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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Hotelboy zur Drehtür folgte, sah sie Ted mit ein paar Leuten, die sie flüchtig kannte, an der Bar stehen. Sie nahm sich vor ihn morgen anzurufen, denn jetzt hatte sie keine Zeit. Als er sie erblickte, versuchte sie nicht darauf zu reagieren, doch er kam hinter ihr hergerannt.
    »Was ist los? Du reist ab? Was hat das zu bedeuten?«
    »Es ist etwas passiert«, sagte sie ihm ohne langsamer zu gehen. »Ich muss zurück.«
    Er tänzelte rückwärts vor ihr her. »Was? Worum geht es?
    Was?«
    »Ich rufe dich morgen an.«
    »Nein, ich will es jetzt wissen!« Er war wie ein kleiner Junge, der nicht auf seine Weihnachtsgeschenke warten konnte.
    Sie blieb stehen und blickte ihn entschlossen an. »Tu mir einen Gefallen, Ted«, erklärte sie, als ob sie ihm ein Ultimatum stellen würde. »Sag diesem Freund, dass ich sein Programm eingebe, doch nur unter der Bedingung, dass ich mit dem Hacker sprechen kann, wenn er ihn gefunden hat. Machst du das?«
    »Sag mir, warum. Du musst mir einen Grund nennen.«
    Sie war über seine Hartnäckigkeit wütend und brachte es nur schwer fertig, ihre Gefühle im Zaum zu halten. »Mach es einfach. Für mich, in Ordnung?«
    »Nein, nicht in Ordnung. Mach schon Tessa, du kannst einen aufgeweckten Kerl doch nicht für dumm verkaufen. Was geht hier vor?«
    Sie spürte, wie sie die Zähne zusammenbiss, aber ihr war klar, je mehr sie ihren Ärger zeigen würde, desto sicherer wäre Ted, dass hier etwas Großes in der Luft lag.
    »In meinem Computer befindet sich ein Programm, von dem ich nicht gern hätte, dass es nach draußen geht. Wenn aber die Möglichkeit besteht, dann will ich es wissen. Mehr kann ich nicht sagen. Und jetzt muss ich gehen.«
    »In Ordnung, ich werde das erledigen«, meinte er ruhig und trat zu Seite.
    Sie bedankte sich und schritt in die Nacht hinaus. Sie gab dem Träger, der ihre Taschen schon im wartenden Taxi verstaut hatte, ein Trinkgeld.
    Als der Wagen davonfuhr, war ihr letzter Eindruck der von Teds bleichem Gesicht, das ernst und nachdenklich durch die sich langsam drehende Glastür starrte. Sie hoffte nur, dass er nicht reden würde.
    18
    TED VERLOR ÜBERHAUPT kein Wort mehr. Er ging noch
    nicht einmal in die Bar zurück um sein Glas auszutrinken.
    Er ging direkt hinauf in sein Zimmer, schloss seinen Computer an und schickte eine E-Mail zu Josh nach Kalifornien. Er teilte ihm mit, wer Tessa war und berichtete ihm, ohne etwas auszuschmücken oder wegzulassen, was sie gesagt hatte. Es gab da, so schrieb er, ein Programm, das der Hacker möglicherweise gestohlen oder dem er es ermöglicht hatte, aus dem Hauptcomputer am Kendall-Institut in Oxford zu verschwinden.
    Tessa, die das Programm entwickelt hatte, schien über diese Möglichkeit tief beunruhigt und würde mit dem Hacker, wenn man ihn oder sie finden würde, sprechen müssen um herauszufinden, ob ihre Befürchtungen zuträfen. Inzwischen sei sie sofort nach Oxford zurückgekehrt um dort alles, was möglich war, zu überprüfen.
    Dann saß er da und grübelte eine Zeit lang, bis das Telefon klingelte. Seine Freunde wollten wissen, ob er mit zum Essen käme. Er nahm sein Jackett und begab sich nach unten um sich ihnen anzuschließen.
    Die Scheibenwischer des Taxis glitten im schnellsten Gang hin und her, aber sie schafften es nur für kurze Augenblicke, Lükken in die Wasserfluten auf der Windschutzscheibe zu reißen.
    Der Wolkenbruch war ganz plötzlich heruntergekommen und hatte den Verkehr in der Stadt zum Erliegen gebracht. Der Fahrer sprach Englisch und hatte verstanden, dass Tessa ein Flugzeug erreichen musste, aber er konnte nicht viel tun.
    Wenn sie erst einmal hier durch wären, erklärte er, dann wüsste er ein paar Abkürzungen.
    Um sich abzulenken konzentrierte sie sich darauf, was sie machen würde, sobald sie im Institut wäre. Sie würde das Programm so oft wie nötig kopieren und es gleichzeitig, um Zeit zu sparen, testen, damit sie sehen konnte, wie es reagierte.
    Selbst wenn es noch nicht verschwunden war, bestand immer die Möglichkeit, dass dies eines Tages passierte. Zumindest wäre sie dann darauf vorbereitet.
    Gleichzeitig kam sie zu einem Schluss, dem sie bis jetzt noch nicht ins Auge geblickt hatte. Sie stellte fest, dass sie nicht geglaubt hatte, das Programm könnte auf irgendeine Weise wirklich belebt sein. Entgegen ihrer Diskussion mit Helen darüber nahm sie eher die Position ihrer Freundin ein als die der Vertreter einer ›wirklichen‹ künstlichen Intelligenz, jenen, die lautstark

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