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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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seine Seele blicken. „Du weißt, dass ich es wissen werde.“
    Jeldrik nickte nur. Er wusste es tatsächlich. Ohne Vorwarnung fiel er Meara um den Hals und drückte sie ganz fest. Allen Mut zusammennehmend drückte er ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Dann sprang er auf, und noch bevor Meara etwas sagen konnte, war er auf dem Weg zu seinem Elternhaus im Halbdunkel des Waldes entschwunden.
    Als Meara sich wenig später in ihre Decke hüllte, war sie immer noch ganz aufgedreht. Sie hatte einen neuen Lehrling gefunden! Gut, vielleicht nicht für die diesjährige Ausbildung, aber in zwei oder drei Jahren würde Jeldrik so weit sein. Sie lag noch eine ganze Weile wach und dachte nach. Irgendwann schlief sie mit einem Lächeln ein.
     
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    Als Amina am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich wieder richtig gesund. Heute würde sie sicher mit den Kontakten weitermachen dürfen. Rasch stand sie auf, zog sich an und eilte zum großen Speisesaal.
    Korbinian, den sie dort traf, war skeptisch. „Meine Liebe, ohne Linneas Einverständnis werde ich Dir sicher noch keine so schwere Bürde auferlegen“, lautete seine Antwort. Amina war enttäuscht.
    „Aber ich mache Dir einen Vorschlag“, fuhr er zwischen zwei Bissen von seinem Marmeladenbrötchen fort. „Nach dem Frühstück gehen wir zu ihr und fragen sie einfach. Was meinst Du?“ Bei diesen Worten kehrte die gute Laune wieder in Aminas Gesicht zurück. Schnell beendete sie ihr Frühstück, packte wie immer noch ein paar süße Teilchen für Linnea ein und drängte Korbinian zum Aufbruch.
    Aminas Ungeduld war ihr überdeutlich anzusehen. Korbinian jedoch aß in aller Seelenruhe sein Brötchen auf – wobei er sich zusammenreißen musste, um sein innerliches Lächeln nicht nach außen dringen zu lassen. Als er dann noch zur Kanne griff, um sich nachzuschenken, war das Fass für Amina übergelaufen. „Korbinian!“, zischte sie, „bei Linnea gibt es wie immer Tee! Können wir jetzt bitte endlich gehen?“
    Lachend stand Korbinian auf. „Na, meinen Test hast Du gerade bestanden – so ungeduldig wie Du bist, scheinst Du wirklich wieder ganz gesund zu sein!“ Immer noch lachend, zog er die verdutzte Amina von ihrem Stuhl hoch. „Nun komm schon, oder willst Du, dass Linneas Tee kalt wird?“
     
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    Linnea war nicht überrascht, als Korbinian und Amina zur Tür hereinkamen. Sie hatte schon am gestrigen Nachmittag gespürt, dass Amina nur noch etwas Ruhe brauchte. Nach der unvermeidlichen Tasse Tee machte sie ein paar Übungen mit Amina, jede schwerer als die vorherige. Ihre Schülerin bestand alles mit Bravour.
    „Ich denke, wir können es wagen“, sagte sie nach einer kleinen Weile zu Korbinian gewandt.
    „Gut, dann sollten wir keine Zeit verschwenden. Ich gehe rasch und hole die anderen dreizehn zusammen. Wir treffen uns in der Bibliothek!“ Mit diesen Worten verschwand Korbinian aus der Hütte.
    Linnea und Amina konnten sich etwas Zeit lassen. Gemeinsam schlenderten sie zum Haupthaus hinüber, wobei Amina fortwährend gute Ratschläge von Linnea zu hören bekam. Die alte Hexe wusste ganz genau, dass sie ebenso gut mit der Blumenwiese hätte reden können, aber sie konnte auch nicht aus ihrer Haut. Das Mädchen war ihr sehr ans Herz gewachsen. Und deshalb würde sie wie bei den letzten Sitzungen auch dieses Mal wieder an ihrem Stuhl darüber wachen, dass ihr nichts geschehen konnte.
     
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    Für Amina war es schon fast zur Gewohnheit geworden. Trotzdem überraschte sie immer wieder erneut die ungeheure gemeinsame Stärke, die dem
Kreis der
Vierzehn
innewohnte. Wieder flog sie in Gedanken hoch hinaus, verharrte kurz suchend über dem Land und stürzte dann in atemberaubender Geschwindigkeit nach unten.
    Milan hätte fast das Gleichgewicht im Sattel verloren, als er plötzlich Aminas Stimme in seinem Kopf vernahm.
Schön, von Dir zu hören
, freute er sich.
Wo hast Du die letzten Tage gesteckt?
    Amina ging nicht auf Milans Frage ein, sie wollte ihren Liebsten nicht beunruhigen. Rasch tauschten sie die Neuigkeiten aus. Seit er von den
Horden
erfahren hatte, hatte Milan es sich zur Gewohnheit gemacht, seine Nachbarn häufiger aufzusuchen. Das fiel ihm relativ leicht, da er ja über ein Pferd verfügte und seine Suche ohnehin mehr als bei den anderen im Zickzack durch das Land verlief. Da sich auch die anderen Reiter ähnlich verhielten, standen die Sucher der nördlichen Region in regem Kontakt zueinander. Milan hatte dadurch einen recht guten

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