Der 8. Tag
Sagen wir Donnerstag dieser Woche? «
Innerlich st ö hnte sie auf. Ja, sie hatte etwas dagegen, eine Menge hatte sie dagegen, doch wie verhielt man sich in dieser Lage am besten?
» Nat ü rlich, ich meine, im Prinzip habe ich nichts dagegen. Doch, nun, die Wahrheit ist, dass ich lieber noch etwas mehr Zeit h ä tte. Ich arbeite noch an ein, zwei Dingen und offen gesagt, mir w ä re es lieber, wenn ich die noch beenden k ö nnte, bevor wir einen Vorf ü hrungstermin ausmachen. Ich bin sicher, Sie verstehen das. «
» Sie sind doch nicht auf Probleme gesto ß en, oder? « Seine Stimme klang immer noch beil ä ufig, doch pl ö tzlich war da ein beunruhigter Unterton.
» Nein, einfach nur ein paar Sachen, die ich ausprobieren will. Nun habe ich schon damit begonnen und es w ä re nicht gut, mittendrin damit aufzuh ö ren. «
Tessa flehte inst ä ndig, dass er nicht nach Einzelheiten fr a gen w ü rde. Und wenn er darauf bestand, hierher zu kommen, w ü rde er mit Sicherheit feststellen, dass etwas nicht in Or d nung war. Er war zu intelligent, als dass es ihm entginge. Sie hielt den Atem an, wurde aber erl ö st, als er auf seine beil ä uf i ge Art zu sprechen ansetzte.
» In Ordnung, wenn Sie der Meinung sind, nat ü rlich. Rufen Sie mich an, wenn Sie so weit sind? «
Sie versprach es. Sie verabschiedeten sich und Tessa machte sich zur ü ck auf den Weg ins Labor, wo Danny herumwerkelte und noch einmal wiederholte, dass sie wirklich nach Hause gehen sollte, doch sie umarmte ihn, was ihn wie immer err ö ten und verstummen lie ß , und danach hatte sie bei der Arbeit ihre Ruhe. Er wusste nicht genau, an was sie arbeitete. Er war daf ü r verantwortlich, dass die Ger ä te funktionierten und die Stromversorgung gesichert war. Er wusste noch nicht einmal Genaueres dar ü ber, wie das Programm diesen einen Turing Test gemeistert hatte. Doch fr ü her oder sp ä ter, das war auch Tessa klar, musste er bemerken, dass es sich hier nicht nur um die ü bliche Routine handelte. Dann g ä be es noch eine weitere Person, mit der sie ihr gef ä hrliches Geheimnis teilen m ü sste .
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E R BEOBACHTETE DEN endlosen Strom von Informati o nen, der ü ber seinen Monitor flackerte. Manchmal hackte er ein wildes Stakkato auf der Tastatur, dann starrte er weiter auf den Bildschirm, danach tippte er weitere Befe h le. Es sah nicht gut aus. Wenn das FBI seine DNS-Analyse hatte, dann musste sie da irgendwo sein.
Etwas fr ü her, er sch ä tzte so vor einer Stunde, hatte er geargw ö hnt, es w ä re eine Falle. Eine Art Panik machte sich in ihm breit. Sie wussten, dass dies die Beute war, die er im Auge hatte, also bestand die M ö glichkeit, dass sie sich etwas hatten einfallen lassen um ihn zu besch ä ftigen, w ä hrend sie seine Spur verfolgten.
Als er sich gerade zum zehnten Mal damit beruhigt hatte, dass dies unm ö glich w ä re, geschah etwas, dass ihn wie nie etwas zuvor in seinem Leben in Furcht versetzte.
Der Monitor wurde dunkel. Es war kein Stromausfall und auch die Verbindung war nicht zusammengebrochen. Das Bild verschwand einfach, so als ob jemand einen Schalter umgelegt h ä tte, doch einen Schalter, der seines Wissens nicht existieren konnte.
Was als N ä chstes passierte, war genauso unm ö glich. Sechs Worte erschienen auf dem Bildschirm. Sie wurden deutlich, als der Rest verblasste. Sie standen genau in der Mitte und lauteten: » Hilfst du mir, helfe ich dir. «
Er starrte darauf. Unglauben, Neugierde und Angst tobten durch sein Bewusstsein. Das konnte nicht wahr sein, au ß er jemand beobachtete genau alles, was er tat, und alles, was er getan hatte, was bedeutete, dass es aus war.
Es gab noch die winzige M ö glichkeit, dass es sich um einen Fehler handelte. Jemand war durch Zufall in seinen Computer gelangt. Doch was wollte derjenige? Was hatte er vor? Warum dieses Hilfeangebot? Wusste er, wer er war und was er wollte?
Das Sinnvollste war die Verbindung sofort zu unterbrechen. Es konnte gut sein, dass, wer immer es war, er auf seinem Weg rund um die Welt zuf ä llig in seinen Computer eingedrungen war. Er musste nicht notwendigerweise wissen, wer er war und was er tat.
» Wer ist da? « , tippte er ein, obwohl jedes Qu ä ntchen Ve r nunft ihm riet, er sollte sofort die Leitung unterbrechen.
Einige Augenblicke lang erfolgte keine Antwort. Er war schon kurz davor abzuschalten, als schlie ß lich doch eine An t wort auf dem Monitor erschien: » Wen h ä ttest du denn gerne? «
Seine Finger schwebten
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