Der 1. Mord - Roman
Sie das nicht?«
Das musste ich mit jemandem durchsprechen.
Ich musste es mit den Mädels durchsprechen.
»Wollen Sie mal was wirklich Schlimmes über Jenks hören?«, fragte der Agent.
»Nicht unbedingt, aber schießen Sie los.«
»Also, er hatte diese Idee für ein Buch, das er immer schreiben wollte. Es geht um einen Romanschriftsteller, der besessen ist - so in der Art, wie Stephen King es so toll beschreibt. Um ein wirklich gutes Buch zu schreiben, ein atemberaubend gutes Buch, ermordet er selbst Menschen, um zu sehen, wie das ist. Willkommen in der grässlichen Gedankenwelt des Nicholas Jenks.«
81
Genau deshalb war ich Inspector bei der Mordkommission geworden. Ich raste zurück ins Büro. In meinem Kopf drehte sich alles. Wie konnte ich dieses verlorene Buch in die Hände bekommen? Da schlug die nächste Bombe ein.
Es war McBride.
»Sitzen Sie?«, fragte er, als würde er mir gleich den Gnadenstoß versetzen. »Nicholas Jenks war am Abend der Morde in der Hall of Fame hier in Cleveland. Dieser Mistkerl war hier.«
Jenks hatte mir ins Gesicht gelogen. Er hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt.
Jetzt stand fest, dass der nicht zu identifizierende Mann in der Hall of Fame doch er gewesen war. Er hatte kein Alibi.
McBride erklärte, wie seine Leute sämtliche Hotels abgeklappert hätten. Schließlich entdeckten sie, dass Jenks im Westin abgestiegen war. Erstaunlicherweise hatte er unter seinem richtigen Namen eingecheckt. Eine Angestellte an der Rezeption, die an jenem Abend gearbeitet hatte, erinnerte sich an ihn. Sie hatte Jenks auf Anhieb erkannt - sie war ein Fan.
In meinem Kopf überschlugen sich die möglichen Konsequenzen. Mehr brauchte McBride nicht. Sie hatten die vorausgehende Beziehung zum Opfer und einen möglichen Beweis für die Anwesenheit am Tatort. Jetzt würde man Jenks nach Cleveland überführen. Er hatte sogar bei einem Verhör gelogen.
»Morgen gehe ich wegen eines Haftbefehls zum Bezirksstaatsanwalt«, verkündete McBride. »Sobald ich den habe, will ich, dass Sie Nicholas Jenks festnehmen.«
Die Wahrheit traf mich wie ein Schlag mit einem Vorschlaghammer. Wir würden ihn an Cleveland verlieren. Alle Indizien, alle richtigen Mutmaßungen würden uns nicht helfen. Jetzt konnten wir uns nur noch in einem zweiten Verfahren an eine Verurteilung zu lebenslänglich anhängen. Die Familien der Opfer würden am Boden zerstört sein. Mercer würde durchdrehen .
Ich stand vor der absolut demoralisierenden Wahl: Entweder Jenks festnehmen und ihn für McBride warm halten, oder sofort selbst zuschlagen, mit einem keineswegs absolut wasserdichten Fall.
Ich sollte damit in die oberen Etagen gehen , sagte eine Stimme in meinem Kopf.
Doch die Stimme in meinem Herzen sagte: Rede mit den Mädels darüber!
82
Innerhalb einer Stunde hatte ich die drei zusammengetrommelt.
»Cleveland ist bereit, ihn zu verhaften«, erklärte ich ihnen. Dann ließ ich die Bombe wegen des Buchs fallen. Immer eine Brautjungfer.
»Du musst das finden!«, rief Jill. »Es ist das einzige Beweisstück, mit dem wir ihm eine Verbindung zu allen drei Verbrechen nachweisen können. Wenn es tatsächlich nicht gedruckt wurde, bedeutet das praktisch ein Exklusivwissen über die Morde. Vielleicht gibt es sogar Parallelen zu den tatsächlich begangenen Verbrechen. Finde das Buch, Lindsay, und wir bringen Jenks hinter Schloss und Riegel. Für immer!«
»Wie denn? Joanna Wade hat einen ehemaligen Agenten erwähnt. Ich bin zu ihm gegangen. Nada . Nichts. Er hat vorgeschlagen, beim Büro für Copyrights nachzufragen. Wo ist das?«
Cindy schüttelte den Kopf. »In Washington, glaube ich.« »Das dauert mehrere Tage oder noch länger. So viel Zeit haben wir aber nicht.« Ich wandte mich an Jill. »Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt für eine Hausdurchsuchung und eine Festnahme gekommen. Stürzen wir uns auf Jenks. Wir brauchen die Waffe, und jetzt auch dieses Buch. Und wir brauchen sie sofort!«
»Wenn wir das machen, könnte das die gesamte Ermittlung gefährden«, gab Jill nervös zu bedenken.
»Jill, willst du ihn verlieren?«
»Weiß jemand davon?«, fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf. »Nur die erste Mannschaft - ihr. Aber wenn Mercer Wind davon bekommt, wird er sich mit allem, was er hat, darauf stürzen. Kameras, Mikrofone, das FBI in den Kulissen.«
»Aber wenn wir uns irren, verklagt Jenks uns, und zwar nicht zu knapp«, meinte Jill. »Ich mag gar nicht daran denken.«
»Und Cleveland wartet und lässt uns
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