörte er, wie sich leise Schritte über das Gras näherten. Von seinem Platz aus konnte er nicht über die Mauer sehen, die den Rosengarten begrenzte, also wartete er einfach, bis sich die Person, wer auch immer es sein mochte, zeigte.
    Es war ein graugrüner Kopf, der schließlich in seinem Blickfeld erschien, mit einem Schopf schwarzer Haare, die beinahe komisch zu einem Seitenscheitel gekämmt waren, und zwei Metallbolzen im Hals. Frankenstein kam durch den Eingang in den Garten. Er musste sich seitwärts drehen, um seinen riesigen Leib durch die Lücke zu zwängen, und seine Schritte verursachten auf den Bohlen einen Heidenlärm – ein Geräusch, das seltsam unpassend erschien in Anbetracht des freundlichen Lächelns, mit dem das Monster Jamie betrachtete.
    Frankenstein trug einen dunkelgrauen Anzug. Das weiße Hemd stand am Kragen offen, und an seiner Hüfte baumelte das riesige Metallrohr, mit dem er in Jamies Haus auf den Eindringling geschossen hatte. Er setzte sich wortlos neben Jamie, anscheinend völlig zufrieden mit sich und der Welt, als würde er einfach nur den Garten und das warme Licht der Morgensonne genießen.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, fragte Jamie leise, ohne den Blick von den Rosen vor sich abzuwenden.
    »Infrarotsensoren im Boden«, antwortete Frankenstein mit irritierend fröhlicher Stimme. »Du hast eine hübsche Wärmespur auf den Monitoren hinterlassen. War nicht weiter schwierig zu verfolgen.«
    Jamie schnaubte. »Schön, Sie haben mich gefunden. Was wollen Sie von mir?«
    »Ich will mit dir reden, Jamie. Es gibt da ein paar Dinge, die du wissen solltest. Dinge, die vielleicht nur schwer zu akzeptieren sind.«
    »Zum Beispiel?«
    Das Monster sah zur Seite, und als es sprach, geschah das mit

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