Der 7. Lehrling (German Edition)
vorzudringen, und die steilen Felswände endeten einfach irgendwann im Dunkel.
Schaudernd und mit schmerzverzerrtem Gesicht stand Milan auf. Er nahm noch einen Schluck aus dem Wasserschlauch, dann machte er sich langsam und humpelnd auf den Weg.
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Meara war früh auf den Beinen. Sie hatte hervorragend geschlafen, kurz gefrühstückt und war schon wieder auf dem Weg Richtung Filitosa. Der Himmel war klar, die Morgenfrische noch nicht ganz von der Sonne verdrängt. Mit einem lustigen Lied auf den Lippen ging es mit beschwingtem Schritt auf einem Weg entlang, der sich zwischen sanften Hügeln durch eine weite Ebene schlängelte.
Überall am Wegesrand wuchsen schöne Sommerblumen, roter Mohn wechselte sich mit tiefblauen Kornblumen ab, hier und da große weißgelbe Büsche von Margeriten, kurzum: Es versprach ein wunderschöner Tag zu werden. Zum ersten Mal, seitdem sie der „Eilt herbei!“-Ruf erreicht hatte, grübelte Meara nicht darüber, was wohl in Filitosa los war.
Langsam stieg die Sonne am Himmel empor. Der Tau verflüchtigte sich aus dem Gras, und die Grillen begannen ihr Sommerlied. Meara schritt wacker aus. Heute würde sie wieder ein gutes Stück schaffen!
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Es war Zeit für das zweite Frühstück. Quentin wusch sich am kalten Bach und lief dann eilig zum Wohnhaus hinüber. Ihm tat alles weh. Seine Hände konnten nicht richtig zupacken, seine Arme kaum einen viertelvollen Sack Mehl heben. Sein Rücken fühlte sich an, als sei ein Fuhrwerk darübergefahren. Aber Quentin grinste immer noch, wenn er an seine Klettertour vom vergangenen Abend dachte. Das hätte Medard ihm sicher nicht nachmachen können!
Finja hatte Pfannkuchen gemacht, was, wie Medard kauend bemerkte, nicht so oft beim zweiten Frühstück vorkam. Es schmeckte ganz hervorragend, und als alle Teller leergeputzt waren, schaute Quentin immer noch kauend fast ein bisschen traurig drein – einen oder zwei hätte er bestimmt noch geschafft!
„Habt Ihr heute viel zu tun?“, fragte Finja ihren Mann.
„Geht so“, antwortete Falk. „Wir sind ganz gut vorangekommen. Und Quentin stellt sich für einen Jungen in seinem Alter recht geschickt an!“
Quentin wurde mit einem Schlag puterrot im Gesicht und hätte sich fast verschluckt. Falk klopfte ihm auf die Schulter. „Da gibt es keinen Grund, rot zu werden, mein Junge. Man merkt eben, dass Du in einer Mühle groß geworden bist!“ Er wandte sich wieder zu Finja. „Warum fragst Du?“
„Es gibt da einige Sachen zu besorgen. Und da heute Markttag ist, könnte Quentin ja vielleicht zwischendurch schnell mal einkaufen gehen.“
Nun war es doch so weit. Quentin verschluckte sich am letzten Bissen und hustete, was das Zeug hielt. Lachend kam Finja zu ihm herüber und klopfte so lange auf seinem Rücken herum, bis der Husten nachgelassen hatte. Finja erklärte ihm, bei welchen Händlern er Brot, Früchte und Eier kaufen sollte, und schickte ihn mit mit einem Korb auf den Weg. Quentin strahlte über das ganze Gesicht, als er Richtung Marktplatz losmarschierte. Dass Falk hinter ihm herrief, er solle spätestens zum Mittag wieder da sein, hörte er fast nicht mehr, so sehr war er mit seinen Gedanken an den Markt beschäftigt.
Verwirrende Begegnung und magische Geschichten
Es war ein buntes und geschäftiges Treiben auf dem Marktplatz. Händler priesen laut ihre Ware an, feilschten mit Kunden um den besten Preis oder verteilten Kostproben ihrer Lebensmittel. Es war unglaublich voll. Die Menschen schoben sich in Trauben zwischen den einzelnen Ständen hindurch. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass Quentin relativ schnell alle Händler fand, die Finja ihm beschrieben hatte.
Als er mit den Einkäufen fertig war, sah Quentin zur Turmuhr des Rathauses hinauf. Es war erst kurz vor elf, er hatte noch jede Menge Zeit! Also ließ er sich willig mit der Menge durch die Gassen zwischen den Ständen treiben und nahm alles begierig in sich auf. Es gab die unterschiedlichsten Händler und Stände. Hier bot ein Tuchhändler Stoffe in den herrlichsten Farben feil, dort war ein Besenbinder während des Verkaufens damit beschäftigt, weitere Birkenreiser zu einem neuen Besen zusammenzubinden.
Bei einem Gewürzhändler blieb Quentin etwas länger stehen. Was er hier vor sich liegen sah, konnte er kaum glauben. Düfte und Farben in einer Pracht, die fast zu viel für seine Augen und seine Nase waren. Immer wieder roch er an Substanzen, die er nie zuvor gesehen hatte. Der Händler erklärte
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