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Der Abgrund Kommissar Morry

Der Abgrund Kommissar Morry

Titel: Der Abgrund Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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gekommen sein. Er hat anscheinend seinen Komplicen abgelöst und schläft nun. Jo Siskin befindet sich nicht in dem Loch. Wenn ich genau wüßte, daß er in den nächsten Stunden nicht wieder zurückkehrt, würde ich dem Gangster nur zu gern einen Besuch abstatten. Zunächst jedoch will ich sicher gehen, oh Flenker mir nichts vorgeflunkert hat. Ist Samuel Barrone wirklich in ihrer Hand, dann werden wir immer noch Zeit haben, uns die Angelegenheit zu überlegen."
    „Dann soll Barrone weiterhin eingesperrt bleiben, wenn ich dich richtig verstanden habe?" flüsterte Alec Grangas fragend.
    „Well! Denn wenn wir ihn herausholen, schöpfen die Burschen Verdacht und verschwinden, ehe wir von ihnen erfahren haben, wer ihr Auftraggeber ist. — Außerdem gönne ich Barrone ein bißchen seine Gefangenschaft. Sie wird ihm bestimmt nicht schaden!"
    Sie waren an dem ehemaligen Getreidesilo angelangt. Behutsam tasteten sie sich an der grauen Mauer entlang. Wo war nur der Eingang? Zwei- dreimal überstiegen sie eingestürzte Mauerreste und drangen endlich in das Innere des Gebäudes ein. Doch immer wieder mußten sie umkehren, da ihnen hohe Steinhaufen vor den einstigen Türen den weiteren Weg versperrten.
    „Verdammt! Diese Finsternis hier macht mich langsam verrückt!" zischte Leester Brighward leise vor sich hin. „Wenn wir doch wenigstens etwas Licht machen könnten, dann brauchten wir uns nicht dauernd die Köpfe einzurennen.“
    „Achtung, hierher!" flüsterte in diesem Augenblick Alec Grangas dem Kumpanen zu.
    Er hatte ein dunkel gähnendes Loch entdeckt, das sich bei näherer Betrachtung als der Anfang eines langen Ganges entpuppte.
    Kurz nach dieser Entdeckung Alec Grangas tauchten ihre dunklen Schatten in dem Gang unter. Grabesstille umfing sie. Schritt für Schritt arbeiteten sie sich vorsichtig tiefer in das Gebäude hinein. Da!
    Wie auf ein Kommando blieben beide plötzlich stehen und drückten sich enger an die feuchte Wand. Alec Grangas Finger krallten sich in den Oberarm seines Begleiters.
    Was er seinem neuen Freund mitteilen wollte, vernahm dieser nun bereits selbst.
    Stimmen drangen zu ihnen her. Zwei verschiedene Stimmen waren es. Nur wenige Augenblicke lang horchte Leester Brighward, dann hatte er sie erkannt.
    „Jo Siskin ist hier drin", hauchte er kaum vernehmbar. „Ich erkenne ihn an seinem Gemecker."
    Wieder horchten sie angespannt.
    „Well! Und der andere Mann ist Samuel Barrone", beurteilte Grangas nun seinerseits
    die zu hörende zweite Stimme. Wütend drang diese nun deutlich bis zu ihrem Standort herüber.
    Alec Grangas ud Leester Brighward bekamen nun etwas zu hören, was sie erregt aufhorchen ließ.
    „. . . ihr Idioten! Glaubt ihr etwa, ich falle auf euren Trick herein und bin so dumm, fünftausend Pfund zu zahlen, damit ihr mich später trotz meiner Bereitwilligkeit in die Hölle schickt? — Heh? Seid ihr wirklich so einfältig, daß ihr mich..."
    Leiser, unverständlich wurde die Stimme des Sprechers. Um besser dieser aufschlußreichen Unterhaltung der beiden Männer lauschen zu können, schoben sich die Horcher näher zu der Stelle hin, von der die Worte zu ihnen herüber drangen.
    Jetzt befanden sie dich unmittelbar neben der Tür, hinter der sich Jo Siskin und sein Gefangener aufhielten. Ein unter der roh gezimmerten Tür hervorkommender dünner Lichtschein hatte ihnen den Weg dorthin gewiesen.
    Starr und bewegungslos verhielten sich Alec Grangas und Leester Brighward.
    Die Minuten dehnten sich für die beiden Lauscher fast zur Ewigkeit. Immer erregter und lauter wurde die Unterredung der hinter der Tür befindlichen Männer. Wort für Wort verstanden Grangas und Brighward von dem, was da drinnen gesprochen wurde.
    Sie erkannten sehr bald, was diese beiden Slumrobber mit der Gefangennahme des Hoteliers bezweckten. Eine niederträchtige Erpressung wird hier versucht, stellte Alec Grangas bei sich fest. Große Erregung erfaßte ihn bei dieser Erkenntnis. Schon ballten sich seine Fäuste, als wolle er dazwischenfahren. Leester Brighward aber, der ebenfalls angespannt lauschte und dabei den Piloten beobachtete, erkannte noch rechtzeitig die Absicht Alec Grangas! Während sich seine Hand beschwichtigend auf die des Piloten legte, schüttelte er verneinend seinen Kopf.
    Sachte zog er den aufgeregten Alec Grangas tiefer in den Innenraum hinter der Tür.
    Nur widerstrebend folgte Grangas der stummen Aufforderung. Die nun von Leester Brighward gehauchten Worte wirkten ernüchternd auf

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