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Der Abgrund Kommissar Morry

Der Abgrund Kommissar Morry

Titel: Der Abgrund Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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frei bewegen zu können. Hier also traf ich schon gestern einen Burschen an, der dafür bekannt ist, für ein paar Pennys jeden Auftrag auszuführen. Das heißt, er macht die Sache niemals allein. Sein Busenfreund, ein kahlköpfiger Gauner, ist stets mit von der Partie. Sein Name ist Salk Flenker, der Kahlköpfige nennt sich Jo Siskin."
    „Warum bist du so langatmig?" unterbrach Alec Grangas die Ausführungen Leester Brighwards. Leichte Ungeduld schwang in seiner Frage mit.
    „Ich muß dir zunächst die Vorgeschichte dieser beiden Gauner erzählen, sonst, fürchte ich, wirst du nicht richtig verstehen, was ich dir jetzt sagen werde", gab Leester Brighward mit ernster Stimme zurück. Dann fuhr er fort: „Also, diese beiden Gauner sind ein unzertrennliches Paar. Es machte mich stutzig, als ich nur Salk Flenker allein in dieser Spelunke vorfand. Ich machte mich an ihn heran und fühlte ihm etwas auf den Zahn. Viel kam gestern aber nicht dabei heraus. Nur soviel gab
    er mir zu verstehen, daß sie ein Ding gedreht hätten, daß einfach, aber ertragreich gewesen wäre. Um mehr von Flenker zu erfahren, ging ich heute am Nachmittag noch einmal in dieses Loch. Und ich sage dir, heute habe ich erfahren, was ich gestern schon vermutet hatte. —- Salk Flenker und Jo Siskin halten einen Mann gefangen, der mit deiner Angelegenheit irgendwie in Zusammenhang stehen muß."
    „Wer ist es?" wollte Alec Grangas sofort wissen.
    „Samuel Barrone!“ sagte Leester Brighward.
    Tiefe Enttäuschung erfaßte nach der Nennung dieses Namens Alec Grangas. Er hatte irgendeinen x-beliebigen Namen zu hören erwartet. Einen Namen, mit dem er zwar nichts anzufangen gewußt hätte, der ihm aber mehr bedeuetet hätte, als ausgerechnet eben dieser Name ,Samuel Barrone'.
    „Was hat Samuel Barrone, dieser Hotelier, mit meiner Sache zu tun? Doch wohl nicht das geringste!"
    Schon bereute Alec Grangas, diese für ihn anscheinend nutzlose Wanderung mit Leester Brighward unternommen zu haben. Was hatte es für einen Sinn, jetzt noch zum Lime-Kiln-Dock zu gehen, um sich davon zu überzeugen, was man mit diesem Samuel Barrone vorhatte? Für ihn war es gleich, aus welchem Grunde die beiden Gangster den Hotelier festgesetzt hatten.
    Niedergeschlagen teilte er diese Meinung Leester Brighward auch mit.
    „Mann, Alec! — Ich hätte dir etwas mehr Überlegung zugetraut!" Leester Brighward war sehr erstaunt. „Denk doch mal nach! Deine Sache begann im Belvaria-Hotel. Philip Dale wurde ermordet, als er von Barrones Grundstück mit der Lady auf direktem Wege zu seiner Wohnung fuhr. — Dein Manschettenknopf wurde im Hotel dieses Barrones gefunden und zum Tatort mitgenommen und dort hingelegt. John Gutwell wurde ebenfalls ermordet, als er auf dem Wege zum Belvaria-Hotel war. Nun, geht dir noch immer nicht ein Licht auf?"
    „Donnerwetter! — Deine Kombination könnte stimmen. Irgendwie kommt mir nun auch diese Entführung Barrones sonderbar vor."
    „Siehst du jetzt ein, daß wir nur dann zu unserem Ziel kommen werden, wenn wir diesen Barrone von nun an nicht mehr aus den Augen lassen? Entweder weiß Barrone, wer der Täter ist, und wurde aus diesem Grunde mattgesetzt — oder..."
    „Was, oder?" wollte Alec Grangas, unruhig geworden, wissen.
    Doch darauf konnte Leester Brighward ihm trotz seiner Vermutung noch keine Antwort geben. Hin und her überlegten die beiden nächtlichen Wanderer diese Frage; sie konnten aber zu keinem einleuchtenden Ergebnis kommen.
    „Fest steht jedenfalls", gab Leester Brighward noch einmal seiner Überzeugung Ausdruck, „wenn wir auf den Mörder stoßen wollen, dann können wir dieses nur auf dem Wege über diesen Samuel Barrone."
    „Teufel! — Ich glaube es nun auch! Aber was fangen wir in der Zwischenzeit an? Sollten wir uns etwa die ganze Zeit..."
    „Das ist gar nicht nötig, Alec!" Leester Brighward wußte, wie sie sich ersparen konnten, ständig das augenblickliche Gefängnis Samuel Barrones zu überwachen.
    „Wir überzeugen uns lediglich heute Nacht davon, wo Samuel Barrone versteckt gehalten wird. Haben wir uns mit eigenen Augen davon überzeugt, daß er es auch wirklich ist, dann werde ich schon herausbekommen, wer Salk Flenker und Jo Siskin den Auftrag gegeben hat, den Hotelier gefangenzuhalten. Kennen wir erst diesen Mann, dann sehen wir schon bedeutend klarer."
    Lange schwieg Alec Grangas nach diesen Worten Leester Brighwards. Seine Gedanken kreisten unaufhörlich um das eben Besprochene.
    „Leester, glaubst du,

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