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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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schien zu verstehen, dass auch sie ihre Geheimnisse hatte, und ließ sie in Ruhe.
    Nach dem Abwasch verschwand Eliana im Bad, um sich die Haare zu waschen und ausgiebig zu duschen. Die Dusche am Morgen war eine unbefriedigende Katzenwäsche gewesen.
    Eliana schloss die Badezimmertür hinter sich, schlüpfte aus ihrem Rock und zog den wollenen Pullover über ihren Kopf. Beides warf sie in die Ecke und stieg dann aus ihrem Slip. Wenn sie geduscht hätte, würde sie Danyal endgültig bitten zu gehen – warum verdammt schob sie es immer wieder auf? Er würde schon nicht auf den nächstbesten Starkstrommast klettern. Nackt trat sie vor den Badezimmerspiegel und löste ihren Pferdeschwanz. Irgendwie, so schien ihr Spiegelbild ihr zuzurufen, hatte sie auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Ihr winterblasser Teint hätte ein paar Sonnenstrahlen vertragen können. Das rotblonde lockige Haar war beliebt bei Männern, auch wenn Eliana selbst darauf gar nicht mehr achtete. Im Sommer, wenn sie nicht ganz so blass war wie jetzt, hatte sie Sommersprossen auf der Nase, die sie nicht mochte, aber die ihre Arbeitskollegen als „süß“ bezeichneten. Sie war nicht groß, einen Meter fünfundsechzig, aber schlank. Ihre Körperproportionen passten gut zueinander. Ihre Mutter hatte wahrscheinlich recht – sie hätte nicht allein sein müssen, wenn sie sich wirklich um jemanden bemüht hätte. Aber wer allein blieb, konnte nicht enttäuscht werden.
    Sie drehte das warme Wasser der Dusche auf und zog mit wohligem Seufzen den Duschvorhang hinter sich zu. Warm prasselte das Wasser auf ihren Kopf, ihre Schultern und ihren Körper und weckte die betäubten Lebensgeister. Eliana spürte, wie ihre Glieder unter der Wärme des Wassers endlich wieder geschmeidig wurden.
    Ein kalter Zug strich über ihre Haut, der Duschvorhang wurde zur Seite gezogen, dann umschlossen Hände ihre Hüften. Fordernd drängte sich ein männlicher Körper in deutlicher Absicht an sie. Eliana fuhr erschrocken herum. Blaue Augen mit einem violetten Schimmer sahen sie an – in diesem Blick lag ganz eindeutig heftige Begehrlichkeit. Eliana wich zurück und stieß mit dem Rücken an die feuchten Fliesen der Wand. Einen Augenblick stand Danyal einfach da und betrachtete sie ausgiebig.
    „Hast du genug geglotzt?“, fuhr Eliana ihn an, während sie nach dem Handtuch spähte, das viel zu weit entfernt über dem Waschbecken hing. Ohne zu antworten, zog Danyal sie an sich. Als sie ihn von sich wegdrücken wollte, hob er sie hoch, als wöge sie nicht mehr als Gabriel. An eine Flucht aus seiner Umklammerung war nicht zu denken. Eliana fühlte sich wie eine Fliege, die in die Fänge einer Spinne geraten war. Danyal sprang mit ihr aus der Dusche. „Was soll das? Lass mich los!“
    Er trug sie nass, wie sie war ins Schlafzimmer. Eliana strampelte wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Im Schlafzimmer angekommen, legte Danyal sie auf das Bett und spreizte dann wie selbstverständlich ihre Beine. Eliana rollte sich herum und versuchte über das Bett zu entkommen. Sie hatte keine Chance – er zog sie an den Beinen zu sich zurück, drehte sie mit einer Mühelosigkeit, die selbst für einen Mann ungewöhnlich war, wieder auf den Rücken und zog erneut ihre Schenkel auseinander. Eliana schwankte zwischen Panik und Verwirrung. Danyal beugte sich über sie, ließ sich fallen, dann lag sein Körper schwer auf ihrem, sodass jede ernst zu nehmende Gegenwehr für sie unmöglich wurde. Irritiert stellte sie fest, dass er fast keinen Eigengeruch besaß ... vielleicht ein wenig Vanille, aber sonst neutral. Sein Atem streifte ihren Hals, und seine nassen Haare tropften in ihr Gesicht. „Du brauchst keine Angst zu haben.“
    Eliana glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Sie kämpfte ihre Arme unter ihm frei und hämmerte mit aller Kraft, die sie besaß, auf Danyals Brust ein. Er zuckte unter den Schlägen nicht einmal zusammen. Ihre verzweifelte Gegenwehr schien kaum mehr Wirkung zu haben, als wenn sie ihn mit Wattebäuschen beworfen hätte.
    Mit einer Hand ergriff Danyal ihre Handgelenke und drückte sie auf die Matratze, mit dem anderen Arm umfasste er ihre Taille und zog Eliana zu sich heran. Als er sie sicher fixiert wusste, versuchte er, in sie einzudringen. Eliana wand sich noch immer aus Leibenskräften – sie begann zu schluchzen, während sie ihn anschrie. „Bitte, hör auf!“
    Endlich schienen ihre Worte ihn zu erreichen, und Danyal ließ erschrocken von ihr ab, sprang vom Bett auf und

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