Der 7. Lehrling (German Edition)
schon ganz gespannt darauf, Dich kennenzulernen!
Ja, ich freue mich auch schon sehr! Ich kann schon kaum noch an etwas anderes denken als an Filitosa!
, antwortete Quentin.
Bis bald dann!
Ja, bis bald!
, grüßte Amina zurück.
Ich werde jetzt noch mit Milan sprechen und dann könnt ihr euch noch gemeinsam beraten. In Ordnung?
In Ordnung!
Quentin spürte, dass Amina nicht mehr da war. Er schaute zu Milan hinüber. Der saß mit geschlossenen Augen und einem kleinen Lächeln auf den Lippen an einen Baum gelehnt da. Offenbar war Amina jetzt bei ihm.
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Später saßen Falk, Milan, Quentin und Cedrik mit den anderen zusammen. Milan erklärte Falk gerade, dass ihr Oberhaupt dem Plan zugestimmt hatte.
„Wie schön“, freute sich Falk. „Dann kann Quentin sich zuerst einmal alles anschauen. Wann werden wir da sein?“
„Das darf ich Euch nicht verraten, Falk, habt bitte Verständnis. Ich werde es Euch sagen, wenn wir in der Nähe sind, und dann muss ich Euch leider die Augen verbinden. Es geht nicht anders.“
„Das ist schon in Ordnung“, beruhigte Falk Milan. „Ich würde es wahrscheinlich nicht anders machen.“
Milan überlegte kurz. „Ich kann Euch zumindest so viel sagen, dass es noch vor dem Vollmond sein wird.“
Falk sah den Zauberer überrascht an. „Dann muss es ganz in der Nähe von Balsberg sein! Kaum zu glauben!“
Cedrik konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Milan wich Falk weiter aus. „Falk, ich kann nicht ...“
„Schon gut, schon gut.“ Falk winkte ab. „Ich will es ja auch gar nicht wissen. Ich hätte nur nie gedacht, dass ganz in unserer Nähe ...“
„ ...ein ganzes Dorf voller Magier ist?“ fragte Cedrik. „Ich dachte, Ihr hättet ohnehin überhaupt nicht an Magie geglaubt.“ Sein Lächeln wurde immer breiter. „Und das mit einem magischen Gesellen in der eigenen Mühle.“
„Mach nur so weiter“, spielte Falk den Ärgerlichen. „Dann kannst Du die nächsten Wochen allein die Mühle fegen!“
Cedrik stichelte weiter. „Wer sagt denn, dass ich wieder mit zurückkomme?“
„Hör zu, ich kann mir auch einen neuen zweiten Gesellen suchen, seit der Befreiung gibt es ja wieder welche!“ Falk wollte ebenso wenig klein beigeben wie Cedrik, und so stritten die beiden im Spaß noch eine Weile weiter.
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Auch der zweite Pferdewechsel am nächsten Vormittag verlief ohne Probleme. Milan kannte den Weg schon fast wie seine Hosentasche, schließlich war er nun zum dritten Mal innerhalb von nur ein paar Wochen hier unterwegs. Er rechnete zusammen mit Cedrik die Entfernung durch, und sie waren sich einig, dass sie vermutlich einen ganzen Tag vor Ablauf der Frist in Filitosa ankommen würden. Korbinians Idee mit den Wechselpferden war wirklich Gold wert gewesen, und sie näherten sich mit Riesenschritten ihrem Ziel!
Auch Falk kannte die Gegend mittlerweile recht gut, und er wunderte sich von Stunde zu Stunde mehr, wie nah dieses Filitosa an Balsberg liegen musste. Es waren noch drei Tage bis zum Vollmond. Bei gleicher Geschwindigkeit würden sie pünktlich zum Vollmond zuhause an der Mühle Abendbrot essen können! Beim Gedanken an Finja durchzuckte ihn ein kleiner Schmerz. Aber bald würde er wieder mit ihr vereint sein. Sehr bald!
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Samuel war in seinen Überlegungen zum gleichen Ergebnis gekommen. Angespannt kam er mehrmals am Tag ins Convenium zurück und rechnete nach. Wie ein gefangener Wolf lief er dabei ständig im großen Versammlungsraum auf und ab.
Sie waren alle mehr als nervös. Trotzdem mussten zeitgleich zur Rückkehr der Befreier alle Vorbereitungen für das Fest getroffen werden, auf dem die Freisprechung der sieben Gesellen, ihre Entlassung auf die Walz und gleichzeitig der Beginn der Lehre für die sieben neuen Lehrlinge gebührend gefeiert werden sollten. Überall in Filitosa wurden Girlanden aufgehängt, die Wege gefegt, Fackeln und Laternen vorbereitet. Am Seeufer würde auch dieses Mal wieder die große Versammlung stattfinden, und anschließend sollte es ein Festessen im Speisesaal geben – auch wenn jetzt schon klar war, dass er aus allen Nähten platzen würde.
Als Letztes würde das Convenium geschmückt werden. Samuel hatte den ersten zaghaften Versuch von Lehrlingen im zweiten Lehrjahr so energisch unterbunden, dass sich niemand mehr ohne seine ausdrückliche Erlaubnis mit einer Girlande hereintraute. Samuels Gereiztheit hatte sich schnell im ganzen Dorf herumgesprochen: Erst wenn der letzte Magier eingetroffen
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