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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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zu beherrschen lernte, nur dass so gut wie kein „normaler“ Magier über das Gefühl hinauskam, dass ein Zauberer oder eine Hexe gerade jetzt oder kurz vorher in der Nähe war. Dafür musste man sich allerdings darauf konzentrieren, jemanden spüren zu wollen.
    Gegen Ende ihrer Lehrzeit hatten die meisten es immerhin so weit gebracht, dass sie sich sogar persönlich erkannten, so wie Meara und Katalin einige Abende zuvor. Aber bei unbekannten Magiern war mehr als das Gefühl der Präsenz schier unmöglich.
     
    Meara bemühte sich, aber außer der leichten Schwingung, die sie beim Betreten des Marktplatzes gespürt hatte, war da nichts. Die Präsenz war schwach, und das konnte zweierlei bedeuten: Entweder war der Magier bereits wieder fort, oder es war jemand, der sich noch nicht richtig seiner Fähigkeiten bewusst war – ein künftiger Lehrling!

Noch eine verwirrende Begegnung
    Meara beobachtete den Marktplatz ganz genau, aber sie sah keinen Jungen und kein Mädchen, bei dessen Anblick sich die Schwingung verstärkt hätte. Nach einer Weile gab sie auf. Nach dem Abendessen würde sie noch einmal durch den ganzen Ort streifen und versuchen, mehr herauszufinden.
    Sie fand eine günstige Herberge nicht weit vom Marktplatz entfernt. Nachdem sie ihre Sachen in die kleine, aber ordentliche Kammer hinaufgebracht hatte, setzte sie sich allein an einen langen Tisch im Schankraum. Vom reichhaltigen Angebot, das der Wirt ihr vortrug, bestellte sie nur etwas Brot, Schinken, Käse und einen Krug Wasser. Als der Wirt mit ihrer Bestellung kam, aß sie bedächtig, während sie sich in Gedanken zurechtlegte, wie sie anschließend noch einmal durch die Stadt streifen wollte.
    Langsam füllte sich der Schankraum mit Bewohnern aus der Stadt, die sich auf ein Getränk und manchmal auch zum Essen an den Tischen verteilten. Meara war wieder in Gedanken versunken, als von rechts eine kleine, gelblich-weiße Kugel in ihr Blickfeld rollte und neben ihrem Becher liegen blieb. Ohne nachzudenken nahm Meara die Kugel in die Hand. Sofort begann sie zu leuchten.
    Erschrocken schloss sie die Hand und entzog damit die Kugel möglichen neugierigen Blicken. Gleichzeitig schaute sie nach rechts, woher die Kugel gekommen war. Dort stand am Ende des Tisches ein großer schlanker, völlig in schwarz gekleideter Mann, der sie mit seinem Blick aus abgrundtiefen, schwarzen Augen förmlich durchbohrte. Plötzlich spürte sie wie vom Schlag getroffen seine starke Präsenz. Ein Magier!
    Mit geschmeidigen Bewegungen kam er um den Tisch herum und stand ihr gegenüber. „Hast Du etwas dagegen, wenn ich mich eine kleine Weile zu Dir setze, Meara?“
     
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    Meara war viel zu verblüfft, um mehr zu tun, als mit dem Kopf zu schütteln. Der Magier setzte sich und stellte sein Glas mit tiefrotem Wein auf den Tisch. Meara musterte die lächelnde Erscheinung mit forschendem Blick. Irgendetwas an ihm gefiel ihr nicht. Wieso hatte sie ihn nicht früher bemerkt? Er musste sie schon eine Weile beobachtet haben, da er so zielgerichtet zu ihr an den Tisch kam. Was war das für eine Kugel, die zu leuchten begonnen hatte, sobald sie sie berührte? Und woher um alles in der Welt kannte er ihren Namen?
    „Was führt Dich in diese Stadt, Meara?“, begann der Magier das Gespräch. „Wonach suchst Du?“
    Meara war erneut wie vor den Kopf geschlagen. Woher wusste er, dass sie auf einer Suche war? Irgendetwas in ihr gab den Rat, ihm nicht die Wahrheit zu sagen. „Ich? Oh, ich suche nach Arbeit.“
    „Ich kann an Deiner Kleidung nicht erkennen, was Du gelernt hast. Was für Arbeit suchst Du?“
    „Ähm, meine Zunftkleidung ist bei meinen anderen Sachen in der Kammer. Sie ist ganz zerrissen und muss repariert werden. Ich bin Zimmermann.“
    „So, so. Zimmermann.“ Der Magier ließ nicht erkennen, ob er ihr glaubte oder nicht. „In einer Stadt einige Tagesreisen von hier im Nordwesten wird ein neuer Kornspeicher gebaut. Balsberg. Hier habe ich keine Baustelle gesehen, auf der Du Arbeit finden könntest. Seit wann bist Du schon unterwegs?“
    „Oh, seit etwa einem Jahr. Mal hier, mal da, so wie das eben ist. – Die Kugel hier ... ?“
    „Ach, die Kugel. Ein kleines Geschenk. Du kannst sie behalten. Bist Du in letzter Zeit anderen Magiern begegnet?“
    „Nein, ich ... also ... in letzter Zeit nicht so häufig“, log sie.
    „Nun gut, Meara. Ich will Dich nicht weiter stören. Ich hoffe, dass Du mit Deiner Suche Erfolg hast.“ Mit diesen Worten stand der Magier

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