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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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es auch tat. Zumindest war es besser als ihm offen zu zeigen, dass sie ihn überwältigend attraktiv fand, aber dass er dort drüben lebte und sie hier, es also absolut keine Basis für eine Beziehung gab, immer vorausgesetzt, dass es überhaupt zu einer kommen würde.
    »Ich verstehe. Wie wäre es mit Mittagessen? Haben Sie dafür Zeit?«
    Das Mittagessen, so hatte sie schon beschlossen, würde aus einem höchstens dreißigminütigen Spaziergang auf dem Campus sowie einem Sandwich und einem Apfel bestehen.
    Nein, das Mittagessen fiel aus.
    »Gut, meinetwegen. Sagen wir Abendessen«, meinte sie und versuchte resigniert anstatt glücklich darüber zu klingen, dass sie eingelenkt hatte. »Da es die letzte Gelegenheit ist, werde ich Sie in ein kleines Lokal einladen, das nicht weit von meinem Haus entfernt liegt.«
    »Nein, nein«, entgegnete er schnell, »ich lade Sie ein. Ich meine, ich wäre sehr glücklich, wenn ich Sie einladen dürfte.«
    »Das können wir später klären. Ich werde einen Tisch reservieren. Holen Sie mich so gegen acht bei mir zu Hause ab.
    Ist Ihnen das recht?«
    »Absolut. Bis dann.«
    Fünfzehn Minuten später war sie schon wieder in den Befehlscode versunken, den sie Attila eingab. Trotzdem bemerkte sie, auch ohne einen Spiegel oder eine reflektierende Oberfläche, in der sie ihr Abbild sehen konnte, dass, wie fast schon zu erwarten, auf ihrem Gesicht wieder das neckische Schulmädchengrinsen lag.
    59
    JACK FISCHL LIESS sich zurücksinken und seinen ganzen Körper von den sanften, weichen Hände mit Massageöl einreiben. Sie war nackt wie er, ihr sonnengebräunter Körper mit den festen Schenkeln und den großen schweren Brüsten kniete über ihm, ihre Haut berührte die seine, als sie sich vorbeugte und sich zu seiner Latte hinunterbewegte, mit der man den olympischen Stabhochsprung hätte gewinnen können. Sie schaute zu ihm hoch in seine Augen und lächelte vor Freude, die ihr seine Erregung bereitete. Ihr schönes Gesicht war von dichtem, honigblondem Haar umrahmt…
    Das Telefon klingelte. Als er den Hörer abgenommen und sich mit dumpfer Stimme gemeldet hatte, war die Frau verschwunden. Zusammen mit ihr war die Strandvilla weg, die Schauplatz dieser erotischen Fantasie gewesen war.
    »Jack«, meldete sich irgendjemand, »tut mir Leid, dass ich Sie wecke, aber hier ist etwas, was Sie sich ansehen sollten.«
    Dreißig Minuten später war er in seinem Büro, wo Sergeant Crabbe und ein Streifenbeamter namens Mooney, den er noch nie gesehen hatte, auf ihn warteten. Auf seinem Schreibtisch lag ein durchsichtiger, zugeschnürter und beschrifteter Plastikbeutel, wie sie zur Sicherung von Beweisstücken verwendet wurden. Darinnen befanden sich mindestens ein Dutzend Videokassetten.
    »Mooney war vom Chef der Müllkippe angerufen worden«, erklärte Crabbe. »Die Leute haben den Stapel Videos auf einer Kippe bei Fairfax gefunden. Einer von denen hat sie sich gegriffen, bevor sie in die Presse wanderten, und auf die Seite gelegt, Sie wissen ja, die Kerle schauen immer, ob sie nicht was finden, was sie zu Geld machen können. Das war vor ein paar Tagen. Doch erst heute Abend, wohl eher gestern Abend«, verbesserte er sich mit einem Blick auf seine Uhr. »Ist ja egal«, fuhr Crabbe fort. »Die meisten Bänder sind durch Feuchtigkeit, Schmutz oder sonst etwas ruiniert, einige waren auch abgespult, doch ein paar sind noch in Ordnung. Mooney, warum erzählen Sie dem Lieutenant nicht, was der Kerl Ihnen gesagt hat?«
    Mooney räusperte sich. Er blickte verunsichert drein. Er hatte rote Haare und war eher klein, wahrscheinlich hatte er es gerade noch so in den Polizeidienst geschafft, dachte sich Fischl, dazu hatte Mooney noch einen Bauch, der größer als sein Brustkasten war.
    »Nun, diese Kerle auf der Müllkippe haben eine ganz schöne Sammlung von Pornovideos. Verstehen Sie, die Leute kaufen das Zeug, wollen es dann wieder loswerden und schmei
    ßen es in den Müll und so kommt es dahin. Manchmal sind es auch Amateurfilme, Sie verstehen, Ehefrauen, Freundinnen.
    Ich meine, manches davon, Lieutenant, Sie würden es nicht glauben. Nun, zumindest haben sie es mir so erzählt.«
    »Gut, gut, kommen Sie zur Sache«, grummelte Fischl und steckte sich die dritte Zigarette des Tages an. »Wir haben schon verstanden, dass Sie sich niemals dazu herablassen würden mit diesen Leuten dort herumzusitzen und sich diesen Dreck anzusehen.«
    Mooney hustete und räusperte sich nochmals. »Nun, ich sah höchstens

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