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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Hangar angegriffen hatte.
    Er schlug die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. In seinem weißen Krankenhaus-Nachthemd blickte er sich suchend im Zimmer nach seinen Sachen um, als ihn eine Welle von Übelkeit überkam und er für eine scheußliche Sekunde glaubte, sich übergeben zu müssen. Seine Kehle schmerzte, und auch das Atmen tat weh. Als er mit der Hand an seinen Hals fasste, spürte er eine empfindliche Schwellung. Er zuckte zusammen, schloss die Augen und senkte den Kopf zwischen die Knie. Nach wenigen Minuten verging die Übelkeit. Jamie wollte sich gerade vom Bett erheben, als die Zimmertür von außen geöffnet wurde und ein Arzt hereinmarschierte.
    »Mr. Carpenter, bitte legen Sie sich wieder hin«, sagte er.
    Die Stimme des Mannes klang vertraut und befehlsgewohnt, und Jamie gehorchte. Der Arzt untersuchte seinen verletzten Hals, stach ihm in den Finger, um eine Blutprobe zu nehmen, und leuchtete ihm mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen. Schließlich zog er ihm die intravenöse Kanüle aus dem Arm und verkündete, dass sich sein Zustand beträchtlich verbessert hätte.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte er Jamie.
    »So weit okay«, antwortete dieser und rieb sich das kleine runde Loch, das die Nadel in seiner Armbeuge hinterlassen hatte. »Ich erinnere mich nicht, wie ich hergekommen bin. Hat Frankenstein mich gebracht?«
    Der Arzt nickte. »Er hat Sie hergebracht und war den größten Teil der Nacht bei Ihnen. Ist erst vor ein paar Stunden gegangen. Er bat mich, Ihnen zu sagen, dass Sie ihn aufsuchen sollen, bevor sie mit irgendjemand anderem reden. Ich soll sichergehen, dass sie das verstanden haben. Haben Sie das verstanden?«
    »Denke schon, ja.«
    Der Arzt zog einen elektronischen Organizer aus der Tasche und tippte mit einem Stift ein paar Nummern ein.
    »Ich möchte, dass Sie heute Nachmittag in meine Sprechstunde kommen«, sagte er. »Die Schwellung ist abgeklungen, und Sie sind nicht länger dehydriert. Möglicherweise leiden Sie immer noch unter einem gewissen posttraumatischen Stress, doch das ist unter diesen Umständen vertretbar. Demnach würde ich Sie jetzt entlassen, falls das Ihrem Wunsch entspricht?«
    Jamie nickte.
    »Also schön. Ruhen Sie sich aus, solange Sie mögen, und wenn Sie so weit sind, ziehen Sie sich an, und gehen Sie zu Ihrem Freund. Er bat mich, Ihnen das hier zu geben.«
    Der Arzt griff in seine Tasche und zog ein Blatt Papier hervor, das er Jamie reichte. Darauf standen in wunderschöner kursiver Handschrift zwei Zeilen:
    Ebene E
Zimmer 19
    Jamie steckte das Blatt ohne ein weiteres Wort ein. Der Arzt blieb noch einen Moment stehen, als wäre er nicht ganz sicher, was er jetzt tun sollte, dann bedachte er Jamie mit einem freundlichen Lächeln, nickte kurz und zog sich aus dem Krankenzimmer zurück.
    Jamie lag noch ein paar Minuten still im Bett, dann setzte er sich auf, stöhnte wegen der Schmerzen an seinem Hals und im Arm und stand auf. Er wankte unsicher auf weichen Knien und hielt sich am Schrank fest, bis sein Gleichgewicht zurückgekehrt war. Dann sah er sich nach seinen Sachen um, die ordentlich gefaltet auf einem niedrigen Regal auf der anderen Seite des Krankenzimmers lagen. Vorsichtig durchquerte er den Raum und zog sich langsam an, während er sich an die Ereignisse der vergangenen Nacht zu erinnern versuchte. Er sah sich im Zimmer um, und es verschlug ihm beinahe den Atem, als die verlorene Erinnerung mit einem Schlag zurückkehrte.
    In einem der Betten auf der anderen Seite des Zimmers lag ein Mann. Er hatte die Augen geschlossen, doch seine Brust hob und senkte sich langsam und regelmäßig. Jamie ging zu dem Schlafenden und sah ihm beim Atmen zu. Seine Haut sah gesünder aus als am vergangenen Abend, doch sie war immer noch sehr blass. Sein rechter Arm war in Bandagen gehüllt. Für eine Weile beobachtete Jamie fasziniert, wie aus einem Beutel in einem stetigen Strom Blut durch einen Schlauch in seinen Unterarm tropfte.
    Da war noch jemand gewesen. Ein Junge.
    Die Erinnerung traf ihn mit voller Wucht, und er starrte zu der Tür mit der Aufschrift OP. Hinter der Milchglasscheibe lag eine dunkle Gestalt. Jamie ging auf die Tür zu. Er zögerte kurz, dann stieß er sie auf.
    In der Mitte des Raums lag ein Teenager ganz allein auf einem Bett. Neben ihm stand ein ganzes Sammelsurium an Apparaten, die ununterbrochen piepten und grün oder rot blinkten. Eine grüne Linie auf einem Bildschirm schlug in regelmäßigen Abständen nach oben

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