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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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schließlich nach Haus kam.
     
    Also gut, John. Wenn es das ist, was du brauchst, hoffe ich, dass du jetzt zufrieden bist.Aber du hast mich angelogen und mich im Stich gelassen. Du hast mich nicht einmal angerufen, obwohl ich dich darum gebeten habe. Du konntest mir nicht einmal die Wahrheit sagen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie schrecklich ich mich deswegen gefühlt habe, aber das Schlimmste daran ist, dass ich dich immer noch liebe, und deswegen habe ich Verständnis. Du wirst mir zumindest dieses zugestehen müssen, wenn auch sonst nichts. Ich habe Verständnis. Es ist dir am wichtigsten, und also musst du es tun. Aber ich verstehe, dass ich nicht mehr hier sein kann, während du es tust. Und danach vielleicht auch nicht.Ich bin in Sicherheit, und mir geht es gut. Meine Schwester holt mich ab. Bitte nimm keinen Kontakt mit mir auf. Ich melde mich.
     
     
    In Liebe für immer,E x x
     
     
    Eileen lag im Gästezimmer ihrer Schwester, drehte sich im Schlaf um und griff mit dem Arm auf die leere Seite des Bettes hinüber. Und endlich träumte sie von überhaupt nichts mehr.
     

Epilog
    Der Gottesdienst sollte um zwei Uhr beginnen, und ich achtete darauf, dass ich nicht früher dort eintraf. Ich wollte nicht in der Hauptkapelle sitzen. Einerseits würden wahrscheinlich viele Trauergäste kommen, und ich hatte nicht die Absicht, jemandem den Platz wegzunehmen, der mehr Anrecht darauf hatte als ich. Außerdem war ich unentschlossen gewesen, ob ich überhaupt hingehen sollte. Nach dem, was geschehen war, hatte ich gedacht, es könnte mir vielleicht merkwürdig und unpassend vorkommen.
    Aber ich war neugierig in Bezug auf gewisse Dinge, und schließlich kaufte ich mir einen schönen schwarzen Anzug und prügelte mich praktisch aus meiner Wohnung hinaus. Fünf vor zwei parkte ich auf der Kiesfläche gegenüber der Kirche. Es waren nur noch ein paar Tage bis Weihnachten, aber das Wetter war seit den Ereignissen vor zwei Wochen ruhig gewesen. Es hatte seitdem nicht wieder geschneit. Heute war die Luft kalt und scharf und der Himmel von einem frischen, klaren Blau. Als ich über die Straße ging, glitzerte die Teerdecke noch vom Frost der vergangenen Nacht.
    Den Umschlag in der Hand, ging ich allein die Einfahrt hinauf. Ich war unsicher gewesen, ob ich ihn mitnehmen sollte; ich hatte ihn beim Weggehen eingesteckt, aber noch nicht gewusst, was ich damit machen würde. Vielleicht würde ich ihn am Ende des Gottesdienstes einfach wieder mitnehmen.
    Ein bitterer Wind wehte. Eiskalt blies er mir von links ins Gesicht und ließ meine Krawatte quer über mein Jackett flattern.
    Am Ende der Einfahrt oben bei der Kirche stand eine Reihe schwarzer Wagen. Der Trauerzug war schon angekommen, der Sarg hineingebracht worden. Trauergäste – Junge und Alte – standen in Gruppen am Eingang und folgten der Familie und guten Freunden, die schon hineingegangen waren. Andere warteten noch auf den Grasstreifen in der Nähe und rauchten ihre Zigaretten zu Ende. Niemand sprach. Alle schienen in ihre Gedanken und Gefühle versunken zu sein und hatten die Schultern hochgezogen, als wollten sie sich vor der Kälte schützen.
    Ein steinerner Spitzbogen führte in den Eingangsbereich der Kirche, wo zu beiden Seiten Kapellen waren. Die zur Linken, wo der Gottesdienst stattfinden sollte, war schon voll, die auf der rechten Seite noch nicht. Ich ging dorthin. Ein Videobildschirm war hinten aufgestellt worden, so dass die Trauergäste, die keinen Platz mehr fanden, dem Gottesdienst von hier aus folgen konnten.
    Ich setzte mich allein auf eine Bank ganz hinten.
     
    »Jesus sagt: ›Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben.‹«
    Der Pfarrer hielt inne, schob die Brille auf seiner Nase hoch und wandte sich an die in der Kapelle Versammelten. Der Chor stand neben ihm, alle trugen einfache weiße Gewänder und sahen aus wie gedrungene, noch nicht angezündete Kerzen.
    »Wir haben uns heute hier versammelt, um den Tod von Scott Andrew Banks zu betrauern.«
    Sogar auf der Videoaufnahme hörte ich manche Leute leise weinen. Scott war an jenem Tag kurz nach Tagesanbruch, an einen Baum gebunden, eine halbe Meile von der Lichtung entfernt gefunden worden. Ich hatte ihn, außer auf dem unvollständigen, düsteren Bild auf seinem Computer, nur im Obduktionsbericht gesehen. Aus diesem wusste ich, dass er genau die gleichen Verletzungen

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