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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Kumpel. Du wirst es nicht glauben. Wir haben eine große Sammlung von harten Pornovideos gefunden, dazu ein paar alte Super-8-Filme, echt harte Sachen und auf allen war die gleiche Frau zu sehen. Zuerst dachte ich, was soll’s, wenn der Typ sich eine Sehnenscheidenentzündung holen will, ist sein gutes Recht. Doch dann haben wir ihn auf Herz und Nieren überprüft und da kamen ein paar interessante Sachen ans Licht. Du wirst es nicht glauben. Sieht so aus, als ob er mit siebzehn seine Mutter umgebracht hat, hast du gehört, was ich gesagt habe, seine eigene Mutter? Es ist hinter der Bühne in so einem Pornoschuppen in San Francisco passiert, wo sie in einer Show aufgetreten ist.
    Und bist du bereit für den nächsten Hammer? Es stellte sich heraus, dass sie die Frau in den verdammten Pornos war, die wir bei ihm gefunden haben. Hast du verstanden? Der Kerl holt sich bei den dreckigen Filmen seiner Mutter einen runter und geht dann hin und sticht sie ab. Ich meine, reden wir hier von einem verdammten Verrückten oder reden wir von einem verrückten Verdammten?«
    Als das letzte Echo (verdammten Verrückten-Verrückten-Verrückten… ) verklungen war, war am anderen Ende kein Wort zu hören.
    »He, Tim? Bist du noch dran? Hörst du mich?«
    »Ich höre dich.«
    »Ich meine, hast du schon jemals so etwas gehört?«
    Tims Stimme klang fast noch weiter entfernt, als ob er zu geschockt oder einfach zu überrascht von den Dingen war, zu denen ein Mensch fähig sein konnte. Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. »Mein Gott, Jack«, meinte er schließlich,
    »ich glaube das ist die traurigste und schrecklichste Sache, die mir je untergekommen ist.«
    In seiner Antwort lag keine versteckte Kritik an Jack, dennoch war dieser betroffen, dass er seinen Bericht in einem so schnodderigen Tonfall gekleidet hatte.
    »Sicher, natürlich, du hast völlig Recht«, meinte er, »es ist schrecklich. Nun, aufgrund seines Alters und allem anderen, bekam er nicht mehr als drei Jahre in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt und dann war er einige Zeit in einem staatlichen Erziehungsheim, wo er alles über Computer lernte.
    Sie erkannten in ihm eine Art Genie und als er begnadigt wurde, boten ihm eine Reihe von großen Firmen einen Job an.
    Er war fünf Jahre lang bei Univac, wo er wahrscheinlich genug lernte um in jeden Computer reinzukommen. Danach änderte er seinen Namen und ging nach Hollywood. Der Rest ist, wie du weißt, leider bekannt.«
    Wieder folgte eine lange Pause. Jack lauschte auf das Knakken und Fiepen in der Leitung und wartete ab. »Hör zu, Jack«, klang es schließlich aus dem Hörer. »Es gibt keinen Grund mehr für mich hier zu bleiben. Ich werde den Flug morgen nehmen. Ich ruf dich an, wenn ich weiß, welchen. Wenn du noch etwas erfährst, ruf mich an. Es gibt hier auch einen Faxanschluss, soll ich dir die Nummer geben?«
    Jack holte einen Kuli aus seiner Tasche und schrieb die Nummer auf. Dann gähnte er und meinte, er müsste jetzt ins Bett, und wünschte Tim noch einen angenehmen Tag.
    »Klar, Jack, werde sehen, was sich machen lässt«, antwortete Tim und legte auf.
    Dann hob er wieder ab und wählte eine Nummer.
    Sie nahm erst mit dem achten Klingeln das Telefon ab, als sie in der Befehlseingabe, die sie bei Attila vornahm, eine Pause machen konnte ohne ihre Konzentration zu verlieren.
    »Tessa? Ich bin’s, Tim.«
    »Hallo Tim. Wie geht’s?«
    »Gut, danke. Ich rufe nur an um Ihnen zu sagen, dass sich in Los Angeles etwas getan hat. Wir glauben jetzt zu wissen, wer unser Mann ist; das einzige Problem ist noch ihn zu finden. Dabei werde ich gebraucht. Aber egal, jetzt sind sie aus dem Schneider. Ich fliege morgen mit der Maschine um ein Uhr von Heathrow zurück. Also dachte ich«, er zögerte und räusperte sich nervös, wie Tessa zu hören glaubte, »Ich dachte, vielleicht besteht die Möglichkeit, dass wir beide, Sie wissen, wie ich schon sagte, einen guten Ort für das Abendessen heute. Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie könnten?«
    Nein, dachte sie, das hat keinen Zweck, lass es sein. Er fliegt morgen, du wirst ihn nie wiedersehen und überhaupt, willst du ihn denn tatsächlich wiedersehen?
    »Ich weiß nicht«, gab sie zurück. »Ich muss wahrscheinlich bis spät in die Nacht arbeiten. Ich bin nicht sicher, ob es sich«… wie war das passende Wort, nach dem sie suchte? »…
    einrichten lässt.«
    Es war eine Lüge und sie bemerkte den hohlen Ton in ihrer Stimme. Sie fragte sich, ob er

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