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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nette Lücke zwischen den Bäumen, die einen hervorragenden Blick auf das angrenzende Land zuließ.
    Er machte zwei ziemlich große Gebäude aus, die relativ neu aussahen. Daneben waren große Trucks geparkt, und Web beobachtete, wie Männer mit Funkgeräten in verschiedene Richtungen rannten. Eine Tür öffnete sich seitlich an einem der Gebäude, und Web sah, dass das, was auch immer darin vor sich ging, eine Menge Licht benötigte. Ein Traktoranhänger wurde rückwärts gegen ein Rolltor gesetzt, und Männer brachten große Kisten auf Handkarren hinaus und luden sie in den Hänger.
    »Da geht irgendwas Großes ab«, sagte Web. »Geklaute Autos, Drogen, gestohlene Flugzeugteile, Spionage, Technologiepiraten oder irgendwas anderes. Verdammt.«
    »Faszinierende Nachbarschaft. Und ich dachte, im Pferdeland Virginia würden nur ein paar alte Säcke betrunken umherreiten und kleine Füchse jagen, ihre Frauchen nachmittags Tee trinken.
    Mann, ich muss noch 'ne Menge lernen.« Er sah Web an. »Was denkst du?«
    »Ich denke, bei allem, was hier läuft, müssen wir Southern Belle erst mal in Ruhe lassen. Aber wenn sich irgendwas ergibt, sind wir zumindest in der Nähe, um was zu unternehmen.«
    Romano grinste, offensichtlich erfreut über den Gedanken an bevorstehende Action und ein mögliches Chaos. »Jetzt sprichst du genau meine Sprache.«

    KAPITEL 35

    Kevin Westbrook hatte all seine Notizbücher voll gemalt und saß nun da und starrte die Wände an. Er fragte sich, ob er je wieder das Tageslicht erblicken würde. Er hatte sich an die Geräusche der Maschinen und des fließenden Wassers gewöhnt. Sie beeinträchtigten seinen Schlaf nicht mehr, auch wenn er es bedauerte, sich an die Umstände seiner Gefangenschaft zu gewöhnen, ganz so, als sei es ein Omen, dass diese Umstände bald dauerhaft sein könnten.
    Die Schritte drangen über den anderen Geräuschen an seine Ohren, und er zog sich auf sein Bett zurück, wie ein Tier in einem Zookäfig, wenn sich Besucher näherten.
    Die Tür wurde geöffnet, und derselbe Mann, der ihn zuvor besucht hatte, kam herein. Kevin wusste nicht, wer er war, und der Mann hatte sich nie die Mühe gemacht, ihm seinen Namen zu nennen.
    »Wie geht's, Kevin?«
    »Hab Kopfschmerzen.«
    Der Mann griff in seine Tasche und holte eine Flasche Tylenol hervor. »Bei meinem Beruf hat man so etwas immer griffbereit.« Er gab dem Jungen zwei Pillen und goss ihm aus der Flasche auf dem Tisch ein Glas Wasser ein.
    »Wahrscheinlich zu wenig Sonnenlicht«, fügte Kevin hinzu.
    Der Mann lächelte. »Nun, wir werden sehen, ob wir daran bald etwas ändern können.«
    »Heißt das, ich komme hier bald raus?«
    »Könnte genau das heißen. Die Dinge entwickeln sich.«
    »Dann brauchen Sie mich also nicht mehr«, sagte Kevin und bereute den Satz sofort. Man konnte ihn so oder so auslegen.
    Der Mann starrte ihn an. »Du hast ziemlich gute Arbeit geleistet, Kev. Richtig gute, wenn man bedenkt, dass du noch ein Kind bist. Wir werden das berücksichtigen.«
    »Kann ich bald nach Hause gehen?«
    »Das hängt wirklich nicht von mir ab.«
    »Ich werde niemandem was sagen.«
    »Niemandem, so wie Francis?«
    »Niemand heißt niemand.«
    »Nun ja, ist eigentlich auch egal.«
    Kevin schaute sofort argwöhnisch drein. »Sie tun meinem Bruder doch nichts, oder?«
    Spöttisch hielt der Mann die Hände hoch, als wolle er sich ergeben. »Davon habe ich doch nichts gesagt, oder? Und wenn alles glatt läuft, wird nur den Leuten was getan, die es nicht anders verdient haben, klar?«
    »Sie haben den ganzen Männern in dem Hof was getan. Sie haben sie umgebracht.«
    Der Mann setzte sich an den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Auch wenn seine Bewegungen an sich nicht bedrohlich waren, wich Kevin etwas zurück.
    »Wie ich schon sagte, die Leute, die es verdienen, dass man ihnen was tut, werden es zu spüren kriegen. So ist das nicht immer, das weißt du doch. Ständig kriegen unschuldige Leute was ab. Das hab ich oft genug gemerkt und du wohl auch.« Er betrachtete die Wunde im Gesicht des Jungen.
    Kevin hatte dazu nichts zu sagen. Der Mann schlug eines der Notizbücher auf und sah sich ein paar Zeichnungen an.
    »Ist das das Abendmahl?«, fragte er.
    »Ja. Jesus. Bevor sie ihn gekreuzigt haben. Er ist der in der Mitte.«
    »Ich bin zur Sonntagsschule gegangen«, sagte der Mann und lächelte wieder breit. »Ich weiß alles über Jesus, mein Sohn.«
    Kevin hatte das Bild aus der Erinnerung gemalt. Aus zwei Gründen: um

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