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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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Wohnzimmer lag auf der rechten Seite des Flurs. Ich warf einen Blick hinein und sah weitere Techniker, die auf den Knien sorgfältig den Boden an den Scheuerleisten entlang untersuchten. Eine Kamera blitzte, ich wandte mich ab und ging weiter. Gleich nach dem Wohnzimmer führte eine Treppe nach oben, ebenfalls rechts, dann endete der Flur vor einer offenen Tür. Das anschließende Zimmer war in satten Tönen gehalten, roter Teppich, cremefarbene Wände, dunkelrote Vorhänge zu beiden Seiten der trüben Glastüren zur Veranda. Auch hier arbeiteten mehrere Personen still vor sich hin. Die Glühbirne an der Decke ohne Schirm war so hell, dass alle Gesichter scharfkantig wirkten und halb im Schatten lagen. Weitere Kameras blitzten grell und intensiv. So war es immer an einem frischen Tatort, die schrägste Party, auf der man jemals gewesen ist.
    Ich fand Simon Duncan in der Küche, die vom hinteren Zimmer durch zwei Holzpendeltüren getrennt war. Die Einrichtung des Raumes war teuer, alles hell, sauber und von mehreren Lampen an einer Deckenleiste beleuchtet. Simon kam aus der Küche, streifte ein Paar weiße Handschuhe ab und bot mir zuerst sein Lächeln und dann seine starke Hand an.
    »Nelson, oder?« Er sprach entspannt und schnell, ein Wortschwall nach dem anderen, der einen zwang, zuzuhören, um die Pointe nicht zu verpassen. »Das heißt, wenn ich mich recht erinnere. Mark Nelson?«
    Er war größer, als ich ihn in Erinnerung hatte, mit dem langgliedrigen Körperbau und der gebräunten Haut eines Bergsteigers. Bis auf ein paar graumelierte Locken über den Ohren war er völlig kahl; auf den Handrücken hatte er ähnliche Haarbüschel. Beim Vorstellungsgespräch hatte er die ganze Zeit mit einem Stift herumgespielt und nur eine Frage gestellt, so schnell, dass ich sie fast überhört hätte. Bei zwei anderen Gelegenheiten hatte er kurze Bemerkungen eingeworfen, die er mit hochgezogenen Augenbrauen und einem sarkastischen Lächeln einleitete. Er war in der Akademie ziemlich bekannt als intellektueller Unruhestifter.
    »Stimmt«, sagte ich. »Nett, Sie wiederzusehen.«
    »Sie haben es also schließlich doch noch geschafft?«
    »Der Verkehr.«
    Es war ihm egal, er drückte sich an mir vorbei, und wir gingen in den Flur zurück.
    »Das Opfer ist im Badezimmer, aber es hat sich im ganzen Haus einiges abgespielt. Sieht aus, als hätte unser Täter den Mann eine ganze Weile gefangen gehalten, bevor er ihn umgebracht hat.«
    »Also auf jeden Fall Mord?«, erkundigte ich mich.
    Simon hob die Augenbrauen in der für ihn typischen Art.
    »Pete hat es Ihnen nicht gesagt?«
    »Wir haben nur ganz kurz miteinander gesprochen.«
    »Na ja, die anderen werden Sie informieren. Sagen wir mal, Sie haben einen interessanten ersten Arbeitstag vor sich. Kommen Sie mit, wir schauen uns die Leiche an.«
    »Gut …«
    Bevor ich noch irgendetwas fragen konnte, verschwand er schon die schmale Treppe zum ersten Stock hinauf, und ich musste mich beeilen, um Schritt zu halten. Ich hatte das Gefühl, dass ich das heute noch öfter würde tun müssen. Oben blieben wir auf dem dunklen Treppenabsatz stehen. Der Teppich hier war rot, genau wie unten, und die Vorhänge an dem einzigen kleinen Fenster waren vorgezogen. Beim Einatmen bemerkte ich den Geruch, abscheulich und penetrant. Die Luft war gesättigt damit, und ich merkte, dass ich das Gesicht verzog. Simon nickte in Richtung Badezimmertür.
    »Da drin. Sind Sie so weit?«
    Dies war eine Art Test, vermutete ich. Doch schließlich hatte ich schon früher Leichen gesehen und zwang mich, meinen angeekelten Gesichtsausdruck zu verbergen.
    »Klar.«
    Wir gingen ins Badezimmer, jedenfalls soweit das möglich war, und der schreckliche Geruch wurde noch stärker. Benzin, Rauch, Fleisch.
    Mein Gott.
    Der Raum selbst war klein, sparsam und schön eingerichtet. Links von der Tür eine Duschkabine, und das ganze Bad war nur zweimal so breit und vielleicht dreimal so lang wie die Dusche. Es gab natürlich eine Toilette und ihr gegenüber ein Waschbecken und ein Spiegelschränkchen an der Wand. Schließlich nahm hinten unter dem Fenster die Badewanne die ganze Breite des Raumes ein. Auf dem Fenstersims darüber standen so viele Gels und Rasierschäume, dass man damit sämtliche Werbeseiten einer Männerzeitschrift hätte füllen können, und ein schickes, silberfarbenes, wasserdichtes Radio war oberhalb der Wasserhähne an den Fliesen angebracht.
    Im Bad waren noch zwei Personen, die beide aufsahen, als wir

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