Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
es aussieht, weiß man das nie so ganz genau, es sei denn, es ist ein Junge, bei dem man sein … ähm … sehen kann, du verstehst.“
„Ja, ich verstehe. Ich habe selbst einen. Und da wir schon davon reden …“
„Das war nicht wirklich unser Thema.“
„Hm. Wo steckt eigentlich der Ex bei alledem?“
„Welcher Ex?“
„Dein Ex. Exehemann. Warum hast du ihn nicht für diesen Notfalldienst angefordert? Er hätte seine Geschäftsreise bestimmt verschieben können. Schließlich habt ihr so lange getrennt gelebt, ohne euch die Mühe zu machen, die Scheidung einzureichen. Da können die Dinge zwischen euch doch nicht ganz so schlecht stehen.“
Sekundenlang starrte sie ihn an, dann schaute sie angestrengt auf ihre Liste. „Sie hat diese Lampe angekreuzt, aber bisher hat sie keiner gekauft. Die könnten wir nehmen.“
„Ist das alles?“, fragte Nick. „Möchtest du die Frage nicht beantworten?“
„Sieht ganz danach aus.“
„Nach allem, was ich für dich getan habe?“
„Oh, ja. Du hast meiner Familie erzählt, dass ich Klavier spiele und singen kann.“
„Nur eine leichte Übertreibung.“
„Ich finde sie hübsch“, lenkte Hannah ab und nahm die Lampe in die Hand, die aus einem Porzellaneinhorn bestand, das einen Schirm trug, der den blassen Lavendelton des Hintergrunds aufgriff.
Typisch Hannah. Warum ist sie nur so stur? Nick wollte gar keine Einzelheiten über ihre Beziehung mit ihrem Ex hören. Er wollte lediglich … Dann schüttelte er den Kopf. Wem versuchte er hier etwas vorzumachen? Selbstverständlich wollte er alle Einzelheiten hören. Er wollte alles wissen, über jeden einzelnen Mann, der jemals in ihrem Leben eine Rolle gespielt hatte.
Vielleicht hatte der Ex ihr das Herz gebrochen. Daran wollte Nick lieber nicht denken, aber nachdem der Gedanke nun einmal da war, wurde er ihn nicht mehr los. Wenn irgendein Mistkerl Hannah verletzt hatte, würde er ihn finden und in Stücke reißen.
So viel dazu, dass du dich nie wirklich einlassen wirst, schimpfte er mit sich selbst und verzog das Gesicht. Er hatte sich bereits auf sie eingelassen, und das einzig Gute daran war, dass er noch immer vorhatte, in neun Tagen abzureisen. Dann würde er nach Southport Beach zurückfahren, seinen Undercover-Einsatz abschließen und sein Leben weiterführen. Hannah würde er nie wiedersehen.
Das sollte Nick eigentlich beruhigen, stattdessen aber fragte er sich, wie sehr er sie vermissen würde.
Gerade stellte sie die Lampe wieder ab und nahm einen Plüschteddy in die Hand, der zu der Tapete passte. Die Deckenbeleuchtung verlieh ihrem Haar eine Spur von Rot. Sie trug ein grünes T-Shirt zu einer schwarzen Jeans. Nichts Besonderes, nichts übermäßig Verführerisches, dennoch begehrte er sie.
Frauen hatten Nick schon immer gefallen. Er genoss ihre Körper und das Vergnügen, das sie ihm boten. Aber er hatte sich nie emotional auf sie eingelassen. Dafür gab es viele Gründe. Eine langfristige Beziehung hatte er nie zugelassen und auch nie einen Grund gesehen, warum das nötig sein sollte. Für ihn waren Frauen austauschbar. Vor langer Zeit hatte er sich geschworen, nie wieder so zu leiden wie unter seinem Vater, und das bedeutete auch, dass er sich nicht verlieben durfte. Er war nicht sicher, ob er überhaupt wusste, was Liebe war. Aber er wusste, was es bedeutete, jemanden zu respektieren und gernzuhaben, und das war es, was er für Hannah empfand. Sie war nicht austauschbar. Vielleicht machte das ihren Reiz aus. Er sah sie als einzigartige Person.
„Ist das für Jill?“, fragte eine Frau hinter ihnen. Sie wies auf die Tapete und Möbel und fügte hinzu: „Das Muster und den Stil kenne ich.“
Als Nick sich umdrehte, sah er Rebecca am Eingang der Nische stehen.
Hannah zeigte auf die Lampe. „Wir überlegen, ob wir die hier kaufen.“
„Ich bin mir sicher, sie wäre begeistert.“ Rebecca kam herein und griff nach dem Teddy. „Dieser Kerl hier ist natürlich auch eine Möglichkeit. Stofftiere kann man nie genug haben.“
Hannah sah Nick fragend an. „Was meinst du?“
Schulterzuckend antwortete er: „Die Lampe ist praktischer.“
„Typisch Mann“, sagte Rebecca. „Austin war genauso, als ich schwanger war. Er verstand nicht, was dieser ganze Wirbel um ein Baby soll. Dann hielt er Jason in den Armen, und auf einmal war ihm alles vollkommen klar.“ Sie lächelte Hannah zu. „Ich versichere dir, bei Nick wird es genauso sein, wenn ihr euer erstes Kind bekommt.“
Und Nick wurde
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