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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Nebel, der über den Baumkronen hing. Der Anblick hob Tessas Laune, als sie ihren Wagen abschloss und über die weite Kiesfläche zum Institut ging.
    Als Danny sie hereinkommen sah, eilte er mit seinem seltsamen Ausdruck von Wichtigkeit, den er immer dann aufsetzte, wenn er einen Auftrag ausführte oder eine Nachricht überbrachte, auf sie zu.
    »Für Sie war Besuch da, Dr. Lambert, ein Amerikaner. Als ich angekommen bin, hat er im unteren Stockwerk nach Ihnen gesucht. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht genau wüsste, wann Sie hier sein würden. Er meinte, er würde es später noch einmal versuchen.«
    »Ein Amerikaner?« Tessa runzelte die Stirn. »War es Mr.
    Kelly? Der, der schon gestern hier war?«
    »Nein, ein anderer. Ungefähr im selben Alter wie Mr. Kelly.
    Er war sehr nett und höflich. Hat aber keinen Namen oder etwas anderes hinterlassen.«
    »Hat er gesagt, was er wollte?«
    Danny schüttelte den Kopf. »Ich fragte ihn, ob ich etwas ausrichten könne, er wollte aber nur persönlich mit Ihnen sprechen.«
    Tessas Neugierde war geweckt, aber sie machte sich keine weiteren Gedanken darüber. In Oxford wimmelte es von Amerikanern, Rhodes-Stipendiaten, Gastprofessoren und Touristen. Innerhalb von zehn Minuten hatte sie die ganze Sache vergessen, da sie sich voll und ganz auf eine komplexe Umprogrammierung von Attila konzentrieren musste, für die sie sich gestern Abend nach dem Besuch von Tim Kelly entschieden hatte.
    Jack Fischl haderte immer noch mit der Telefonverbindung. Er führte nicht oft internationale Telefongespräche und kam sofort zu dem Schluss, dass die europäische Technologie weit hinter der der guten alten USA herhinkte. Das und was er über einige der Sanitäreinrichtungen gehört hatte, war Grund genug den Ort zu meiden.
    »Ich sagte, es passt zusammen!«, schrie er in den Hörer und lauschte auf seine Worte, die wie ein flacher Stein, der über das Wasser hüpft, im Äther verschwanden. Tim Kellys Antwort drang zusammen mit dem Echo seiner eigenen Worte und denen von Kelly an sein Ohr. Jack fluchte und fuhr Tim an, zum Donnerwetter nochmal, den Mund zu halten und ihn nicht zu unterbrechen, denn er würde alles noch einmal herunterbeten.
    »Sie haben die Analyse wiederholt und es besteht kein Zweifel«, brüllte er.
    Jack griff an seine Krawatte um sie zu lockern und stellte fest, dass er es schon getan hatte. Er schwitzte und war müde.
    Bei ihm war es zwei Uhr morgens und er befand sich in der Innenstadt in einem Labor, wo die Leute der Gerichtsmedizin rund um die Uhr arbeiteten bis feststand, dass ihnen diesmal kein Fehler unterlaufen sein konnte.
    »Gut, gut«, meinte er etwas ruhiger, »ich sage dir einfach, was ich weiß. Der Kerl, von dem ich dir erzählt habe, Price, und der verschwunden ist, hat eine positive Identifizierung.
    Seine DNS passt genau zu den Proben, die wir unter den Fingernägeln des Opfers gefunden haben. Jeder Irrtum ist ausgeschlossen. Wie sie das beim ersten Mal übersehen konnten, ist mir ein verdammtes Rätsel, doch bevor ich hier fertig bin, wird ein Kopf rollen. Das Beste, was ihnen dazu einfällt, ist ein Computerfehler, wie du es schon für möglich gehalten hast.
    Aber egal, darum kümmern wir uns später. Wichtig ist jetzt, dass wir Price finden.«
    »Irgendwelche Hinweise?«
    »Weißt du, wie die Telefonverbindung klingt?«, fragte Jack.
    »Das hört sich an, als würde jemand mithören. Möglicherweise hören dich die Briten ab.«
    »Ich werde nicht abgehört, Jack. Manchmal ist einfach die Verbindung schlecht, sonst nichts.«
    »Nur dass ich anscheinend immer schlechte Verbindungen bekomme, wenn ich mit dir spreche.«
    »Übertreibe nicht, es war nur zweimal. Wie wär’s, wenn du meine Frage beantwortest? Irgendwelche Hinweise?«
    »Rein gar nichts. Und noch was, wir haben sein Haus durchsucht, dort gibt es kein einziges Foto von ihm. Es sieht so aus, als ob er sie zerrissen und verbrannt hätte, bevor er abgehauen ist, damit wir kein Fahndungsfoto rausgeben können.
    Wir haben jeden seiner Bekannten gefragt, nach Bildern von Weihnachtsfeiern, Hochzeiten oder Ähnlichem, aber bis jetzt –
    nichts. Sieht so aus, als ob er nicht gerade ein Gesellschaftslöwe war.«
    »Habt ihr im Haus etwas gefunden, was ihn mit den
    Morden in Verbindung bringt?«
    »Noch nicht. Bei der DNS-Analyse brauchen wir das auch nicht. Da ist natürlich sein Computer. Ein paar von meinen Jungs arbeiten daran, mal sehen, was dabei herauskommt.
    Aber rate mal, was jetzt kommt,

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