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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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doch den Schlüssel. Plötzlich spürte sie, wie Danyal ihre Hand drückte. Er sah sie an ... er war wach ... wo immer er auch gewesen war. Eigentlich war es sinnlos, darüber Freude zu empfinden, aber Eliana tat es trotzdem. Doch ihnen blieb keine Zeit mehr.
    Die Tür begann langsam aber sicher unter den harten Schlägen nachzugeben.
    Danyal zog Eliana an sich, als könnte er sie beschützen. „Warum sterben so viele Menschen um meinetwillen?“
    Mit einfachen Worten versuchte sie es ihm zu erklären. Viel Zeit blieb ihr nicht. Danyal unterbrach sie nicht ein einziges Mal. „Sie glauben, das ist der Weg ins Paradies?“ Unverständnis zeichnete sich in Danyals Gesicht ab.
    Dann gab die Tür nach, das Holz um das Schloss herum splitterte mit einem Bersten. Sie drückten sich gegen die Wand, als die vier apokalyptischen Priester ins Zimmer drängten. Ihre Blicke waren kalt, doch entschlossen ... Chris hatte ihren Vater ... ihren Schöpfer ermordet. Wo war Chris überhaupt? Wo war Don Abele? Zwei von ihnen packten Eliana schmerzhaft unter den Achseln und zerrten sie aus dem Zimmer. Die anderen beiden griffen sich Danyal.
    „ Puttana de diavolo”, zischte einer der beiden in ihr Ohr.„Du hast gesündigt ... dein amerikanischer Freund hat unseren Vater ermordet. Aber ihr habt weder den Orden noch den Willen Gottes damit aufgehalten.“ Er packte roh in ihren Nacken und drückte ihren Kopf tief hinunter, sodass ihre Nase fast ihre Knie berührte. „Du wirst Buße tun - vor dem Orden und vor Gott!“ Die scharfe Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass die nächste Injektion mit Hydra für sie bestimmt war.
    „Lasst sie gehen. Ihr seid im Irrtum ... mit allem!“ Danyal, der versuchte, sie mit Worten zu überzeugen, wehrte sich vergebens gegen seine Bewacher. Sie hielten ihn mit eisernem Griff in ihrer Gewalt – Engel hin oder her. Er diente einem höheren Zweck. „Gott irrt sich nie, Angelus !“
    Aus ihrer gebückten Haltung konnte Eliana durch eine Lücke im Bücherregal den gesamten Loft dahinter überblicken. Sie entdeckte Don Abele in seinem Chefsessel. Vor ihm, quer über dem Schreibtisch geworfen, lag seine junge Geliebte. Beide waren blutbesudelt. Don Abeles Hose war heruntergelassen. Eliana musste würgen, als sie sah, dass sein Penis fehlte.
    Endlich durfte sie sich wieder aufrichten. Ihr Rücken schmerzte, ihr Nacken war taub vom harten Griff der Finger. Die Ordensbrüder zerrten sie und Danyal die Wendeltreppe der Galerie hinunter, Richtung Lastenaufzug. Eliana fiel das rötlich verfärbte Wasser des Aquariums auf – die teuren Fische schwammen tot an der Wasseroberfläche. Der Grund dafür war ein abgetrennter Kopf, den man ins Aquarium geworfen hatte. Er bot ein bizarres Bild inmitten der Unterwasserlandschaft, die schwarzen Haare waberten wie Korallenarme umher. An den Lippen des Toten hatte sich die Fleckenmuräne festgefressen, die sich als letzter überlebender Aquarienbewohner an ihre Henkersmahlzeit klammerte. Und das Meer wird zu Blut und alle Meereslebewesen sollen sterben ... Das war die zweite Plage, die zweite Schale des Zorns! Die vier Ordensbrüder hatten ein deutliches Zeichen für Don Abeles Boss hinterlassen, sozusagen eine persönliche Signatur. Eliana wandte schnell den Blick ab. Sie wusste, dass der Kopf einem der jungen Männer gehörte, die für Don Abele arbeiteten. Vor dem Lastenaufzug entdeckte sie den dazugehörigen Körper und eine zweite Leiche. Dies, so erkannte Eliana, war ein Rachefeldzug – ohne ihren Schöpfer waren diese Gotteskrieger vollkommen außer Kontrolle geraten.
    Danyal warf ihr einen Blick zu, den Eliana nicht deuten konnte. Er schwankte zwischen Ungläubigkeit und Entsetzen. Dann wurden sie in den Lastenaufzug geschoben und fuhren nach unten.
    In der Tiefgarage bot sich ihnen ein ähnliches Bild. Die beiden Männer, die sie und Chris zum Aufzug gebracht hatten, lagen mit durchtrennten Kehlen am Boden. Der Tod musste so schnell gekommen sein, dass sie noch nicht einmal dazu in der Lage gewesen waren, sich zu wehren. Erst jetzt fiel Eliana auf, dass die toten Männer Schulterholster unter den Anzugjacken trugen. Die Priester stiegen über die Leichen hinweg, als wären sie überhaupt nicht da.
    Unnachgiebig drängten die Ordensbrüder Eliana und Danyal zu einem Lieferwagen mit der Werbeaufschrift eines Restaurants „La Bella Donna“. Wahrscheinlich hatten Don Abeles Männer geglaubt, der Boss hätte einen unauffälligen Wagen geschickt, um Danyal

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