Der 4-Stunden-Koerper

Ermüdungswiderstands geht. Anstelle der Myofibrillen nimmt die Flüssigkeitsmenge im Sarkoplasma zu, der Muskel wird also in erster Linie größer und nebenbei etwas kräftiger. Diese Art des Muskelwachstums wird durch eine Anpassung des Stoffwechsels erreicht – etwa indem man acht bis zwölf Wiederholungen bis zum Muskelversagen mit 80 bis 90 Prozent des Maximums bei einer Wiederholung macht.
    Und was ist nun besser? Ist die sarkoplasmatische Hypertrophie nutzlos und einfach nur ein bisschen mehr Wasser?
    Zunächst einmal: Die Behauptung, es sei »doch nur Wasser« ist wissenschaftlich so nicht haltbar. Bereits eine Dehydration von 4 Prozent des Körpergewichts kann das Durchhaltevermögen der Muskeln um 15 bis 17 Prozent beeinträchtigen. Wissenschaftler wie beispielsweise Dr. Clyde Wilson von der School of Medicine der University of California in San Francisco sind der Ansicht, dass Wasser als Transkriptionsfaktor bei der Eiweißproduktion fungiert – ähnlich wie Testosteron oder Wachstumshormone. Es gibt Hinweise, dass die Wachstumsfaktoren durch das Zellvolumen regulierende Elemente stimuliert werden, die bei einer optimalen Versorgung der Zelle mit Wasser die Anweisung zur DNA-Replikation geben. Darüber hinaus weist Dr. Doug McGuff auf Folgendes hin: Wenn der wässrige Inhalt der Zelle maximal mit Flüssigkeit versorgt ist, sind die Hormonrezeptoren, »die sich an der Oberfläche der Zellmembran befinden, maximal vorgewölbt und ragen in das Umfeld hinein, wo die Hormone zirkulieren. Das ermöglicht eine maximale Interaktion zwischen Hormonen und Rezeptoren.«
    Von wegen einfach nur Wasser.
    Außerdem handelt es sich beim sarkoplasmatischen Volumenzuwachs nicht nur um einen Zuwachs an Flüssigkeit (Wasser). Auch die Zahl der Mitochondrien steigt, ebenso der Glykogengehalt und der Gehalt an Adenosintriphosphat
(ATP, ein wichtiger Energiebaustein der Zelle) sowie an Phosphokreatin (ein wichtiger Energiespeicher). Nicht zu vergessen die verstärkte Kapillarisierung, die aufgrund der zusätzlichen Blutgefäße eine bessere Nährstoffversorgung bewirkt.
    Deshalb konnte Neil in vier Wochen mithilfe des Trainings seine Kraft um durchschnittlich 48,65 Prozent steigern (einmal sogar um 100). Man könnte seinen Trainingsplan daher als Plan zur sarkoplasmatischen Stärkung bezeichnen. Sein Kräftezuwachs ist jedoch in jeder Hinsicht beeindruckend, sei er nun myofibrillar oder anderweitig.
    Können Sie mit Ockhams Trainingsplan einen stärkeren Kraftzuwachs erreichen als mit einem Programm, das auf eine maximale Kräftesteigerung ausgerichtet ist? Nein, dafür wird im Kapitel »Mühelos zum Supermenschen« ein Programm vorgestellt. Aber können Sie mithilfe von Ockhams Trainingsplan deutlich an Kraft zulegen, so dass Sie die meisten anderen im Fitnessstudio weit hinter sich lassen? Ja.
    Fazit: Um zu entscheiden, welches Programm am besten für Sie geeignet ist, müssen Sie Ihre Ziele kennen.
    Und wie üblich ist es so: Je genauer Sie Ihr Ziel definieren und je präziser Sie trainieren, desto besser wird das Ergebnis ausfallen.

BESSERER SEX

Der 15-Minuten-Orgasmus der Frau – Part Un
    Die Freuden des Lebens und die Freuden des Orgasmus sind identisch. Extreme Angst vor dem Orgasmus bildet die Grundlage für die allgemeine Angst vor dem Leben.
    Wilhelm Reich, österreichischer Psychologe (1897 – 1957)
     
     
    Ein Orgasmus am Tag erspart den Arzt.
    Mae West, amerikanische Schauspielerin und Sexsymbol (1892 – 1980)
     
     
    21 Uhr, Thai-Restaurant Osha, San Francisco
     
    Mein Essen schwebte zwischen meinem Teller und meinem Mund, der Brokkoli schwankte gefährlich auf der Gabel. Dann stürzte er ab. Ich konzentrierte mich mehr auf das Gespräch als aufs Essen.
    »Bei fast allen Frauen ist der empfindsamste Teil der Klitoris aus ihrer Sicht der Quadrant oben links, etwa so auf ein Uhr aus Sicht des Mannes.«
    Tallulah Sulis, Spezialistin für weibliche Ejakulation, nahm einen Schluck Wasser und sah mir in die Augen.
    »Du solltest wirklich einmal Nicole Daedone kennenlernen.«
    Tallulah war eine alte Freundin und fungierte derzeit als meine erste Orgasmus-Beraterin. Ich notierte mir den Namen, und wir wechselten von unserem Liebesleben und den allgemeinen Neuigkeiten zu anderen Themen.
    Zwei Stunden später zahlten wir, und ich begleitete sie zu ihrem Auto. Beim Gehen wandte ich mich zu ihr und scherzte:
    »Jetzt muss ich nur noch ein hübsches Mädchen finden, das Single ist und noch nie einen Orgasmus