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Der Abgrund Kommissar Morry

Der Abgrund Kommissar Morry

Titel: Der Abgrund Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ihn.
    „Alec", flülsterte Leester Brighward. „Das mit der Zahlung eines Lösegeldes ist meiner Meinung nach nur eine Finte. Die Burschen haben Barrone bestimmt nicht deswegen hier eingesperrt. Flenker hat nur so mit den Pfunden herumgeworfen, also hat er bereits für die Verschleppung des Hoteliers von irgendeinem Mann seinen Lohn kassiert. — Es steckt etwas ganz anderes hinter dieser Geschichte. Mach nun keine Dummheiten und unterdrück deine Lust, dreinzuschlagen. Versprich mir, abzuwarten! — Wenn die Lage für uns so günstig bleibt, nehmen wir uns den Kahlköpfigen vor, wenn er den Raum verlassen hat."
    Kaum hatte Leester Brighward ausgesprochen, als er auch schon eine Entscheidung treffen mußte.
    Hinter der Tür hatte nämlich das Gespräch der beiden Belauschten ein Ende gefunden. Ratschend war ein Schlüssel in das verrostete Schloß gefahren. Zoll für Zoll erschien die wuchtige Gestalt Jo Siskins in dem immer breiter werdenden Türspalt. Keine fünf Yards trennten Alec Grangas und Leester Brighward von dem mit dem Rücken zu ihnen stehenden Gangster.
    „Überlege dir die Sache bis morgen früh", brummte der Kahlköpfige noch einmal in den Raum hinein. „Das ist aber dann der letzte Termin, Barrone! Solltest du dich dann immer noch nicht entschieden haben, die paar lumpigen Lobbys zu zahlen, ziehe ich verdammt andere Seiten auf. — Kapiert?"
    Damit flog die Tür zu und quietschend schlugen zwei Riegel gegen Metall. Die nun folgenden Sekunden entschieden, wie sich die beiden Lauscher zu verhalten hatten. In Leester Brighwards Kopf jagten sich die Gedanken. So, wie Alec Grangas hohe Gestalt wie mit der feuchten Mauer verschmolzen zu sein schien, so stand auch er hart an die Wand gedrückt.
    Noch einmal schätzte er die Chancen der augenblicklichen Situation ab. Alle Vorteile standen auf ihrer Seite, sie waren zu zweit. — Der einzige Mann, der ihr nunmehriges Unternehmen erschweren konnte, nämlich den Gangster zu überwältigen, um ihn nach seinem Auftraggeber auszufragen, lag hundert Schritt von hier entfernt und schlief seinen Rausch aus.
    Also mußte man den Verbrecher blitzschnell überraschen. Kurz stieß Leester Brighward mit der Schulter Alec Grangas an. Das Zeichen zum Angriff war gegeben!
    Wie von zwei Sehnen abgeschnellt, sprangen sie los. Ihre Füße jagten über den Boden. Hart prallte Leester Brighwards Körper gegen den Rücken des Gangsters. Die Stablampe in J.o Siskins Hand flog im hohen Bogen durch dem Gang und fiel in das Geröll, aber sie brannte weiter. Es war nur ein kurzer Kampf, der im schwachen Licht der Stablampe ausgefochten wurde, dann lag der Gangster kampfunfähig, mit dem Gesicht zur Erde, unter den beiden Angreifern. Während Alec Grangas Hände sich wie Schraubstöcke um die Arme des Gangsters legten und diese weit nach hinten bogen, kniete Leester Brighward auf dem Gangster und suchte mit flinken Händen in seiner Kleidung. Dann hatte er das Gesuchte auch schon in den Händen: den Revolver des Gangsters.
    Zwei Sekunden später rastete das Magazin der Waffe ein, und Leester Brighward wußte, daß die erste Runde für sie gewonnen war.
    „Laß ihn los!" tönte die Stimme Brighwards durch den Gang. Während Alec Grangas sich vorsichtig von seinem Gegner löste, strahlte das Licht der Stablampe in Leester Brighwards Händen auf. Ihr Schein fiel auf ein in seiner Überraschung dumm wirkendes Gesicht.
    „Steh auf, Siskin! Das Spiel ist für dich verloren!"
    Hätte in diesem Moment Alec Grangas nicht sicher gewußt, daß es wirklich die Stimme Leester Brighwards sein mußte, die so scharf diese Worte hervorstieß, dann hätte er an der Zuverlässigkeit seiner Ohren gezweifelt, denn diese Stimme klang ganz andes, als er es von Leester Brighward gewohnt war.
    Langsam erholte sich Jo Siskin vom Schock seiner Niederlage. Seine Blicke liefen erstaunt und gehetzt zum Ausgang des Ganges hin. Doch es gab kein Entkommen. Die hohe Gestalt Alec Grangas versperrte ihm den Weg. Leester Brighwards Hand mit der Pistole schob sich in den Lichtkegel der Lampe. Kühl klang seine Warnung:
    „Siskin, schau her! — Hier diese Waffe geht im selben Augenblick los, in dem du dich auch nur einen einzigen Zoll von der Stelle rührst. Ist das klar?"
    „Ihr kommt hier nicht lebend heraus", zischte der Gangster und bemühte sich, seiner zittrigen Stimme einen festen Klang zu geben.
    „Mach dir keine falschen Hoffnungen, Siskin", ließ Alec Grangas sich vernehmen. „Auf deinen Spießgesellen

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