Der 7. Lehrling (German Edition)
war, würde er den Raum wieder der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Und da auch Korbinian keine Anstalten machte, diese Entscheidung zu kommentieren oder zurückzunehmen, blieb es dabei.
Im Convenium wollten die älteren Hexen und Zauberer nach dem Essen einen gemütlichen Abend verbringen, während die jüngeren im Speisesaal die Nacht zum Tag machen würden – dieses Feld überließen die Älteren ihnen gern, auch wenn zumindest Korbinian und Samuel wie in den vergangenen Jahren sicher einige Zeit dort verbringen würden.
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Am Abend standen plötzlich Korbinian und Linnea mit drei Gläsern dunkelrotem Wein im Convenium. Mit fahrigen Handbewegungen drehte Samuel sich zu ihnen um. „Korbinian. Wünschst Du einen Bericht?“
Korbinian lächelte und drückte Samuel das überzählige Glas in die Hand. „Danke, Samuel, aber ich finde die Darstellung auf der Karte übersichtlich genug.“ Er warf einen schnellen Blick auf die Wand und stellte zufrieden fest, dass alles auf einem guten Weg war. Dann drückte er seinen alten Gefährten auf einen Stuhl nieder. „Zeit für ein wenig Entspannung! Komm, ich will Dir erzählen, wie weit die Vorbereitungen draußen gediehen sind. Du glaubst nicht, was für Laternen sie dieses Jahr wieder aus den Kürbissen geschnitzt haben! Ich glaube, wir sollten im nächsten Jahr einen Wettbewerb daraus machen ...“
So verstrickte Korbinian Samuel mehr und mehr in ein Gespräch und lenkte ihn von den kleinen wandernden Punkten auf der Karte ab. Tatsächlich funktionierte es nach einer Weile. Samuel wurde merklich entspannter und erklärte sich sogar bereit, noch ein Glas Wein zu holen – natürlich erst, wenn alle Punkte auf der Karte zur Ruhe gekommen waren.
FÜNFTER TEIL: Nach Hause
„Sie ziehen weiter!“, rief Samuel und zeigte auf die große Karte. „Seht!“
Alle sprangen auf und starrten auf die roten Punkte, die sich nun wieder in Bewegung gesetzt hatten. Die bisherige Anspannung löste sich in Beifall auf.
„Hast Du sie gezählt?“, fragte Korbinian leise.
„Ja, habe ich“, antwortete Samuel, genauso leise. „Es fehlt niemand.“
Erleichtert drückte Korbinian seinem alten Freund die Hand. „Es sah aus, als würden sie sich auf einen Kampf vorbereiten. Aber ich glaube fast, jetzt haben sie es geschafft!“
Sie feierten Quentins Befreiung ausgelassen bis spät in den Abend hinein. Und als alle anderen zu Bett gegangen waren, saß wie immer Samuel allein im Convenium und beobachtete die kleinen roten Punkte, die sich unaufhaltsam weiterbewegten.
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Im Morgengrauen legten sie die erste richtige Pause ein. Die
Horden
hatten sie die ganze Nacht weder zu hören noch zu sehen bekommen, aber ganz sicher fühlten sie sich immer noch nicht. Dazu kam, dass die Befreiten am gestrigen Tag mehr Zauberei mit eigenen Augen gesehen hatten, als sie sich in ihren kühnsten Träumen auszumalen gewagt hatten. Sie blieben unter sich und beobachteten die Magier, die eigentlich so unscheinbar aussahen, aus respektvollem Abstand.
Milan saß mit York und Meara zusammen, während einige andere Magier aus ihren letzten Vorräten ein Frühstück für alle zubereiteten, bei dessen Duft den Befreiten schon das Wasser im Mund zusammenlief. Richtiges Essen hatten die meisten von ihnen schon seit Wochen nicht mehr gehabt! Quentin, der nicht so scheu war wie seine ehemaligen Mitgefangenen, half bei den Vorbereitungen.
„Wann sollen wir es ihm sagen?“, fragte Milan mit einem kurzen Seitenblick auf Quentin. „Und wer soll es tun?“ In solchen Dingen war er noch nie gut gewesen. Man konnte ihm einen Hammer und ein verbogenes Stück Metall in die Hand drücken, und er würde es richten, aber die passenden Worte zu finden, um einem Dreizehnjährigen zu sagen, dass er nun ein neues Zuhause hatte ... Nein, das war nicht sein Ding!
Meara stand auf und klopfte Milan auf die Schulter. „Keine Sorge, starker Mann“, beruhigte sie ihn mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen. „Lass mich das mal machen. Frauensache, wenn Du verstehst, was ich meine.“
Milan nickte Meara dankbar zu und schaute ihr kurz nach, während sie zum Feuer hinüberging, an dem Quentin in einem Topf rührte. Dann winkte er ein paar anderen Magiern zu, und gemeinsam besprachen sie den weiteren Weg.
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Cedrik saß wortkarg mit ein paar anderen Magiergesellen zusammen, die über den gestrigen Tag sprachen. Ihn plagte sein schlechtes Gewissen, seit er gestern zu seiner größten
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