Der 13. Brief
Hüften, er drückte mich gegen die knirschende Motorhaube.
Ich atmete hastig ein, als ich spürte, wie er behutsam in mich hineinglitt.
Mehr!
Seine Hände hielten meine Oberschenkel fest, als er ganz in mich eindrang. Ich hatte die leere Straße und die um uns herum parkenden Polizeiwagen vergessen. Ich spürte nur noch, wie er sich langsam und rhythmisch in mir zu bewegen begann, wie mich die Hitze bei jeder seiner Bewegungen weiter durchströmte.
Ich klammerte mich an seinen Hals, als er mich fester an sich zog, und spürte die heiße Explosion in meinem Unterleib, als ich kam. Ich wusste nicht mehr, ob ich stand oder lag – fühlte nur noch seine Arme, die mich festhielten, und seine pulsierende Erektion in mir.
Danner stützte sich mit den Unterarmen auf dem Auto ab, um nicht selbst in die Knie zu gehen. Doch er lockerte seinen Griff nicht, bis sich mein Atem einigermaßen beruhigt hatte.
Erst dann setzte er mich wieder auf dem Boden ab.
Mit wackligen Knien zog ich meinen Slip in die Höhe. Danner küsste mich, bevor er seinen Gürtel schloss, und deutete dann mit dem Kopf auf den Wagen.
So gelassen ich konnte, kletterte ich hinein.
Wie war es möglich, dass ich bisher nicht mitbekommen hatte, wie herrlich sich Sex anfühlen konnte?
Verstohlen musterte ich Danner von der Seite, als er die Schrottschüssel auf die Stadtautobahn lenkte. Natürlich bemerkte er es.
Er schloss die Augen – was bei Tempo hundert nicht unbedingt empfehlenswert war: »O Gott, ich bin ein Kinderschänder. Am besten rufen wir Lenny an, damit er mich verhaftet.«
»Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dich die Nacht in einer Zelle verbringen lasse?« Ich tippte auf den Tacho: »Mehr gibt die Karre nicht her?«
Es grenzte an ein Wunder, dass wir heil zu Hause ankamen.
Keiner von uns übernachtete auf dem Sofa.
38.
Am nächsten Morgen waren wir um neun Uhr noch immer nicht mit dem Frühstück fertig. Danner hatte die ersten zwei Stunden frei und ich schwänzte.
Molle hatte starken Kaffee gemacht und sich zweifellos darauf eingestellt, dass Danner nach der gestrigen Begegnung mit der Schlampe ungenießbar sein würde.
Deshalb war der Dicke einigermaßen erstaunt gewesen, als wir beide bestens gelaunt in seine Kneipe spaziert waren.
Danner hatte sich entspannt zurückgelehnt und trank nun schweigend seinen Kaffee. Amüsiert verfolgte er, wie ich Molle fröhlich und frei interpretierend von unseren Ermittlungen berichtete.
In meinem Magen kribbelte es. Danner hatte die Beine von sich gestreckt und die Arme so verschränkt, dass bei jeder Handbewegung die Anspannung seiner Unterarmmuskulatur zu sehen war. Seine grauen Augen waren so klar, dass ich mich in ihnen spiegelte, und obwohl er keine Miene verzog, konnte ich das auffordernde Funkeln nur mit Mühe ignorieren.
Ich sprach so schnell, dass meine eigenen Gedanken meinen Worten nicht ganz folgen konnten. Doch Molle schien gar nicht zu bemerken, dass ich mich aufführte, als hätte ich schon vor dem Frühstück Drogen genommen.
Bis Staschek hereinkam, leise und sorgfältig die Kneipentür hinter sich schloss und an unseren Frühstückstisch schlich. Ich schwieg und wir sahen erstaunt zu, wie er sich langsam neben Danner auf den Stuhl sinken ließ. Der Kommissar wirkte ein wenig untot: leichenbleiches Gesicht, dunkle Ringe unter geschwollenen Augen, ungekämmte Haare und ein zerknitterter Mantel.
»Was ist denn mit dir passiert?«, fragte ich bestürzt.
»Schscht!« Er hielt sich die Hände an die Ohren.
»An der Tiefe seiner Falten erkennt man die Menge Restalkohol in seinem Blut. Ab 1,8 Promille ist er nämlich nicht mehr in der Lage, seine nächtliche Quarkmaske aufzulegen«, spottete Danner ohne Mitleid.
Staschek schnitt eine gequälte Grimasse. Dann fiel ihm ein, dass Donnerstag war. »Warum bist du nicht in der Schule?«, fragte er mich so vorwurfsvoll, als hätte er seine Tochter beim Schwänzen erwischt.
»Warum arbeitest du nicht?«, fragte ich zurück.
»Bin im Dienst.«
»Tja, in der Schule braucht man aber ein Gehirn. Deshalb tauche ich grundsätzlich nicht vor dem Aufwachen dort auf.«
Staschek lehnte sich vorsichtig zur Seite und angelte mit seinem Messer nach einem Brötchen.
Ich schob ihm den Korb hinüber: »Übrigens habe ich jetzt mit ihm geschlafen.«
Krachend kippte Staschek vom Stuhl.
Molle und Danner starrten mich an. Danner ungläubig, Molle entsetzt.
»’tschuldigung.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich hab ihm versprochen, dass
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